Meeresbodenbehörde ISA berät aktuell über Bergbau in der Tiefsee – Einzigartiger Lebensraum darf nicht für Konzerninteressen geopfert werden
Heute starten in Jamaika neue Verhandlungen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA). Die Behörde soll in den kommenden Tagen über Regeln zum Tiefseebergbau entscheiden. Ein fatales Signal, denn die Zukunft der Tiefsee steht auf dem Spiel. Auch geht es um einen Anordnung der US-Regierung, der die Ausbeutung der Tiefsee ermöglichen soll. Greenpeace fordert die österreichische Bundesregierung auf, bei den Verhandlungen ein starkes Zeichen für den Meeresschutz zu setzen – und sich klar gegen jegliche Pläne für Tiefseebergbau auszusprechen.
Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace: „Die Tiefsee ist einer der letzten unberührten Lebensräume der Erde – ein einzigartiges Ökosystem, das wir nicht den kurzfristigen Profitinteressen einzelner Konzerne opfern dürfen. Internationale Regeln dürfen nicht umgangen oder ausgehöhlt werden. Österreich hat sich klar für ein weltweites Moratorium ausgesprochen – nun gilt es, diese Haltung bei den Verhandlungen der ISA zu vertreten und dafür zu sorgen, dass die Geschöpfe der Tiefsee geschützt werden.“
Die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) könnte noch in diesem Jahr ein Regelwerk – den sogenannten Mining Code – beschließen. Damit wäre der industrielle Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee in internationalen Gewässern erstmals möglich. Doch die Wissenschaft warnt: Eingriffe in mehreren Tausend Metern Tiefe sind mit großen ökologischen Risiken verbunden. Sie gefährden empfindliche und kaum erforschte Lebensräume, könnten Arten auslöschen und das Klima sowie die Nahrungsketten im Meer stark beeinträchtigen. Greenpeace warnt: Tiefseebergbau ist ein riskantes Spiel mit einem zerbrechlichen Ökosystem, das wir kaum verstehen – und nicht wiederherstellen können, wenn es einmal zerstört ist.
Ende April sorgte außerdem ein Vorstoß der US-Regierung unter Trump für Empörung: Erstmals wurde versucht, eine Genehmigung für Tiefseebergbau außerhalb des bereits international abgestimmten ISA-Verfahrens zu beantragen – durch einen kanadischen Konzern auf Basis eines alten US-Gesetzes. Dieses Vorgehen untergräbt internationale Regeln und gefährdet die globale Zusammenarbeit. Bereits 37 Staaten – darunter auch Österreich – unterstützen ein Moratorium. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, sich bei den Verhandlungen in Jamaika klar gegen ein übereiltes Regelwerk und den US-Alleingang zu stellen.
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Magnus Reinel
Pressesprecher
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