- 23.06.2025, 09:55:02
- /
- OTS0035
Referenzbudgets für Österreich zeigen hohe unverzichtbare Kosten
Die aktuell berechneten Referenzbudgets zeigen, dass drei Viertel der Haushaltskosten für Wohnen, Essen und Mobilität anfallen.
Die Referenzbudgets liegen deutlich über der Armutsgefährdungsschwelle. Sie sollten als zusätzliches Armutsmaß herangezogen werden.
Die Referenzbudgets für Österreich wurden von der ASB Schuldnerberatungen GmbH (asb), Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich, 2025 neu berechnet. Mit eingeflossen sind aktuelle Erhebungen, Befragungen der Zielgruppen und umfassende Preisrecherchen. Referenzbudgets zeigen, wie viel Geld für ein angemessenes Leben mit einem Minimum an sozialer und kultureller Teilhabe für verschiedene Haushaltstypen nötig ist.
Hohe Kosten
Die neu berechneten Referenzbudgets machen einmal mehr deutlich, dass ein angemessenes Leben mit hohen Kosten verbunden ist. Bei einem Ein-Personen-Haushalt belaufen sich die durchschnittlichen Ausgaben auf 1.787 Euro. Etwa drei Viertel der Ausgaben sind dabei weitgehend unverzichtbar und fallen für Wohnen, Essen und Mobilität an.
„Vor allem für Familien mit Kindern wird es immer schwieriger, die laufenden Kosten zu bewältigen
“, erklärt Marlene Ecker von der asb. „Zu den monatlichen Fixkosten kommen Ausgaben für Schule und Nachmittagsbetreuung sowie die für Heranwachsende besonders wichtige soziale Teilhabe hinzu. Wenn der Besuch im Freibad genauso unerschwinglich ist wie ein kleines Geschenk für eine Geburtstagsparty, wirkt sich das für Kinder und Jugendliche auf die Dauer negativ aus. Die Folgen sind oft sozialer Rückzug und Isolation.“
Mit steigender Anzahl der Kinder erhöht sich zudem die Diskrepanz zur Armutsgefährdungsschwelle. So hat ein Paar mit einem Kind monatliche Kosten von 3.672 Euro. Die Armutsgefährdungsschwelle liegt mit 2.990 Euro deutlich darunter. Bei einem Paar mit drei Kindern wird dieser Unterschied noch deutlicher (Referenzbudgets 5.437 Euro, Armutsgefährdungsschwelle 4.319 Euro).
Referenzbudgets als Armutsmaß
Als derzeitiges Armutsmaß wird die Armutsgefährdungsschwelle nach EU-SILC verwendet, die auf Einkommensdaten von vor zwei Jahren basiert. Als armutsgefährdet gilt dabei, wer mit weniger als 60 % des Medianeinkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss.
Mit den Referenzbudgets werden aktuelle Ereignisse, wie starke Preissteigerungen durch eine hohe Inflation, gut und zeitnah abgebildet. Sie sind österreichweit die einzige Erhebung, die anhand nötiger Ausgaben errechnet, wie viel man für ein einfaches, aber gutes Leben braucht. „Daher sollten Referenzbudgets neben der Armutsgefährdungsschwelle als offizielles Armutsmaß herangezogen werden
", sagt Ecker.
Existenzminimum erhöhen
Noch größer ist die Diskrepanz zum Existenzminimum. Derzeit liegt es für eine alleinstehende Person bei 1.486 Euro (Grundbetrag bei zwölf Bezügen jährlich) und somit um rund 300 Euro unter dem Betrag, der bei den Referenzbudgets für ein einfaches, aber angemessenes Leben berechnet wurde. „Eine Orientierung des Existenzminimums an die Referenzbudgets könnte dabei helfen, überschuldete Personen und ihre Familien nicht in die Armut zu treiben
“, so Ecker.
Hintergrundmaterial und Download der Referenzbudgets:
Details und weitere Forderungen der Schuldenberatungen finden sich in der Publikation „Wege aus der Schuldenfalle“. Diese steht zum Download unter www.schuldenberatung.at/service-downloads#Publikationen
BlueSky: bsky.app/profile/schuldenberatung.at
Instagram: https://www.instagram.com/geld.fit
Rückfragen & Kontakt
Mag.a Christiane Moser, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0732-65 65 99-42
E-Mail: pr@asb-gmbh.at
Website: https://www.schuldenberatung.at
Marlene Ecker, MSc, Referenzbudgets
Telefon: 0732-65 65 99
E-Mail: marlene.ecker@asb-gmbh.at
Website: https://www.referenzbudgets.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ASB