- 16.07.2025, 11:00:08
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Belvedere 21: WOTRUBA INTERNATIONAL
Ausstellung von 17. Juli 2025 bis 11. Jänner 2026
Das Belvedere widmet Fritz Wotruba anlässlich seines 50. Todestags eine umfassende Ausstellung, die erstmals die internationale Karriere des österreichischen Bildhauers ins Zentrum rückt. Im Fokus stehen die weltweite Ausstellungstätigkeit, das künstlerische Netzwerk und die Rezeption Wotrubas – im Dialog mit Skulpturen bedeutender Zeitgenoss*innen wie Alberto Giacometti, Barbara Hepworth, Henry Moore oder Alicia Penalba.
Generaldirektorin Stella Rollig: Fritz Wotruba war mehr als ein österreichisches Phänomen – seine Stimme hatte Gewicht in Europa und darüber hinaus. Mit dieser Ausstellung würdigen wir nicht nur einen bildhauerischen Solitär, sondern auch einen Kulturakteur mit visionärem Anspruch an Kunst, Bildung und Gesellschaft.
Wotruba gehört zu den prägendsten Figuren der österreichischen Kunst nach 1945. Im Zentrum seines bildhauerischen Werks stand stets die menschliche Figur, die er zunehmend abstrahierte und auf monumentale Blöcke oder zylindrische Formen reduzierte, ohne jedoch den Bezug zu ihrem anthropomorphen Ausgangspunkt zu verlieren. Seine Kunst verstand er als humanistischen Gegenentwurf zu den Verheerungen des Kriegs. Trotz des Zivilisationsbruchs des Holocausts blieb der Mensch für Wotruba Dreh- und Angelpunkt seines künstlerischen Schaffens: Er steht am Beginn und wird am Ende stehen (Wotruba, 1959).
Fritz Wotruba zählt zu den bedeutendsten Bildhauer*innen Österreichs. Seine künstlerische Handschrift – die die Verbindung von figurativ und abstrakt charakterisiert – war in ihrer Zeit einzigartig und prägend. Wotruba öffnete die heimische Bildhauerei zur internationalen Moderne und schuf ein bis heute relevantes Werk
, so Gabriele Stöger-Spevak, die den Wotruba-Nachlass bereits seit 1995 kuratorisch betreut. Sein umfangreicher Nachlass ist heute Teil der Sammlung des Belvedere.
Sein Werk wurde von Anfang an international präsentiert und rezipiert, wie Kuratorin Verena Gamper ausführt: Auf der documenta in Kassel, bei Biennalen und Expos sowie in rund 50 Einzelpräsentationen, die sich virulenten Fragen widmeten, wie beispielsweise die legendäre Schau New Images of Man 1959 im New Yorker MoMA. Die in der Ausstellung angestoßenen Dialoge zwischen Wotruba und seinen Zeitgenoss*innen machen sowohl den Diskurs um die bildhauerische Darstellung des Menschen nach 1945 als auch die spezifische Stimme Wotrubas innerhalb dieses Diskurses anschaulich.
ZUR AUSSTELLUNG
Nach Fritz Wotrubas Tod im Jahr 1975 wurde es um sein Werk stiller – nicht zuletzt weil sich ab den 1960er-Jahren ein erweiterter Skulpturenbegriff entwickelte und das Medium Skulptur zunehmend performativer, installativer und prozesshafter wurde. Die Ausstellung im Belvedere 21 setzt einen neuen Impuls für die internationale Rezeption von Wotrubas Werk. Sie verortet den Künstler im globalen Dialog einer Generation von Bildhauer*innen, die das Nachdenken über den Menschen in den Mittelpunkt ihres Schaffens stellte. Die Schau zeigt, dass der österreichische Paradebildhauer Wotruba keineswegs ein lokales Phänomen war: Vor allem seine Souveränität im Umgang mit Stein brachte ihm früh eine starke internationale Resonanz ein und machte ihn zu einer wichtigen Stimme im Skulpturendiskurs der Nachkriegszeit.
Mit über 40 Skulpturen und Plastiken von Fritz Wotruba und internationalen Weggefährt*innen eröffnet die Ausstellung einen neuen Blick auf die Skulptur der Nachkriegsmoderne. Im Zentrum steht eine umfangreiche Auswahl an Skulpturen und Plastiken Wotrubas aus den Jahren von 1928 bis 1974 – aus der Sammlung des Belvedere sowie internationale Leihgaben. Sie trifft auf 15 Werke von internationalen Bildhauer*innen, mit denen Wotruba befreundet oder bekannt war oder sich die Bühne internationaler Ausstellungen wiederholt teilte. Dialoge zwischen Arbeiten von Wotruba und Kenneth Armitage, César, Lynn Chadwick, Alberto Giacometti, Barbara Hepworth, Henri Laurens, Jacques Lipchitz, Aristide Maillol, Marino Marini, Henry Moore, Louise Nevelson, Isamu Noguchi, Eduardo Paolozzi, Alicia Penalba und Germaine Richier machen historische Werkbegegnungen greifbar, beleuchten den internationalen Kontext und verdeutlichen Wotrubas skulpturale Sprache. So zeigt sich Wotruba als zentrale Stimme im Nachkriegsdiskurs um die Darstellung des Menschen.
Weitere Informationen und Pressebilder zur Ausstellung stehen HIER zum Download bereit.
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