- 19.06.2025, 10:15:32
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Grüne/Berner, Koza: Wegfall der AMS-Zuverdienstgrenze ist Gefahr für Künstler:innen und freie Theaterszene
„Der existenzbedrohende Wegfall des Zuverdienstes bei AMS-Bezug schadet im Kulturbereich genau jenen, die mit geringem Einkommen, aber hoher kultureller Produktivität unsere Gesellschaft bereichern“, so Ursula Berner, Kultursprecherin der Wiener Grünen, anlässlich des von der Bundesregierung angekündigten radikalen Einschnitts in die finanzielle Sicherheit von Kulturarbeitenden: Der bisher mögliche geringfügige Zuverdienst neben dem AMS-Bezug wird fast komplett abgeschafft. Für Menschen, die in Kunst und Kultur tätig sind, bedeutet dies eine gravierende Veränderung in ihrer ohnehin schon oft prekären Existenz und sozialen Absicherung. „Für viele Künstler:innen und Kulturarbeitende ist der geringfügige Zuverdienst eine wichtige Einkommensquelle, um den Lebensunterhalt zu sichern und gleichzeitig künstlerisch tätig zu sein“, so Berner. So sind etwa im Theaterbereich Künstler:innen oft nur in den Probezeiten angestellt, für Spielabende werden sie einzeln bezahlt. Das wäre nicht mehr möglich, wenn die Zuverdienstmöglichkeit wegfällt. „Die Förderungen lassen es leider nicht zu, dass die Künstler:innen durchgehend angestellt werden“, so Berner.
Die Streichung des Zuverdienstes führt zu noch stärkerer Prekarisierung, warnen auch die Interessensgemeinschaften und der Österreichische Kulturrat. Markus Koza, Grüner Arbeits- und Sozialsprecher im Parlament: “Wir haben zum Thema Zuverdienst einen umfassenden Antrag eingebracht, der eine soziale und faire Reform mit Ausnahmeregelungen u.a. für Künstler:innen beinhaltet. Der Antrag fand leider keine Zustimmung, es bleibt bei der existenzbedrohenden Streichung der Zuverdienstmöglichkeiten. Wir hoffen, hier kommt noch ein Umdenken bei den Regierungsparteien.”
"Wir fordern die Bundesregierung auf, den Artikel 45 aus dem Budgetbegleitgesetz zu entfernen und sich an das Regierungsprogramm zu halten, das konkrete Verbesserungen für die soziale Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden vorsieht. Die spezifischen Erwerbsrealitäten in der Kulturszene müssen endlich rechtskräftig abgesichert werden“, so Berner und Koza abschließend.
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