Schluss mit unfairen Nachzahlungen für Betriebe
Die aktuelle Praxis rund um die Trinkgeldpauschalen in Österreich ist für viele Betriebe schwer nachvollziehbar und sorgt für Unsicherheit bei allen Beteiligten: Unternehmer:innen, Angestellte, Konsument:innen. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Österreich (SWV) fordert daher eine bundesweit einheitliche Regelung, die für Rechtssicherheit und faire Wettbewerbsbedingungen sorgt.
„Wir haben neun verschiedene Trinkgeldwelten statt einem einheitlichen System. Wenn es eine Pauschale gibt, muss sie auch pauschal gelten – ohne nachträgliche Überraschungen. Betriebe brauchen Planungssicherheit, besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, erklärt SWV-Präsident Dr. Christoph Matznetter. „Es darf nicht vom Bundesland abhängen, wie mit Trinkgeldern umgegangen wird.“
Unterschiedliche Regelungen sorgen für Verunsicherung
Derzeit gibt es in Österreich unterschiedliche Regelungen: Die Trinkgeldpauschalen werden in den Bundesländern verschieden gehandhabt. Während manche Länder klare Regeln haben, wann die Pauschale gilt, herrscht in anderen Unklarheit über die Verbindlichkeit. Diese unterschiedlichen Standards sorgen für große Verunsicherung bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern.
„Wenn Unternehmen ordnungsgemäß pauschalieren, muss das auch als erfüllt gelten – sonst wird die Pauschale zur Falle“, so Matznetter weiter. Besonders problematisch sei, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für die Dokumentation verantwortlich sind, obwohl Trinkgelder den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern direkt zufließen und diese den tatsächlichen Betrag meist besser kennen.
Nicht nur Gastronomie betroffen
„Eine bundesweit einheitliche Lösung würde nicht nur die Rechtslage klären, sondern im Hinblick auf die Fachkräfte auch den Wettbewerb stärken“, betont Günter Löffler, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft im SWV. „Das betrifft nicht nur Branchen wie Gastronomie und Hotellerie, sondern auch persönliche Dienstleistungen sowie die Transportbranche.“
Der SWV appelliert klare Verhältnisse zu schaffen und Unternehmen aus der Pflicht zu nehmen. Nur so kann vermieden werden, dass es zu unerwarteten Nachforderungen kommt – sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Es braucht Rechtssicherheit, Transparenz und Fairness“, so Matznetter.
Wer hat die derzeitige Regelung zu verantworten?
Die geltenden Pauschalregelungen wurden von den regionalen Gebietskrankenkassen gemeinsam mit der Wirtschaftskammer ausgearbeitet – mit Rückendeckung der politischen Verantwortungsträger.
„Gerade Vertreter:innen des Wirtschaftsbundes, die nun lautstark nach Abgabenfreiheit rufen, waren es, die die aktuelle Regelung mitverhandelt und jahrelang mitgetragen haben. Wer faire Lösungen will, muss auch Verantwortung übernehmen“, so Matznetter abschließend.
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