• 08.07.2025, 17:28:32
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vida-Eberhart zu Plan T: Tourismus braucht gute Arbeitsbedingungen statt Menschen-Nachschub aus Billiglohnländern

Statt verstärkter Anwerbung von Billig- und Saisonkräften das vorhandene Potenzial im Inland mit guten Bedingungen abholen

Wien (OTS) - 

Als grundsätzlich positiv bewertet Eva Eberhart, Vorsitzenden des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, die Weiterentwicklung des Plans T und seine breite Auslegung. Eberhart fordert dazu von der Bundesregierung allerdings eine stärkere Fokussierung auf die Situation der in der Branche Beschäftigten und ihre Arbeitsbedingungen ein: „Nur durch den großen Einsatz und Fleiß der Beschäftigten ist der Tourismus nach der Pandemie wieder als ein österreichischer Wirtschaftsmotor erstarkt“, sagt die vida-Gewerkschafterin. Eberhart fügt hinzu, dass man sich nicht wundern dürfe, wenn es ohne eine entsprechende Einbeziehung der Beschäftigten, ein mangelndes Interesse der Menschen gibt, in der Branche arbeiten zu wollen.

Selbst wenn einige wichtige Punkte und Verbesserungen für die Beschäftigten von den Sozialpartnern in letzter Zeit erreicht wurden, greife die Politik seit Jahren zum kurzsichtigen Mittel, Arbeitskräftemangel mit billigen, leicht erpressbaren Arbeitskräften wie etwa zusätzlichen Saisonniers aus dem Westbalkan oder mit Kräften aus Drittstaaten über die Rot-Weiß-Rot-Karte auszugleichen. „Ohne einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen bleibt der Arbeitsmarkt im Tourismus daher ein Fass ohne Boden“, so Eberhart weiter.

Die verheerenden Folgen dieser Strategie seien Lohndruck, prekäre Bedingungen und ein dauerhafter Personalverschleiß in der Branche. Die Not von Menschen aus Billiglohnländern auszunutzen und sie für die Saisonarbeit anzuwerben, mache die Tourismusbranche alles andere als attraktiver. Man schrecke damit auch heimische Arbeitsuchende ab, die dann keine guten Angebote und Bedingungen vorfinden würden. Das gelte auch für Lehrstellensuchende – auch für junge Menschen müsse die Branche wieder attraktiver werden. Im Tourismus gebe es heute weniger Lehrlinge als noch vor der Pandemie und das bei einer gleichzeitig steigenden Jugendarbeitslosigkeit. „Darüber lässt sich auch mit einem Plan T und einer gutgemeinten Umfrage nicht hinwegsehen“, betont die vida-Gewerkschafterin.

Dabei könnte die Gastronomie und Hotellerie auf ein größeres Arbeitskräftepotenzial zurückgreifen als viele andere Branchen: 2024 lag die Arbeitslosigkeit in der Tourismusbranche im Jahresschnitt bei 12,7 Prozent. Das sind über 33.000 Menschen hierzulande, die Beschäftigung in diesem Sektor suchen. „Die Arbeitskräfte sind bereits hier, man muss sie nur in Österreich und in der EU mit den richtigen Angeboten abholen. Das gelingt, wenn der Tourismus als interessanter Berufszweig auch langfristige Perspektiven mit guten Arbeitsbedingungen und entsprechend finanzielles Auskommen bietet“, bekräftigt Eberhart abschließend.

vida Fachbereich Tourismus

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