Aktuelle Stunde: Landtagsabgeordnete Astrid Pany (SPÖ) setzt sich für mehr bedarfsorientierte Finanzierung ein
Mit einer eindringlichen Rede in der Aktuellen Stunde appellierte Astrid Pany, SPÖ-Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende Ausschusses für Bildung, Jugend, Integration und Märkte, im heutigen Wiener Landtag an die Landesregierung für eine bedarfsorientierte Mittelzuweisung.
„Wir wissen, wir brauchen mehr psychosoziale Unterstützung. Und wir haben mehr Psycholog*innen, wir haben mehr Sozialarbeiter*innen und wir haben multiprofessionelle Teams – aber was hören wir von der Opposition? Immer nur: Es ist zu wenig. Nie wird anerkannt, was diese Stadt tagtäglich leistet – Schulter an Schulter mit Schulleiter*innen, Pädagog*innen, Schulsekretär*innen, Sprachförderkräften und vielen anderen“, so Pany.
Gerade dort, wo der Bund jahrelang zu wenig getan hat, habe Wien Verantwortung übernommen: „Der Lehrkräftemangel ist nicht erst seit gestern da – schon Elisabeth Gehrer hat jungen Menschen abgeraten, Lehrer*in zu werden. Seit dem Bildungsreformgesetz haben wir ausschließlich ÖVP-Minister gehabt – und noch nie so viel Planungsunsicherheit.“ Auch bei der Ressourcenzuteilung ortet Pany grobe Versäumnisse: „Ressourcen, die vom Bund erst im September vergeben werden, helfen nicht. Die Stundenplanung passiert vor den Sommerferien – und da braucht es Verlässlichkeit.“
Kinder stärken, nicht schwächen
Schwere Kritik äußerte die SPÖ-Abgeordnete auch an der sprachlich wie pädagogisch fragwürdigen Zuteilung von Kindern in Kategorien wie „mangelhaft“ oder „unzureichend“: „Überlegen Sie sich doch einmal dieses Wording – was macht das mit einem Kind?“ Pany fordert ein radikales Umdenken: „Wir müssen unsere Kinder stärken, nicht beschämen. Wissen Sie, was das mit einem Kind macht, wenn man es als unzureichend bezeichnet? Wir müssen Kinder unterstützen, sie stärken, und ihnen geben, was sie brauchen, um zu lernen. Die Sprachförderung, zum Beispiel, gelingt nicht in monolingualen Klassen ohne Vorbilder. Es macht schlichtweg keinen Sinn, alle Kinder, die kein Deutsch sprechen, in eine Klasse zu stecken. Es braucht einen durchdachten Weg – und die Möglichkeit, diesen schulautonom umzusetzen. Genau das ist jetzt möglich – das war es vorher nicht!“
Investitionen in die Bildung zahlen sich aus
Für die Zukunft hat Pany klare Forderungen:
„Wir brauchen Integration, wir brauchen Inklusion – und dafür brauchen wir vor allem Lehrer*innen. Und wir brauchen eine Finanzierung, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert – besonders an jenen Schulstandorten, die täglich mit großen Herausforderungen kämpfen. Wenn Kinder mehr Lehrer*innenstunden haben, können sie mehr leisten.“Auch die volkswirtschaftliche Dimension ließ Pany nicht unerwähnt: „Eine gezielte Investition in Bildung reduziert die Schulabbruchrate und spart langfristig bis zu 460 Millionen Euro jährlich. Denn weniger Abbrüche bedeuten bessere Chancen am Arbeitsmarkt – und weniger Sozialhilfe.“ Zum Abschluss ihrer Rede appellierte sie eindringlich an alle Fraktionen: „Wenn es Ihnen nicht um Ideologie, sondern um die Kinder geht – dann arbeiten Sie mit mir. Seite an Seite für ein gerechtes Bildungssystem. Für eine Schule, die niemanden zurücklässt.“
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