• 15.07.2025, 09:44:33
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Neue Etappe im EU AI-Act

Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Wien (OTS) - 

Unzureichende Kenntnisse im Umgang mit Künstlicher Intelligenz können für Unternehmen erhebliche Risiken mit sich bringen. Einer aktuellen Studie des IMC Krems zufolge verwenden 65 % der befragten Büroangestellten KI ohne Wissen ihrer Führungskräfte und jede:r Zweite verzichtet dabei auf eine inhaltliche Prüfung der Ergebnisse. Dadurch steigt die Gefahr von Qualitätsmängeln und Datenpannen, insbesondere da 34 % der Befragten sogar vertrauliche Informationen auf öffentliche KI-Plattformen hochladen. Austrian Standards unterstützt Unternehmen mit einem umfassenden Schulungs- und Zertifizierungsangebot dabei, den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von KI im Arbeitsalltag nachhaltig zu verankern.

Am 2. Februar 2025 trat Artikel 4 des EU AI-Acts in Kraft und markierte damit den Beginn eines mehrstufigen Umsetzungsprozesses. Der AI-Act der Europäischen Union basiert auf einem risikobasierten Ansatz: Je höher das Risiko für Grundrechte oder die öffentliche Sicherheit, etwa bei automatisierter Bewerbendenbewertung oder Gesichtserkennung im öffentlichen Raum, desto strenger die regulatorischen Anforderungen, bis hin zum vollständigen Verbot bestimmter Anwendungen. Während Systeme mit hohem Risiko umfassenden Pflichten wie Dokumentation, Risikomanagement und Kontrolle unterliegen, gelten bei begrenztem Risiko vor allem Transparenzvorgaben. Anwendungen mit minimalem Risiko dürfen hingegen frei eingesetzt werden. Betreiber und Anwender müssen also den Risikograd ihrer Systeme klar kennen, um angemessene Maßnahmen ergreifen zu können.

Die nächsten Deadlines

Bis spätestens 2. August 2025 sind von den Mitgliedstaaten der EU die zuständigen nationalen Behörden und benannten Stellen für die Umsetzung und Überwachung des AI-Acts zu benennen und der Europäischen Kommission mitzuteilen. Und ab dem 2. August 2026 gelten dann die meisten zentralen Bestimmungen des EU AI-Acts – einschließlich der Verpflichtungen für Hochrisiko-KI-Systeme sowie der Möglichkeit, bei Verstößen Sanktionen zu verhängen. Unternehmen sind daher gut beraten, frühzeitig geeignete Nachweise für die Einhaltung der Vorgaben zu erbringen. Möglich ist dies durch dokumentierte Schulungen mit Angaben zu Datum, Inhalt, Dauer und Teilnehmenden. Zwar ist keine Zertifizierung der Mitarbeitenden vorgeschrieben, doch viele Organisationen setzen dennoch darauf, um größtmögliche Sorgfalt auszuüben. Nur wer über fundierte KI-Kompetenz (AI Literacy) verfügt, kann im Arbeitsalltag bewusst mit Risiken umgehen und verhindern, dass es etwa zur Nutzung verzerrter Daten, KI-Halluzinationen oder zum unbeabsichtigten Abfluss vertraulicher Informationen kommt.

Die neue Landingpage der Austrian Standards Website gibt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, Standards und Schulungsangebote im Bereich AI. Sie dient als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen und Fachkräfte, die sich über die neuesten Anforderungen und Möglichkeiten im Umgang mit KI informieren möchten:

Zertifizierungsprogramme und Schulungen

Um den Anforderungen des AI-Acts gerecht zu werden, bietet Austrian Standards verschiedene Zertifizierungsprogramme und Schulungen für alle Skill-Levels an:

  • Lehrgang und Personenzertifizierung Certified Value-based Engineering Ambassador: Der Lehrgang mit zwei Modulen startet am 15. September 2025 und vermittelt eine fundierte Einführung in generative KI sowie ihre ethische Anwendung. Der Kurs richtet sich vor allem an Fach- und Führungskräfte, wird hybrid angeboten und bereitet gezielt auf die anschließende Zertifizierungsprüfung vor. Der Standard ISO/IEC/IEEE 24748-7000 bildet dabei die inhaltliche Grundlage für ethisch fundiertes KI-Management.

  • Der AI-Act praktisch erklärt: Ein Seminar, das die rechtlichen Aspekte der Entwicklung und Nutzung von KI-Modellen behandelt. Der nächste Termin ist der 2. Oktober 2025.

  • Next Level KI für KMU: Ein Bootcamp, das speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten ist, um KI strategisch und operativ zu integrieren. Der nächste Termin ist am 04. November 2025.

  • Eigene GPTs entwickeln & Prozesse optimieren: Ein Seminar, das praxisnahes Wissen für die Entwicklung maßgeschneiderter KI-Assistenten vermittelt. Der nächste Termin ist am 12. November 2025.

  • Zertifizierte:r KI-Manager:in: Der Lehrgang vermittelt grundlegendes Wissen über KI und befähigt die Teilnehmer:innen, KI-Projekte sachkundig zu planen und umzusetzen. Der nächste Termin ist am 26. November 2025. Die Zertifizierung dient als Nachweis der KI-Kompetenz gemäß Artikel 4 des AI-Acts.

  • Fit 4 AI-Act: KI-Essentials & Kompetenznachweis: Dieses E-Learning fasst die Grundlagen für eine KI-Nutzung im Sinne des AI-Acts zusammen. Das E-Learning ist ab sofort buchbar.

Mit diesem Portfolio präsentiert sich Austrian Standards als erste Adresse in Österreich, wenn es um Mehrwertangebote rund um Standards geht, und unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen zum EU AI-ACT.

Über Austrian Standards

Austrian Standards ist die österreichische Organisation für Standardisierung & Innovation und Teil eines internationalen Netzwerks in 172 Ländern. Ziel: Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen, Innovationen zu fördern und die Wettbewerbs- und Exportfähigkeit der österreichischen und europäischen Wirtschaft zu steigern. Standards entstehen hier nicht am Reißbrett, sondern in der Praxis: Über 4.800 Expert:innen aus rund 2.800 unterschiedlichen Organisationen, Disziplinen und Branchen aus Wirtschaft, Forschung, Verwaltung und NGOs bringen ihr Know-how ein. Austrian Standards vernetzt sie auf europäischer und internationaler Ebene – etwa über ISO, CEN oder ETSI – und sorgt dafür, dass Österreich weltweit mitgestaltet.

Der wirtschaftliche Effekt? Enorm: Standards sind in Österreich für rund 20 % des realen BIP-Wachstums verantwortlich – das entspricht etwa 1 Milliarde Euro jährlich. Sie generieren 6,5 % des jährlichen Beschäftigungswachstums, was rund 1.500 zusätzlichen Vollzeitäquivalenten pro Jahr entspricht, und tragen zu 30 % des Wachstums der allgemeinen Arbeitsproduktivität bei.

Mit digitalen Lösungen, Fachpublikationen, Events, Seminaren und Zertifizierungen macht Austrian Standards Standards greifbar – und unterstützt deren praktische Anwendung. Austrian Standards beschäftigt rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wurde 2024 mit equalitA, dem Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung, ausgezeichnet. www.austrian-standards.at

Rückfragen & Kontakt

Austrian Standards
Mirjana Verena Mully

Head of Communications
Telefon: +43 676 897124301
E-Mail: m.mully@austrian-standards.at
Website: https://www.austrian-standards.at/de

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