• 11.07.2025, 10:00:33
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Rechenzentren: Wien als digitaler Knotenpunkt mit Potenzial

Wiener Rechenzentren arbeiten mit Ökostrom – KI benötigt die 100-fache Strommenge – Heimhilcher: „Wien hat das Potenzial, zum Technologie-Hub zu werden“

Wien (OTS) - 

„Rechenzentren sind das Rückgrat der digitalen Infrastruktur und damit auch unserer modernen Gesellschaft“, betont Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information und Consulting der WK Wien. Über Rechenzentren laufen zentrale Dienste wie Webhosting, Cloud-Services oder Remote Work, neben Unternehmen greifen auch Privatpersonen auf diese Daten-Knotenpunkte zurück – etwa beim Streamen von Filmen und Serien, beim Online-Gaming, Online-Banking oder der Nutzung von Sprachassistenten wie Siri und Alexa.

Energiebedarf und Künstliche Intelligenz
Eine wachsende Herausforderung für Rechenzentren stellt die Energieversorgung dar. Ein KI-zentriertes Rechenzentrum hat in etwa denselben Stromverbrauch wie 100.000 Haushalte, wobei der größte Energiebedarf – in etwa die Hälfte – auf die Kühlung der Prozessoren entfällt. Künstliche Intelligenz, die zwar bis zum 100-fachen an Energie im Vergleich zu herkömmlichen Datenanfragen benötigt, kann gleichzeitig aber auch zur Optimierung von Energiesystemen beitragen – etwa durch präzisere Wetterprognosen für erneuerbare Energien, effizientere Steuerung von Stromnetzen oder die Optimierung industrieller Prozesse.

Seit 15. Mai 2024 sind Rechenzentren mit einer IT-Leistung ab 500 kW verpflichtet, jährlich ihre Effizienzkennzahlen inklusive Abwärmenutzung zu veröffentlichen. „In Island wird ein Großteil der Wärme aus Rechenzentren gewonnen – auch in Wien steckt hier Potenzial“, sagt Rüdiger Linhart, IT-Sprecher der WK Wien. Die meisten Wiener Rechenzentren - und das macht sie besonders - setzen auf 100 Prozent Ökostrom – gespeist aus Wasserkraft, Wind und Sonne.

Wiener Becken statt Silicon Valley
Derzeit gibt es in Wien rund 21 Rechenzentren – Tendenz steigend. „Durch die Zentralisierung lassen sich nicht nur Energiekosten senken, sondern auch Sicherheitsvorteile erzielen“, unterstreicht Heimhilcher. Gerade im Kontext von Cyberkriegsführung sei es essenziell, Systeme autark zu halten. Bei blockierten Kabelverbindungen müsse man unabhängig agieren können.

Dass fast die Hälfte des Energieverbrauchs auf die Kühlung entfällt, ist ein wichtiger Grund für strategische Planung und gezielte Standortauswahl. Wien bietet generell zahlreiche Standortvorteile: eine hohe Versorgungssicherheit mit grüner Energie, politische Stabilität und eine erdbebensichere Lage. Hinzu kommen internationale Anbindung und qualifizierte Fachkräfte – alles ideale Voraussetzungen für weitere Rechenzentrumsprojekte.

„Wien ist ein Hotspot zwischen Ost und West. Und als Wirtschaftsstandort ermöglicht Wien heimischen Unternehmen und Start-ups, bei neuesten technologischen Entwicklungen mitzugehen und somit vom aktuellen KI-Boom zu profitieren“, erklärt Linhart. Lokale Kapazitäten bedeuten nicht nur kürzere Latenzzeiten, sondern auch klare Standortvorteile für Unternehmen und Fachkräfte.

Zudem erlaubt die Nähe zu Forschungseinrichtungen und Universitäten eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft – ein entscheidender Faktor für Innovation und Technologietransfer. Auch Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene unterstützen Investitionen in digitale Infrastruktur.

„Wien hat das Potenzial, ein Technologie-Hub zu werden – vergleichbar mit München oder Berlin. Jetzt gilt es, dranzubleiben“, sagt Heimhilcher abschließend.

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