- 08.07.2025, 08:31:04
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Österreichische Rübenbauern erzürnt über neuen EU-Vorschlag zum Zuckerfreihandel mit Ukraine
Appell an Bundesregierung, dieses Abkommen strikt abzulehnen!
Die Vereinigung DIE RÜBENBAUERN zeigt sich fassungslos: Nur wenige Wochen nach der lang erkämpften Rückführung der zollfreien Zuckerimporte aus der Ukraine auf das frühere Maß von 20.000 Tonnen pro Jahr hat die Europäische Kommission nun völlig überraschend einen neuen Vorschlag zur Ausweitung des Zuckerfreihandels auf jährlich 100.000 Tonnen pro Jahr vorgelegt.
„Kaum war die Rückkehr zur alten Importquote mit Anfang Juni erreicht, folgt nun der nächste Schlag. Das ist eine Provokation gegenüber allen österreichischen Rübenbäuerinnen und -bauern, die durch die völlig überzogene Regelung der letzten Jahre und den damit ausgelösten Preisverfall bereits existenzielle Verluste hinnehmen mussten“, kritisiert Ernst Karpfinger, Präsident der österreichischen Rübenbauern und Vizepräsident des europäischen Zuckerrübenverbandes CIBE.
Schließung von Zuckerfabriken als Folge des bisherigen Abkommens
Das bisherige Freihandelsabkommen, das bis Juni 2025 einen zollfreien Import von jährlich 263.000 Tonnen ukrainischen Zuckers ermöglichte, hatte schwerwiegende Folgen: Durch den Preisverfall und die Zuckermarktverluste an die Ukraine musste in Österreich eine Zuckerfabrik geschlossen werden und EU-weit kam es zu weiteren Stilllegungen von Produktionsstandorten.
„Die Kommission ignoriert offenbar vollständig, welche Schäden ihre Freihandelspolitik in der Rüben- und Zuckerwirtschaft anrichtet“, so Karpfinger. „Die Leidtragenden sind die heimischen Rübenbauern – während einige wenige Oligarchen mit riesigen Agrarholdings von diesen Freihandelsprivilegien profitieren.“
Forderung: Nein zu neuem Zuckerfreihandel – Ja zur bäuerlichen Landwirtschaft
DIE RÜBENBAUERN werfen der Kommission vor, mit dem neuen Vorschlag die Eigenversorgung Europas und die nachhaltige Lebensmittelproduktion weiter zu untergraben. „Wenn es das Ziel der EU ist, unsere Produktion zu ruinieren und sich von Drittstaaten abhängig zu machen, dann ist dieser Vorschlag ein sicherer Weg dorthin“, warnt Karpfinger.
Die österreichischen Rübenbauern appellieren daher mit Nachdruck an die Bundesregierung, sich klar gegen die geplante Ausweitung des Zuckerfreihandels zu positionieren: „Wir fordern unsere Regierungsverantwortlichen auf, diesen Vorschlag abzulehnen und sich solidarisch mit den heimischen Rübenbauern zu zeigen.“
„Was muss noch passieren, bis die Kommission endlich erkennt, dass diese Form des Freihandels die Rüben- und Zuckerbranche in Europa zerstört?“, fragt Karpfinger und stellt abschließend fest: „Wir brauchen eine Politik, die Versorgungssicherheit, Qualität und regionale Erzeugung stärkt und keine, die sie permanent gefährdet.“
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DIE RÜBENBAUERN
Dir. Ing. Markus Schöberl
Telefon: +43 664 30 78 911
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