Die Kunsthistorikerin und Kuratorin wird ab September 2025 das Profil des Hauses am Otto-Wagner-Areal entwickeln, das Ateliers sowie ein Artist-in-Residence-Programm vorsieht
Im Herbst 2027 wird das Atelierhaus Wien im Pavillon 18 am denkmalgeschützten Otto-Wagner-Areal als neuer Kunst- und Kulturstandort eröffnet und dringend benötigte kulturelle Infrastruktur für bis zu 100 Künstler*innen bieten. Während die bauseitigen Vorbereitungen zur Generalsanierung laufen, ist mit der Bestellung von Daniela Hahn zur Betriebs- und Programmleitung nun ein wesentlicher Schritt zur Entwicklung eines programmatischen Profils und der organisatorischen Planung gesetzt. Bei der Bestellung folgt Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler der einstimmigen Empfehlung der Jury.
Kaup-Hasler: Meilenstein der Raumoffensive
„Das Atelierhaus Wien ist ein Meilenstein der Raumoffensive, denn Platz zum Arbeiten, Experimentieren und Präsentieren ist ein Fundament künstlerischer Produktion“, betont Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Mit Gespür für interdisziplinäre Formate, dem Bewusstsein für historische Kontexte, und den in der Gegenwartskunst und der Wissenschaftsvermittlung gewonnen Erfahrung als Kuratorin wird Daniela Hahn eine spannende Positionierung des Atelierhaus Wien für die Diversität seiner künftigen Nutzer*innen und Besucher*innen gelingen.“
„Die Bereitstellung von Räumen für Künstler*innen ist eine wichtige nachhaltige Fördermaßnahme, die zur Entprekarisierung der Arbeitsbedingungen von Künstler*innen beiträgt“, erklärt Patricio Canete-Schreger, Leiter der MA7. „Ich freue mich, dass dieses langgehegte Projekt Atelierhaus Wien immer mehr in greifbare Nähe rückt und mit Daniela Hahn, eine Leiterin erhält, deren umfassende kuratorische Erfahrung sich mit vernetztem, unterschiedliche Materien vereinendem Denken verbindet.“
„In meiner Vision des ATELIERHAUS WIEN dient die Stadt selbst als Ausgangspunkt“, so Daniela Hahn. “Wien als Nexus verbindet Künstler*innen untereinander, ungeachtet dem, ob sie in Wien leben oder als Artist-in-Residence einige Zeit hier verbringen, wie auch mit der Stadt, ihrer Geschichte, Kunst- und Kulturszene. Ich sehe das ATELIERHAUS WIEN als Ort vielfältiger Kunstproduktionen, der partizipative Räume für deren Präsentation und Vermittlung bietet und transdisziplinären Austausch und solidarische Netzwerke fördert.“
Ausschreibung und Jurystatement
Insgesamt gingen 24 vollständige Bewerbungen für die Position der Betriebs- und Programmleiterin ein, davon eine aus dem europäischen Ausland, 23 aus Österreich, alleine 19 davon aus Wien. Der Frauenanteil lag bei 42 %. Gesucht waren Persönlichkeiten mit weitreichenden Erfahrungen in der bildenden Kunst, Leitungskompetenz, guter, auch internationaler Vernetzung und einer schlüssigen Vision für die programmatische Gestaltung des Atelierhauses und des Aufbaus des Artist-in-Residence-Programms. Die Bestellung erfolgt für einen Zeitraum von fünf Jahren.
Mit wissenschaftlichem und kuratorischem Hintergrund und 15-jähriger Erfahrung in österreichischen und deutschen Kulturbetrieben, die von der Konzipierung von Ausstellungen bis zur Umsetzung von Artist-in-Residence-Programmen reicht, hat Daniela Hahn die Jury überzeugt. „Ihre klare Vorstellung zur Positionierung des Atelierhaus Wien in diesem geschichtlich und architektonisch besonderen Areal verbindet Daniela Hahn mit einem überzeugenden Konzept für das Residence-Programm mit Fokus auf der Vernetzung von lokaler und internationaler Szene.“
Der Jury gehörten an: Katharina Egger (Büro der Stadträtin für Kultur und Wissenschaft), Sonja Huber (Referat für Bildende Kunst, in Vertretung von Kulturabteilungsleiter Patricio Canete-Schreger), Nadine Kodym (Stadt Wien Kunst GmbH – ohne Stimmrecht), Wolfgang Kuzmits (Geschäftsführung Stadt Wien Kunst GmbH), Hannah Lessing (Aufsichtsratsvorsitzende Stadt Wien Kunst GmbH), Stefanie Steinwendtner (Geschäftsleitung WUK). Personalberaterin Yvonne Bernard hat den Ausschreibungsprozess begleitet.
Kurzbiografie Daniela Hahn
Daniela Hahn (geboren 1985 in Wien) studierte in Wien und Triest Geschichte und Kunstgeschichte. Als Kuratorin ist die Historikerin und Kunsthistorikerin sowohl im kunst-, kulturhistorischen und wissenschaftsgeschichtlichen Kontext tätig – aktuell am Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité.
Weitere Stationen: Hahn organisierte das Artist-in-Residence-Programm der Galerie Krinzinger (2009-2011), arbeitete im Team des österreichischen Beitrags für die Biennale Venedig (2013-2014), für die Kunstsammlung Verbund (2014-2017) sowie das Mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (2017-2019). Im Wiener Josephinum co-kuratierte sie die Neuaufstellung der medizinhistorischen Sammlung und konzipierte Sonderausstellungen (2019-2024). Seit 2012 arbeitet sie zudem als freie Kuratorin, u.a. als Teil des queer-feministischen Kollektivs The Dodo-Project.
Atelierhaus Wien
Das ATELIERHAUS WIEN bietet künftig auf einem kulturhistorisch bedeutenden Areal, das als wichtiger Standort für Kultur, Wissenschaft und Bildung entwickelt wird, ein attraktives Raumangebot für in Wien lebende Künstler*innen, das neben professionellen Arbeitsräumen auch die Möglichkeit zur Vernetzung sowie zur Präsentation von Gegenwartskunst bietet. Darüber wird ein über öffentliche Calls organisiertes, internationales Artists-in-Residence-Programm eingerichtet. Die künftigen Atelier- und Arbeitsräume sowie Präsentationsflächen werden vorrangig Künstler*innen aus der Bildenden Kunst, aber auch aus den Bereichen Literatur, Sprachkunst, Sound Art und Artistic Research zur Verfügung stehen.
Der Betrieb des ATELIERHAUS WIEN wird als eigenständiger Geschäftsbereich der Stadt Wien Kunst GmbH organisiert. Die Ausschreibung zur Vergabe von Atelier- und Arbeitsräumen sowie der Residencies erfolgt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 über die Website www.atelierhauswien.at.
Pressefoto Daniel Hahn:
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Fotocredit: Rica Rosa
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