- 15.07.2025, 13:59:35
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Voglauer: „Ministerin muss Rechtmäßigkeit von Rinderexporten in die Türkei dringend hinterfragen“
Grüne schockiert über verstörende Recherche-Ergebnisse des VGT in der Türkei
„Die vom VGT in der Türkei gesammelten Recherche-Ergebnisse machen mich als Rinderhalterin sehr betroffen. Solche grausamen Bilder lassen einen fassungslos zurück“, zeigt sich die Tierschutz- und Landwirtschaftssprecherin der Grünen, Olga Voglauer, schockiert.
Die Türkei ist das mit Abstand bedeutendste Nicht-EU-Land, das Rinderexporte aus Österreich abnimmt. Das zeigt auch die Beantwortung einer Anfrage der Grünen durch Gesundheitsministerin Schumann. Voglauer führt aus: „Wir wissen aus zahlreichen Berichten, dass gerade bei Tiertransporten österreichischer Exporte in Drittstaaten immer wieder katastrophale und skandalöse Zustände herrschen, die nicht nur gegen jegliche Tierschutzstandards, sondern auch gegen jeglichen Anstand verstoßen. Im vergangenen Jahr wurden allein 12.607 Rinder aus Österreich in die Türkei exportiert und 3.272 nach Algerien.“
Rinderexporte in die Türkei stehen nicht nur aufgrund der Transportlänge selbst in der Kritik, sondern vor allem wegen der problematischen Bedingungen im Zielland. „Es gibt schon längst Initiativen von Amtstierärzt:innen und Tierschützer:innen, um die Rinderexporte in die Türkei und nach Algerien zu unterbinden – nicht zuletzt aufgrund derart schockierender Zustände, wie sie nun der VGT dokumentiert hat. Auch wenn auf diesen Bildern diesmal keine österreichischen Ohrmarken zu sehen sind, zeigen sie klar, welche Zustände dort herrschen“, mahnt Voglauer.
Die letzte Novelle des Tiertransportgesetzes 2022 hat bereits wichtige Verbesserungen gebracht, wie etwa den verpflichtenden Nachweis des Herdenaufbaus, wenn Rinder in weiter entfernte Drittstaaten exportiert werden sollen. „Gerade bei Zielländern wie Algerien und der Türkei tun sich hier für mich große Zweifel auf. Unter dem Deckmantel von Zuchtprogrammen verschickt, landen viele Tiere dort direkt in den Schlachthöfen. Es ist höchst an der Zeit, dass die Gesundheitsministerin hier tätig wird. Zum Herdenaufbau gibt es mit dem Versand von Genmaterial weit effizientere und tierfreundlichere Mittel, als Lebendtiertransporte“, hält Voglauer fest.
„Im Sinne des Tierschutzes ist es unabdingbar, dass die Exporte in Zielländer wie die Türkei und Algerien ein Ende haben müssen, solange sich dort nicht Grundlegendes ändert. Wir können und dürfen unsere moralische Verpflichtung anderen Lebewesen gegenüber nicht an der EU-Außengrenze über Bord werfen. Es kann nicht angehen, dass sich unsere Behörden durch vermeintliche Zucht- und Herdenaufbauprogramme zur Exportgenehmigung täuschen lassen, wenn das eigentliche Ziel der Transporte Schlachthöfe mit extremst tierquälerischen Praktiken sind“, sagt die Tierschutzsprecherin der Grünen.
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