- 16.07.2025, 10:00:14
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Abtreibung bis zur Geburt? Großbritannien plant radikale Gesetzesänderung – Experten warnen vor Dammbruch in Europa
BLICKWECHSEL. Das Nachrichtenmagazin, Donnerstag, 17.07., 21:15 Uhr bei ServusTV und ServusTV On.
Ein neuer Gesetzesentwurf der britischen Labour-Partei will Schwangerschaftsabbrüche künftig vollständig entkriminalisieren – damit wären Abtreibungen für die Frauen auch noch im achten oder neunten Monat legal, theoretisch also bis zum Tag der Geburt. Schon jetzt kann eine Frau in Großbritannien sechs Monate lang straffrei abtreiben – eine der liberalsten Regelungen in Europa. Dass künftig eine Abtreibung sogar kurz vor der Geburt ohne Folgen sein soll, sorgt für Entsetzen, zumal der britische Entwurf vom Oberhaus des Parlaments grundsätzlich nur noch verzögert, aber nicht mehr gestoppt werden kann. Die Folge: Brisante Fragen für ganz Europa.
Die Kritik in Großbritannien ist laut und kommt nicht nur aus kirchlichen Kreisen. So warnt etwa Clare McCullough, die Leiterin einer Krisenberatungsstelle in London, eindringlich: „Eine Spätabtreibung hat schlimme körperliche Folgen. Es ist wie eine Geburt, aber man bringt ein totes Baby zur Welt.“ Sonia Adesara, Ärztin und Befürworterin der Reform, hält dagegen:
„Diese Frauen befinden sich in schwierigen Lebensumständen, sie brauchen Unterstützung , nicht Strafen.“
Trotz der Debatte steigen die Zahlen der Abtreibungen
Über 250.000 Abtreibungen wurden 2022 in Großbritannien gemeldet, rund 20 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie. Möglich macht das auch der staatlich finanzierte Versand von Abtreibungspillen per Post, ohne ärztliche Kontrolle. Kritiker warnen: Das Gesetz könnte zu mehr Spätabtreibungen führen - auch unbemerkt und zu Hause.
Auch in Österreich schlagen die Wellen hoch
In Österreich ist die Lage bisher klar: Eine Abtreibung ist nur bis zur zwölften Schwangerschaftswoche straffrei möglich. Danach gelten enge medizinische Ausnahmen. Umso größer ist die Sorge, dass der britische Weg auch hierzulande als Vorlage dienen könnte. Daniela Karall, Präsidentin der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, sieht eine gefährliche Entwicklung: „Eine Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht. Und das sind ungeborene Kinder.“
Den vollständigen Beitrag zeigt „BLICKWECHSEL. Das Nachrichtenmagazin“, am Donnerstag, 17.07., ab 21:15 Uhr bei ServusTV und ServusTV On.
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