• 25.06.2025, 12:55:02
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Bauwirtschaft: Entbürokratisierung könnte Mieten senken

Kostentreiber und Innovationsbremsen: Ziviltechniker:innen beklagen überbordende Normen und Anforderungen

Wien (OTS) - 

„Wir verwenden einen immer größeren Anteil unseres Einkommens für das Wohnen. Das liegt auch daran, dass das Bauen aufgrund von einer Flut an Normen und Anforderungen so teuer geworden ist. Wir Ziviltechniker:innen wissen aber, dass qualitätsvolles Wohnen auch nachhaltig und kostengünstig möglich wäre. Man muss uns nur die Möglichkeit eröffnen, sich auf das Wesentliche zu fokussieren“, meint Arch. DI Daniel Fügenschuh, Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen.

Normenflut hemmt Bau- und Immobiliensektor

Die Herausforderungen im Bau- und Immobiliensektor spitzen sich weiter zu: Es mangelt an leistbarem Wohnraum, während das Bauen immer teurer und die Finanzierung von Bauprojekten schwieriger wird. Gleichzeitig steigt die Notwendigkeit, die gebaute Umwelt an den Klimawandel anzupassen und den Wandel hin zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft voranzutreiben.

Um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, braucht es innovative Lösungen statt langen Verfahren und einer hohen Anforderungslast. Damit das Bauen schneller, innovativer und kosteneffizienter wird, muss es vor allem eines werden: einfacher. Dann könnten aktuell leerstehende Gebäude genutzt, durch Sanierungen die Energiekosten gesenkt und mehr Wohnraum geschaffen werden. Durch qualitätsvolle Siedlungsräume wird Baukultur für alle zugänglich.

Maßgeschneiderte Lösungen statt Vorgaben-Korsett

„Allein zur Breite von Türen gibt es 50 verschiedene Richtlinien. Eine Reduktion der Normenlast an Stellen wie diesen beeinträchtigt weder die Qualität noch die Sicherheit. Am Ende ist uns wichtig, dass das Ergebnis zählt: ein gutes Gebäude. Der Weg dahin sollte nicht anhand von unzähligen Detailvorgaben vorgegeben sein, die ungemein einschränken.“ – Ach. DI Günter Katherl, Vorsitzender des Ressort Zukunft Lebensraum der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen

Zusammen mit allen Projektbeteiligten könnte man maßgeschneiderte, individuelle Lösungen finden, von denen die Nutzer:innen profitieren. Dazu braucht es Rechtssicherheit. Hier wird an die Politik appelliert, mehr Freiheit für verantwortungsvolle Abweichungen von überbordenden Standards zu gewähren. Um mehr Innovationen zu schaffen, fordert die Ziviltechniker:innen-Kammer im jüngst veröffentlichten Positionspapier darüber hinaus u.a. eine Forschungs- und Entwicklungsoffensive im Baubereich.

Hamburg zeigt, wie es gehen kann

Dass die Baukosten um ein Drittel gesenkt werden können, zeigt die Hamburger „Initiative kostenreduziertes Bauen“. Dort hat man Einsparungspotenziale von bis zu 2.000 Euro brutto pro Quadratmeter ausfindig gemacht und einen Katalog vorgestellt, der rechtssichere, praxistaugliche Abweichungsmöglichkeiten sowie neue Prozess- und Verfahrenslösungen vorsieht. (Zur Hamburger „Initiative kostenreduziertes Bauen“)

Positionspapier "Endlich einfacher bauen"

Rückfragen & Kontakt

Bundeskammer der Ziviltechniker:innen
Quentin Erren, MA
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +43 664 9689602
E-Mail: quentin.erren@arching.at

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