• 10.07.2025, 14:42:34
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Hattmannsdorfer/Marterbauer: Erleichterte Exportgarantien und Chancenpaket stärken Österreichs Rolle beim Wiederaufbau der Ukraine

Hattmannsdorfer/Marterbauer: Erleichterte Exportgarantien und
Chancenpaket stärken Österreichs Rolle beim Wiederaufbau der Ukraine
Wien (OTS) - 

„Auf Grund unserer engen historischen Beziehungen ist der Wiederaufbau der Ukraine solidarische Verpflichtung und Chance zu gleich. Wir setzen gezielt Impulse, um solidarisch zu handeln und gleichzeitig damit unsere Unternehmen wirtschaftlich profitieren können. Mit der Erleichterung von Exportgarantien und der Erweiterung des Chancenpakets erleichtern wir den Zugang zu Wiederaufbauprojekten, erhöhen die Investitionssicherheit und bauen Österreichs Rolle als starke Exportnation gezielt aus. Das ist aktive, strategische Wirtschaftspolitik mit Verantwortung“, so Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer.

Österreichs Beteiligung am Wiederaufbau der Ukraine nimmt konkrete Formen an: Im Rahmen der Ukraine Recovery Conference (URC) 2025 in Rom präsentierte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer spürbare Erleichterungen bei Exportgarantien sowie ein gezielter Ukraine-Fokus im Chancenpaket, auf die er sich gemeinsam mit Finanzminister Markus Marterbauer einigen konnte.

„Die österreichische Industrie hat mit ihrem Anteil von etwa 20 Prozent an der gesamten Wertschöpfung eine große Bedeutung sowohl für die Wirtschaft als auch für den Wohlstand unseres Landes. Mit mehr als einer Million Menschen, die in diesem Bereich beschäftigt sind, ist der Sektor ein bedeutender Arbeitgeber mit gutbezahlten Jobs. Umso wichtiger ist es, österreichische Unternehmen zu stärken, denn damit stärken wir auch Wohlstand und Beschäftigung. Mit den Erleichterungen und Erweiterungen von Garantien für die österreichische Exportwirtschaft setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt zur Stärkung um“, so Finanzminister Markus Marterbauer.

Wirtschaftlicher Ausblick: Wiederaufbau als Jahrhundertchance für Österreichs Exportwirtschaft

Der Wiederaufbau der Ukraine zählt aktuell zu den größten wirtschaftlichen und politischen Projekten Europas. Mit einem geschätzten Finanzbedarf von 524 Milliarden US-Dollar birgt er enorme Potenziale für die österreichische Exportwirtschaft. Vor dem Ausbruch des Krieges war Österreich der sechstgrößte ausländische Investor in der Ukraine. Im Jahr 2024 stiegen die österreichischen Exporte in die Ukraine bereits wieder um 8,1Prozent auf rund 666 Millionen Euro, zuletzt sind die Exporte im 1. Quartal 2025 um 17 Prozent gestiegen. Darum wird Hattmannsdorfer von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, dabei sind neben der Wirtschaftskammer Österreich und der Industriellen Vereinigung Vertreter/innen führender österreichischer Unternehmen wie beispielsweise Voith Hydro, Wien Energie, Primetals Technologies, DELTA AG und Austrian Airlines.

„Österreich ist Exportland und unser wirtschaftlicher Erfolg beruht auf internationaler Vernetzung, technologischer Kompetenz und Verlässlichkeit. Wir sind ein verlässlicher Partner für die Ukraine und genau diese Rolle wollen wir auch in Zukunft weiterhin einnehmen“, so Hattmannsdorfer.

Unternehmen aus Österreich verfügen über Kompetenzen in genau jenen Sektoren, die für den Wiederaufbau der Ukraine unverzichtbar sind: Bauwirtschaft, Maschinenbau, Energie- und Umwelttechnik, digitale Lösungen und Dienstleistungen. Der wirtschaftliche Rückfluss dieser Projekte ist erheblich: Erste Analysen zeigen deutliche Multiplikatoreffekte für Wertschöpfung, Beschäftigung und industrielle Stärke in Österreich.

Exportförderung mit neuer Schlagkraft: Exportgarantien spürbar verbessert

Um die Rahmenbedingungen für heimische Betriebe im Ukraine-Geschäft nachhaltig zu verbessern, haben sich Finanzminister Marterbauer und Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer auf zentrale Änderungen im Bereich der Exportgarantien verständigt:

  • Höhere Absicherung bei Exporten: Die staatliche Absicherung für Exportgeschäfte mit privaten Abnehmern in der Ukraine wird im Standardverfahren von bisher 90 Prozent auf 95 Prozent erhöht. Das reduziert das Risiko für Unternehmen und orientiert sich an den besten europäischen Standards.
  • Erleichterter Zugang zu öffentlichen Projekten: Bisher war für Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern eine staatliche Garantie der Ukraine notwendig. Künftig reicht es aus, wenn staatliche ukrainische Banken als verlässliche Partner akzeptiert werden – das erleichtert den Zugang zu Infrastruktur- und Regierungsprojekten deutlich.
  • Attraktive Finanzierung über „Shopping Lines“: Ukrainische Tochterbanken, deren Mutterunternehmen mindestens 50 Prozent des Risikos mittragen, erhalten Zugang zu besonders günstigen Kreditlinien der OeKB. Damit können sie österreichische Lieferanten direkt finanzieren – ein großer Vorteil für heimische Unternehmen, die dadurch leichter zu Aufträgen kommen.

„Um österreichischen Exportunternehmen und Investoren trotz der besonderen Risikosituation Geschäfte mit ukrainischen Unternehmen zu ermöglichen, hat das Finanzministerium gemeinsam mit der Oesterreichischen Kontrollbank die Unterstützungsmöglichkeiten für Geschäfte in der Ukraine erneut ausgeweitet“, so Marterbauer.

Exportgarantien helfen dabei, heimische Unternehmen gegen Zahlungsausfälle im Ausland abzusichern, senken das Risiko für Exporteure und Kreditinstitute deutlich und schaffen so den nötigen Anreiz, auch größere Projekte mutig umzusetzen – ein erster wichtiger Schritt, dem weitere Maßnahmen zur Erleichterung für die heimische Wirtschaft folgen müssen.

„Die Erweiterungen der Bundeshaftungen in der Ukraine bringen Vorteile für unsere Wirtschaft und für unser Budget. Indem Unternehmen eine adäquate Prämie für die Garantien des Staates bezahlen, wird sichergestellt, dass auch der Bundeshaushalt von der Ausweitung des Geschäfts österreichischer Firmen in der Ukraine profitiert“, so Marterbauer.

Chancenpaket mit Ukraine-Bonus bringt direkte Förderung

Ein zentraler Teil der Unterstützung ist das Chancenpaket zur Internationalisierung, das über die bewährte Initiative go-international umgesetzt wird – in enger Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf einem neuen Ukraine-Bonus:

  • Ukraine-Projekte kleinerer Unternehmen werden künftig mit bis zu EUR 30.000 pro Projekt unterstützt, zusätzlich zum bestehenden Ukraine-Schwerpunkt von go-international.

„Mit dem Chancenpaket setzen wir ein klares Zeichen: Österreich investiert in seine Exportwirtschaft und übernimmt Verantwortung für wirtschaftliche Stabilität und Wiederaufbau in Europas Nachbarschaft“, so Hattmannsdorfer.

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