Erfolgreiches Closing: Zukunft von Wottle gesichert

Seit 1923 wird bei Wottle im niederösterreichischen Poysdorf Weintechnologie hergestellt. Dank außergewöhnlicher Qualität der Maschinen und Services konnte man bislang erstaunlich gut mit den riesigen internationalen Anbietern am Markt mithalten. Doch strategische und operative Fehlentscheidungen brachten die Poysdorfer zuletzt in existenzielle Bedrängnis, Anfang Dezember 2024 meldete man Insolvenz an. „Der österreichische Weintechnologiespezialist Wottle drohte zu verschwinden – das wollten wir angesichts des gesunden Kerngeschäfts und des guten Rufs als Partner für die Winzer nicht zulassen“, erklärt Nikolaus Kretz die Motivation der Privatinvestoren-Gruppe Pure Investments.

Zukunftsorientierter Sanierungsansatz

Mit Forderungen in Höhe von EUR 5,5 Mio. und 98 Gläubigern war die Ausgangslage denkbar schwierig. Der nach rund drei Monaten gelungene Abschluss des Ausgleichsverfahrens bildet dabei nur einen Beginn und Teil der Lösung, betont Thomas Pleli, der als Managing Partner von Pure Investments die Geschäftsführung von Wottle verstärkt: „Neben der Quote von 20 Prozent, die in den kommenden beiden Jahren zu zahlen ist, übernehmen wir auch die Finanzierung der Modernisierung und bringen neben Kapital auch Management-Kompetenz und Knowhow ein.“

Stabilisierung des operativen Betriebs und Ausbau des Kerngeschäfts

Nach der erfolgten ersten Quotenzahlung und der Aufhebung des Insolvenzverfahrens durch das Landesgericht Korneuburg geht die Arbeit für Pleli nun erst so richtig los: „Wir konzentrieren uns jetzt auf die Kellereitechnik, wo Wottle für Innovationen bekannt ist. Hier werden wir die Kapazitäten für Service und präventive Instandhaltung ausbauen.“ Schließlich bilden Zuverlässigkeit, kurze Reaktionszeiten und lange Lebensdauer die Stärken der Marke. Ab sofort sei man außerdem bei Neumaschinen wieder voll lieferfähig. „An Modellen für die Absatzfinanzierung für Winzer arbeiten wir derzeit“, ergänzt Pleli.

Fokus auf kleinere Unternehmen des österreichischen Mittelstands

„Der kleinere Mittelstand bildet zwar das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft, wird aber vom ‚großen‘ Investmentkapital übersehen“, erzählt Dr. Ulrich Kallausch, der neben Nikolaus Kretz, Thomas Pleli und Gert Bergmann bei Pure Investments als Managing Partner fungiert. Der ehemalige Banker, zuletzt Mitinhaber der Semper Constantia Privatbank und in Folge Gründer des Cybersicherheitsspezialisten Certitude Consulting beschreibt den Gedanken der Gruppe: „Anders als die gefürchteten Heuschrecken möchten wir auf Augenhöhe mit den Eigentümern und der Belegschaft krisenresiliente Champions herausbilden. So wurden in Poysdorf letztlich Arbeitsplätze gesichert, die bisherige Geschäftsführung verstärkt und auch die Familie Wottle als Minderheitsgesellschafterin in die Lösung integriert.“ Auch die im Dezember des vergangenen Jahres von Pure Investments erworbene Bio-Zanderzucht Böhmerwald Fisch im oberösterreichischen Ulrichsberg wurde aus einer Insolvenz erworben und gemeinsam mit der alten Geschäftsführung wieder hochgefahren, sodass die Spitzengastronomie wieder beliefert und Private über den Webshop den Zander erwerben können, so Kallausch.

Über Pure Investments

Finanzierende Banken haben oft nicht genügend Ressourcen, um Unternehmen in der Krise zu begleiten, und kleinere heimische Unternehmen haben kaum Zugang zu externem Eigenkapital. Genau diese Lücke schließt Pure Investments als Eigenkapital-Investor bei Unternehmen mit Zukunftspotenzial, die sich in einer Krise befinden. Pure Investments hält Ressourcen für Interimsmanagement vor und übernimmt die unternehmerische Führung, oftmals gemeinsam mit der existierenden Leitung. Pure Investments managt die Unternehmen stets aktiv, um sie aus dieser Krise zu führen und durch klare Strategien zu profitablen, zukunftsfähigen und krisenresilienten Champions zu transformieren.