- 23.06.2025, 10:46:32
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Volkshilfe zu neuen Referenzbudgets: Finanzielle Belastungen für Familien bleiben weiter hoch
Armutsbetroffene brauchen mehr Entlastungen, besonders Kinder und Jugendliche
Die neuen Referenzbudgets der Schuldenberatung bestätigen: Die finanziellen Belastungen für Familien bleiben weiter hoch. Sieht man sich die aktuellen Zahlen bei Kindern und Jugendlichen an, zeigt sich in welchen Bereichen Familien am meisten ausgeben müssen. Die Gesamtausgaben für ein Kind mit sieben Jahren liegen bei 980 Euro pro Monat und für Jugendliche bis 14 Jahre bei 968 Euro. Fast 80 Prozent (780 Euro) entfällt dabei auf Fixkosten wie Wohnen und Schule (482 Euro), Essen (209 Euro) und Kleidung (89 Euro).
Bei diesen Kosten haben die Familien so gut wie kein Einsparungspotenzial. Ausgaben für Körperpflege, Gesundheitsvorsorge oder die Ausstattung mit notwendigem Mobiliar sind da noch gar nicht mit einberechnet. Und auch die soziale und kulturelle Teilhabe der Kinder nicht, an der dann oft gespart werden muss.
Diese steigenden Kosten sind für finanziell benachteiligte Familien besonders schwer zu stemmen. Alleinerziehende und Kinder sind besonders stark betroffen. 344.000 Kinder und Jugendliche sind aktuell armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das ist jedes 5. Kind in Österreich und zeigt, dass Kinder damit ein höheres Armutsrisiko als der Bevölkerungsdurchschnitt haben.
Echte Armutsbekämpfung statt Belastungen und Almosen
„Gerade für Familien mit wenig Einkommen, gibt es im Regierungsprogramm viele Belastungen und wenig Entlastungen. Die Streichung der Inflationsanpassung bei Familienleistungen, des Klimabonus, der Strompreisbremse und das Aussetzen des letzten Drittels der kalten Progression. All das reißt weitere Löcher in das ohnehin knappe Budget der Familien, die irgendwann nicht mehr gestopft werden können. Auch nicht durch geringfügige Verbesserungen im Bereich der Betreuungskosten“, kritisiert Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.
Kritisch sieht Fenninger auch die Ankündigung der Regierung, einen Fonds zur Armutsbekämpfung zu etablieren, der Spenden und Schenkungen Privater sammeln soll. “Armutsbetroffene brauchen keinen Almosen von der Regierung, sondern das Recht auf Teilhabe, Bildung und Gesundheitsversorgung – und eine echte finanzielle Absicherung durch eine armutsfeste Mindestsicherung/Sozialhilfe”, kommentiert Fenninger die Pläne der Regierung.
Zwei Säulen der Kindergrundsicherung zur Entlastung
„Wir fordern daher eine soziale Abfederung der beschlossenen Leistungskürzungen und die rasche Umsetzung der Kindergrundsicherung. Mit der Säule 1 werden alle Familien durch kostenloses Mittagessen in Schulen und Kindergärten sowie eine bedarfsdeckende, kassenfinanzierte Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen entlastet. Letztlich braucht es aber die rasche und effiziente Einführung der Säule 2 der Kindergrundsicherung, um einen nachhaltigen, sozialen Ausgleich auch auf finanzieller Ebene schaffen zu können“, so Fenninger. Denn nur mit der Kindergrundsicherung könne das selbst gesetzte Ziel der Regierung, die Halbierung der Kinderarmut bis 2030, erreicht werden.
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Volkshilfe Österreich
 Ruth Schink
 Telefon: 0676 83 402 222
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