• 23.06.2025, 08:00:04
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GLOBAL 2000 veröffentlicht Liste der “Ewigkeits-Pestizide” im Getreidebau

590 Pestizide zugelassen – 98 enthalten PFAS

Wien, am 23.Juni (OTS) - 

Österreichische Getreideprodukte weisen erhebliche Belastungen mit der potenziell fortpflanzungsschädlichen Ewigkeits-Chemikalie TFA (Trifluoracetat) auf. Das hat eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 gemeinsam mit der Arbeiterkammer Oberösterreich Anfang Juni gezeigt. Die Ergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, die TFA-Kontamination von Gewässern und landwirtschaftlichen Böden rasch einzudämmen.

Vor diesem Hintergrund veröffentlicht GLOBAL 2000 heute eine Liste aller PFAS-Pestizide, die im österreichischen Getreidebau zum Einsatz kommen. PFAS-Pestizide enthalten Wirkstoffe aus der Gruppe der PFAS, die in der Umwelt nicht vollständig abgebaut werden. Beim Abbau entsteht als stabiles, nicht weiter abbaubares Endprodukt die langlebige Chemikalie TFA.

17 % der Pestizide enthalten PFAS

Eine Auswertung des österreichischen Pflanzenschutzmittel-Registers durch GLOBAL 2000 zeigt: Derzeit sind 590 Pestizid-Produkte für den Anbau von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel oder Mais zugelassen. 98 dieser Produkte (17 %) enthalten einen oder mehrere PFAS-Wirkstoffe. Von den verbleibenden Pestiziden sind 449 chemisch-synthetisch, aber PFAS-frei; 43 sind biologische Produkte, die auch im Biolandbau eingesetzt werden dürfen

„Ein Verbot von PFAS-Pestiziden bedeutet keinen Kahlschlag – es stehen zahlreiche Alternativen zur Verfügung, sowohl chemisch-synthetische als auch biologische“, betont Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker bei GLOBAL 2000. „Zwar kann die Umstellung in Einzelfällen oder bei bestimmten Kulturen herausfordernd sein – doch die fortgesetzte Verunreinigung von Böden, Wasser und Lebensmitteln mit einer potenziell fortpflanzungsschädlichen Ewigkeitschemikalie ist langfristig die eindeutig schlechtere Alternative – auch für die Landwirtschaft selbst.“

Fehlende Kennzeichnung lässt Landwirt:innen im Unklaren

Für Landwirt:innen ist derzeit nicht erkennbar, welche zugelassenen Pestizide in der Folge die langlebige Chemikalie TFA in ihren Böden und im Grundwasser hinterlassen – denn die Produkte sind nicht entsprechend gekennzeichnet. Damit bleibt auch unsichtbar, welche Pestizide Boden und Wasser auf unabsehbare Zeit mit einer gefährlichen Chemikalie belasten.

Appell an die Kammer

Mit der Veröffentlichung der Liste der PFAS-Pestizide im Getreidebau möchte GLOBAL 2000 Transparenz schaffen und appelliert an die Landwirtschaftskammer, diese Information an ihre Mitglieder weiterzugeben und über PFAS-freie Alternativen zu informieren.

Die Liste der PFAS-Pestizide (sowie PFAS-freier chemischer und biologischer Alternativen) steht hier zum Download bereit.

Rückfragen & Kontakt

Dr. Helmut Burtscher-Schaden
Umweltchemiker GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 34
helmut.burtscher@global2000.at

Christoph Gerhardt
Pressesprecher GLOBAL 2000
+43 699 14 2000 26
christoph.gerhardt@global2000.at

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