Der Fonds Soziales Wien (FSW) unterstützte im Geschäftsjahr 2024 gemeinsam mit seinen 170 Partnerorganisationen rund 145.500 Wiener:innen – in den Bereichen Pflege und Betreuung, Flüchtlingshilfe, Behindertenhilfe, Wohnungslosenhilfe und Schuldenberatung. Rund 31.000 Arbeitsplätze wurden dadurch in der Wiener Soziallandschaft gesichert. Der überwiegende Teil des FSW-Budgets kommt direkt den Wiener:innen zugute: 93,6 % des Budgets 2024 wurden für Leistungsförderungen und -finanzierungen aufgewendet. Die Teuerung war auch 2024 spürbar, die sozialen Dienstleistungen konnten aber trotz dieser Mehrkosten an die veränderten Bedarfe der Kund:innen angepasst und weiterentwickelt werden.
Soziale Leistungen in Zeiten des Spardrucks
Anlässlich der Pressekonferenz zur Präsentation des FSW-Geschäftsberichts 2024 betont Sozialstadtrat Peter Hacker: „Seit über 20 Jahren leistet der Fonds Soziales Wien als Grundpfeiler in der Stadt einen essenziellen Beitrag für soziale Sicherheit und hohe Lebensqualität. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern der klare Auftrag der Stadt. Und es ist vor allem in Zeiten, in denen die budgetären Umstände alles andere als leicht sind, oberstes Ziel, dass sich die Wiener:innen auf ihre Stadt verlassen können. Für zukünftige Budgetgestaltungen wird es erforderlich sein, effektiv und effizient Sparpotenziale zu identifizieren. Unser Anspruch an eine hohe Qualität und Verlässlichkeit wird sich dadurch aber nicht verändern.“
„Gerade in herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wichtig ein starkes soziales Netz in unserer Stadt ist. Aus diesem Grund steht der soziale Zusammenhalt ganz oben im Regierungsprogramm der Aufschwungskoalition. Dafür steht der FSW, dafür arbeiten wir als Regierungskoalition aus SPÖ und NEOS gemeinsam“
, sagt Jing Hu, Gemeinderätin und Gesundheitssprecherin NEOS Wien.
„Der FSW ist gerade auch in herausfordernden Zeiten ein verlässlicher Partner für die Stadt und die Wiener:innen. Als erste Anlaufstelle für soziale Leistungen sind wir mit unseren 170 Partnerorganisationen direkt und zuverlässig für die Menschen da. Im Jahr 2024 gab es über 330.000 Anrufe und über 62.700 Anträge bei unserem FSW-Kund:innenservice. Der FSW wirkte mit seinen Leistungen bei über 145.500 Kund:innen und trägt mit seinen Partnerorganisationen dazu bei, dass ihr Leben ein Stück weit besser wird und sich Angehörige sicher sein können, dass es ihren Liebsten gut geht. Dafür möchte ich mich bei den Mitarbeitenden der FSW-Unternehmensgruppe und unseren Partnerorganisationen auch bedanken. Das Arbeitsumfeld ist durchaus herausfordernd, die Anforderungen werden komplexer. Umso wichtiger ist es, dass sich die Kund:innen auf ein hohes Leistungsniveau verlassen können und die Mitarbeiter:innen bestmöglich in ihrem Berufsalltag unterstützt werden“
, unterstreicht Susanne Winkler, FSW-Geschäftsführerin zum FSW-Geschäftsbericht 2024.
Schwerpunkte 2024 – Pflege und Betreuung sowie Inklusion
Wien zeichnet sich durch eine bundesweit einzigartige Pflegelandschaft aus. Rund 65 % des FSW-Budgets – 1,72 Mrd. Euro – flossen 2024 in die Pflege und Betreuung. Knapp 58.600 Menschen nahmen entsprechende Leistungen in Anspruch. Ein spürbarer Anstieg zeigt sich vorrangig in Leistungen mit hoher Betreuungsintensität, etwa bei den Pflegeplätzen (+6,2 %) oder Remobilisationsangeboten (+19,8 %). Innovative Pilotprojekte wie das Netzwerk für pflegende An- und Zugehörige und Community Nurses wurden 2024 gestartet und sind nun Teil des Regelangebots der FSW-Unternehmensgruppe.
Im Bereich Behindertenhilfe wurden 15.260 Kund:innen mit rund 480 Mio. Euro unterstützt. Dabei lag der Schwerpunkt darauf, die Kund:innen bei ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen und dieses zu fördern. Das Teilbetreute Wohnen wurde mit 78 zusätzlichen Plätzen ausgebaut (+2,8 %), drei Garconnierenverbünde haben neu eröffnet. Auch bei den Angeboten für Menschen mit Behinderung ist eine Zunahme intensiver Betreuungsangebote und komplexer Betreuungssettings zu verzeichnen. In der Frühförderung wurden mobile Angebote (+3,8 %) sowie Angebote für Angehörige ausgebaut. Selbstbestimmung und Partizipation sind weiterhin wesentliche Kernziele, die durch den FSW-Kund:innen-Rat und den Selbstvertretungstag wieder gestärkt wurden.
Ausbau im Bereich der Wiener Wohnungslosenhilfe
Rund 13.220 Menschen ohne Wohnung oder Obdach nutzten 2024 Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe – das ist ein Zuwachs von 3,7 %. Im Vergleich zum Vorjahr waren es deutlich mehr Frauen: Ein Anzeichen dafür, dass vielen von ihnen aus der verdeckten Wohnungslosigkeit geholfen werden konnte. Zusätzlich zum ganzjährigen Regelangebot von 4.650 Plätzen und 2.400 Betreuungseinheiten wurden neue Einrichtungen wie das Nachtzentrum Obdach Sautergasse und das Chancenhaus Rossauer Lände eröffnet. Die Leistung Mobil betreutes Wohnen nach dem Housing First-Ansatz wirkt nachhaltig: In diesem Segment wurden die Kapazitäten weiter ausgebaut und 4.970 Menschen betreut. Knapp 5.000 Menschen könnten so auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden begleitet werden.
Wiener Flüchtlingshilfe: Rückgang an Kund:innen in Grundversorgung
In der Wiener Flüchtlingshilfe wurden 48.750 Menschen in Grundversorgung betreut und beraten. Dafür wurden 298 Mio. Euro aufgewendet, der vorläufige Anteil des Bundes liegt – aufgrund der Kostenteilung – bei rund 183 Mio. Euro. Der Großteil dieses Budgets floss 2024 in die individuelle und organisierte Unterbringung im Rahmen der Grundversorgung und Beratung der Kund:innen. Die Kund:innenzahlen sind insgesamt rückläufig, jedoch übererfüllt Wien bereits seit mehreren Jahren die Quote in der Grundversorgung verglichen mit den anderen acht Bundesländern.
FSW sicherte 31.000 Arbeitsplätze in der Wiener Soziallandschaft
In der FSW-Unternehmensgruppe arbeiteten 2.740 Personen, der Personalaufwand belief sich auf 109 Mio. Euro, das sind 3,8 % des Gesamtbudgets. „Das dichte soziale Netz in Wien tragen zahlreiche Mitarbeiter:innen in der Soziallandschaft, viele davon beim FSW. 2024 haben wir erstmals eine Arbeitgebermarke entwickelt, um den FSW als attraktiven Arbeitgeber in der Stadt zu stärken. Das tun wir, um weiterhin die besten Mitarbeitenden für den FSW zu finden und am Arbeitsmarkt hervorzustechen“
, so Michael Rosenberg, FSW-Geschäftsführer für den Bereich Finanzen und Betrieb.
Nah am Menschen: Kund:innenservice „Mitten in Wien“ unterwegs, 1450 erweiterte Angebot
Als erste Anlaufstelle verzeichnete das FSW-Kund:innenservice 2024 über 330.000 Gespräche unter der Nummer 01 24 5 24. Zusätzlich führte der FSW rund 55.000 Bedarfserhebungen durch, auch mittels Hausbesuche. Das FSW-Kund:innenservice war neben der täglichen telefonischen Erreichbarkeit und seinen Beratungszentren auch 2024 wieder in ganz Wien unterwegs. Mit der Tour „Mitten in Wien“ waren die FSW-Mitarbeiter:innen dort, wo auch die Wiener:innen im Alltag sind: Bei 50 Stopps vom Einkaufszentrum bis zum Freibad fanden rund 2.900 Beratungen statt. Bei einer Kund:innenzufriedenheitsbefragung zum FSW-Kund:innenservice gaben 96 % der Kund:innen an, mit der Beratungssituation zufrieden zu sein.
Bei der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 Wien gingen 2024 rund 300.000 Anrufe ein. Auch im vergangenen Jahr wurden Services ausgebaut, um die Nummer als zentrale Anlaufstelle für gesundheitliche Anliegen aller Art weiter zu etablieren. Neu oder ausgeweitet wurden Angebote für die schnellere Terminvereinbarung in Primärversorgungseinheiten oder für Menschen mit Krebs(verdachts)diagnose. Als Pilotprojekt startete 2024 zudem das Angebot der telemedizinischen Videokonsultation.
Den gesamten Geschäftsbericht des Fonds Soziales Wien finden Sie online unter: 2024.fsw.at
FOTO
Honorarfreie Fotos zur redaktionellen Nutzung auf Anfrage an presse@fsw.at.
Rückfragen & Kontakt
Fonds Soziales Wien
Julia Riedler
Pressesprecherin
Tel.: +43 676 8289 20924
E-Mail: presse@fsw.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | FSW