In der Berichtssaison 2024/25 wurden in Österreich erstmalig freiwillig Nachhaltigkeitsberichte nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) aufgestellt – auch wenn die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vom österreichischen Gesetzgeber noch nicht in nationales Recht umgesetzt wurde. Was aus diesen ersten Berichten geschlossen werden kann, untersucht die neue KPMG Studie „Real-time ESRS: Austria 40“.
Im Fokus stehen unter anderem der Umfang der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Anzahl und Art der berichteten Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie die von den Unternehmen identifizierten wesentlichen Themen. Um die Ergebnisse auch auf europäischer Ebene in Kontext zu rücken, wurden die Ergebnisse mit den Insights der internationalen Studie „Real-time ESRS: Fast 50“ verglichen.
Klimawandel ist eines der Hauptthemen heimischer Unternehmen
Auf Basis der Wesentlichkeitsanalyse stellen sich für über 75 Prozent der österreichischen Unternehmen neben Klimawandel die Themen Arbeitskräfte und Unternehmenspolitik als dominierend heraus. Die Top-3 decken sich mit den Erkenntnissen der Fast-50-Studie. Mit Blick auf Österreich werden außerdem Kreislaufwirtschaft sowie biologische Vielfalt von mehr als der Hälfte als wesentlich für die Berichterstattung eingestuft.
Vorreiter bei Nennung von Auswirkungen, Risiken und Chancen
Die Identifizierung wesentlicher IROs (Impacts, Risks and Opportunities) ist die Grundlage für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß ESRS. Hier gehen österreichische Unternehmen im EU-Vergleich besonders detailliert vor: Durchschnittlich wurden 51 Auswirkungen, Risiken und Chancen identifiziert, auf EU-Ebene erreicht diese Zahl lediglich 32.
Große Herausforderung in der Datenerhebung
85 Prozent der österreichischen Unternehmen (im EU-Vergleich 88 Prozent) geben Datenverfügbarkeit oder -qualität als große Herausforderung im Berichtsprozess an. Als kritische Bereiche erscheinen vor allem die Präzision von GHG-Emissionsfaktoren (98 Prozent) und die Verfügbarkeit von Daten zur vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (40 Prozent).
Umfangreiche Berichte
Die Berichte österreichischer Unternehmen heben sich besonders im Umfang ab. Während Unternehmen im europäischen Vergleich ihre Nachhaltigkeitsaspekte auf nur 84 Seiten berichten, umfasst die Nachhaltigkeitsberichterstattung der vierzig untersuchten heimischen Unternehmen im Durchschnitt 168 Seiten. Sieben Prozent der österreichischen Berichte belaufen sich sogar auf über 300 Seiten.
Navigieren im regulatorischen Vakuum
„Trotz aller Dynamik und Unsicherheit im Hinblick auf die Regulatorik zeigt der Trend, dass Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur aufgrund der EU-Gesetzgebung durch die CSRD vorangetrieben wird, sondern immer mehr als Ergänzung der Unternehmensberichterstattung gesehen wird“, so Studienautor Werner Gedlicka, Partner im Bereich Sustainability Reporting bei KPMG. Insbesondere durch die geplanten Änderungsvorhaben der Omnibus-Initiative bleiben die Anforderungen zur ESRS-Berichterstattung regulatorisch ein dynamisches Feld mit ehrgeizigem Zeitplan. Der Appell des Experten lautet daher, bis zur Umsetzung der Omnibus-Initiative in nationales Recht trotz allfälliger Verschiebungen oder geänderter gesetzlicher Verpflichtungen die Zeit konstruktiv zu nutzen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung frühzeitig zu planen.
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