Industrie kramt in ganz alter Mottenkiste
Menschen länger arbeiten lassen zu wollen und Teilzeitbeschäftigte zu bestrafen sind keine neuen Ideen, das ist die ganz alte Mottenkiste der Industrie-Arbeitgeber“, sagt Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA.
„Präsident Knill wäre gut beraten sich mit der geltenden Rechtslage vertraut zu machen. Selbstverständlich stimmt es nicht, dass Teilzeitbeschäftigte die gleichen Leistungen beziehen wie Vollzeitbeschäftigte. Die Pensionshöhe und viele weitere Versicherungsleistungen sind abhängig vom eingezahlten Beitrag. Wer weniger verdient, weil er weniger arbeitet, bekommt auch weniger“, erklärt Teiber.
Die Gewerkschafterin weiter: „Die ständigen Angriffe der Industriellenvereinigung auf Teilzeitbeschäftigte sind an Zynismus nicht zu überbieten. Bei der Kinderbetreuung hinkt Europa einem großen Teil Europas nach und viele Branchen bieten keine Vollzeitjobs an, obwohl Beschäftigte gerne mehr Stunden hätten.“
Zum Vorschlag der IV, das Pensionsantrittsalter auf 68 Jahre zu erhöhen, sagt Teiber: „Es ist absoluter Unsinn, dass die Erhöhung des gesetzlichen Antrittsalters auch automatisch zu längeren Arbeitszeiten führt. Bereits jetzt liegt das faktische deutlich unter dem gesetzlichen Antrittsalter. Viele Beschäftigte halten ihre Arbeit nicht gesund bis zur Pension durch. Andere finden keinen Job, weil viele Unternehmen keine Älteren einstellen. In etlichen Unternehmen werden sogar ältere Beschäftigte aktiv in Pension geschickt. Knills Vorschlag ist völlig realitätsfern.“
„Offenbar fühlt sich die Industrie durch Finanzminister Marterbauers Mahnung, Betriebe müssten auch Ältere beschäftigten, ertappt und versuchen nun die Debatte in eine andere Richtung zu drehen. Fakt bleibt aber: Das Wichtigste für unser Pensionssystem ist die Steigerung des faktischen Pensionsantrittsalters“, schließt Teiber.
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