Modernisierung hätte 15-Minuten-Takt auf der „Südosttangente im Öffi-Netz“ ermöglicht – nun droht für die nächsten 30 Jahre Stillstand
Der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) weist auf die Folgen des nun bekannt gewordenen Aufschubs beim Ausbau der Verbindungsbahn hin. Die Verschiebung des Projekts hätte spürbare Auswirkungen auf das tägliche Mobilitätsangebot für tausende Fahrgäste sowie auf die Erreichung der regionalen Klimaziele.
Die geplante Modernisierung ist ein wichtiger Schritt, um die Kapazitäten im öffentlichen Verkehr zu erweitern und den stark frequentierten Abschnitt zwischen Wien Hütteldorf über Meidling, dem Hauptbahnhof, Simmering und Stadlau bis zur Seestadt zu entlasten.
Ohne dieser wichtigen Verbindung von der Weststrecke zur Südbahn und der S-Bahn-Stammstrecke bleibt als einzige Achse die U6, die bereits heute ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat. Gleichzeitig sollte die S80 als Teil des Wiener S-Bahn-Rings den Öffentlichen Verkehr mit attraktiven neuen Verbindungen versorgen.
"Die S80 ist die Südosttangente des Öffentlichen Verkehrs. Sie nicht fertig zu bauen ist so, als würde die A23 im Prater in eine einspurige Nebenstraße übergehen
“, sagt Karin Zipperer, Sprecherin der Geschäftsführung der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) GmbH.
Neue Infrastruktur schafft auch für Anrainer Verbesserungen
Die geplante Hochlage auf einem Teil der Strecke zwischen Beckgasse und dem Wiental hätte die starke Barrierewirkung der Bestandsstrecke gelöst. Statt Zäune und Schranken waren barrierefreie dauerhafte Querungsmöglichkeiten geplant. Dazu Lärmschutzmaßnahmen, neue Bäume und Radwege. Besonders für Schulen und Kindergärten im Umfeld bedeutet das mehr Sicherheit, eine bessere Erreichbarkeit und weniger Trennung durch Infrastruktur.
Neben der Kapazitätserweiterung für den so dringend notwendigen 15-Minuten-Takt waren unter anderem in Hietzing neue Haltestellen vorgesehen, die laut Prognosen der ÖBB täglich rund 20.000 Fahrgästen zusätzlich zum Umsteigen zur Verfügung stehen könnten.
Ein Aufschub mit Folgen für Jahrzehnte
Die Verschiebung dieses Infrastrukturprojekts verzögert notwendige Verbesserungen für hunderttausende tägliche Öffi-Nutzer und Nutzerinnen und mindert die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs insbesondere in den stark wachsenden Bezirken Donaustadt, Simmering, Favoriten, Meidling und Penzing.
Die ÖBB stehen durch das lange Verfahren mittlerweile unter Zeitdruck bei der Sanierung der Wientalbrücken. Sofern diese um rund 100 Millionen Euro in gleicher Lage erneuert werden, steht das gesamte Projekt für die nächsten drei Jahrzehnte am Abstellgleis.
Nach der Schleife Ebenfurth ist das der nächste Rückschlag für die Pendlerinnen und Pendler der Ostregion durch langjährige Verwaltungsgerichtsverfahren.
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