• 17.06.2025, 10:15:32
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BELVEDERE: Radikal! Künstlerinnen* und Moderne 1910–1950

Vielstimmig, international, widersprüchlich: Die Ausstellung im Unteren Belvedere lädt dazu ein, die Moderne anders zu denken – 18. Juni bis 12. Oktober 2025

Wien (OTS) - 

Mehr als 60 Künstlerinnen* aus über 20 Ländern treten in einen lebendigen Dialog, wenn Malerei auf Textildesign, Skulptur auf Druckgrafik, Zeichnung auf Fotografie und Film trifft. Unabhängig von ihrer Herkunft und Bildsprache verbindet sie die Suche nach neuen Ausdrucks- und Repräsentationsformen sowie der Wille, die Grenzen von Kunst und Gesellschaft zu verschieben.

Generaldirektorin Stella Rollig: Mit Radikal! machen wir Künstlerinnen und geschlechterdiverse Personen im Kanon der Moderne sichtbar, reflektieren deren systematische Marginalisierung und bewerten kunsthistorische Narrative neu. Das Projekt hinterfragt die Vorstellung einer linearen Abfolge von Avantgarden und löst die präsentierten Künstlerinnen* aus tradierten kunsthistorischen Ordnungsmodellen, die zu ihrem Vergessen und ihrer fehlenden Repräsentation in musealen Sammlungen beigetragen haben.

Statt stilgeschichtliche Einordnungen fortzuschreiben, stellt die Ausstellung die Individualität der einzelnen künstlerischen Praktiken in den Mittelpunkt und eröffnet damit ein künstlerisches Spektrum, das von abstrakt bis figurativ, von kritisch bis aktivistisch reicht. Radikal sind diese Positionen nicht nur durch das Infragestellen von gesellschaftlichen und künstlerischen Konventionen. Radikal sind vor allem die Konsequenz und die Risikobereitschaft, mit denen die Künstlerinnen* – auch gegen Widerstände – ihren Weg gehen. Viele ihrer Themen haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.

Kuratorin Stephanie Auer: Die Ausstellung versammelt Künstlerinnen*, die für ihre Zeit ungewöhnlich selbstbestimmte Lebensentwürfe verfolgen und sich gegen patriarchale Strukturen behaupten. Ihre Werke sind Akte der Emanzipation – Zeugnisse des Wandels traditioneller Rollen- und Geschlechterbilder. Die Künstlerinnen* stehen für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper ein, machen soziale Missstände sichtbar und protestieren gegen Antisemitismus und Rassismus. In der Abstraktion finden sie eine Bildsprache, die individuelle Zuschreibungen wie Herkunft oder Geschlecht in den Hintergrund treten lässt.

Künstlerinnen* der klassischen Moderne gelten – mit wenigen Ausnahmen – noch immer als Randphänomene, deren Werke stets in Referenz zu denen ihrer männlichen Zeitgenossen bewertet werden. Radikal! präsentiert das wegweisende Schaffen von Künstlerinnen* im frühen 20. Jahrhundert und schreibt sich in sechs Jahrzehnte feministische Ausstellungspraxis ein. Dabei eröffnet die Ausstellung neue Perspektiven jenseits einer eurozentrischen Erzählung der Moderne.

Präsentiert werden Werke von Zubeida Agha, Gertrud Arndt, Benedetta, Romaine Brooks, Claude Cahun, Elizabeth Catlett, Sonia Delaunay, Inji Efflatoun, Alexandra Exter, Leonor Fini, Jacoba van Heemskerck van Beest, Hannah Höch, Erika Giovanna Klien, Katarzyna Kobro, Käthe Kollwitz, Lotte Laserstein, Tamara de Lempicka, Alice Lex-Nerlinger, Jeanne Mammen, Marlow Moss, Alice Neel, Anton Prinner, Gazbia Sirry, Sophie Taeuber-Arp, Charley Toorop, Madiha Umar, Fahrelnissa Zeid u. v. a.

Die Schau Radikal! Künstlerinnen* und Moderne 1910–1950 entstand in Kooperation mit dem Museum Arnhem und dem Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken.

Die Schreibweise Künstlerinnen* betont die Vielfalt der in der Ausstellung vertretenen Identitäten.

Weitere Informationen und Pressebilder finden Sie HIER.

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Petra Fuchs
Telefon: +43 (01) 795 57-177
E-Mail: presse@belvedere.at
Website: https://www.belvedere.at

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