
In der Gemeinde Strobl am Wolfgangsee soll künftig eine 6,3 Hektar große Deponie für Bodenaushub entstehen. Dagegen wehrt sich eine Bürgerinitiative aus dem Salzburger Ort seit mehreren Jahren. Ihr Anliegen ist am 7. Juni 2025 erneut Thema der ORF-Sendung Bürgeranwalt.
Die Bürgerinitiative „Keine Deponie in Strobl“ warnt weiter eindringlich vor den massiven negativen Auswirkungen, die eine im Ort geplante Deponie mit sich bringen würde. Umwelt, Gesundheit, Lebensqualität und vor allem die Verkehrssicherheit entlang der Alten Bundesstraße sind in Gefahr. Die Verkehrsbelastung kommt dort bereits jetzt an ihre Grenzen.
Verkehrskollaps durch Deponie-LKW droht: Schulkinder, Anrainer, Landwirtschaft und Radfahrer gefährdet
Die geplante Errichtung der Deponie würde bis zu 100 zusätzliche LKW-Fahrten pro Tag auf einer engen Gemeindestraße ohne Geh- und Radweg mit sich bringen. Es handelt sich dabei um einen Streckenbereich, der von Kindern als Schulweg, als Wohn- sowie landwirtschaftlich genutzte Straße, für die öffentliche Busstrecke nach Salzburg, sowie als Teil des Salzkammergut-Radwegs genutzt wird. Zwei Verkehrsgutachten im Auftrag der Bürgerinitiative und der Gemeinde bestätigen: Die Straße (Alte Bundesstraße) ist für den Schwerverkehr der Deponie zu eng. Dennoch wurde in erster Instanz eine Betriebsbewilligung erteilt. Die dieser Bewilligung zugrundeliegenden Gutachten umfassen jedoch ausschließlich den Betrieb selbst und die zum Betriebsgrundstück zählende 125 Meter lange Zufahrt bis zur Alten Bundesstraße. Nicht entschieden wurde über die Zulässigkeit der Zu- und Abfahrten des zu erwartenden Schwerverkehrs auf der laut Gutachten zu engen Alten Bundesstraße. Der im Bewilligungsverfahren beigezogene Umweltmediziner hält fest, dass „aus sozial- und bevölkerungsmedizinischer Sicht, die direkte Anlieferung über die B158 (Wolfgangsee Straße) am sinnvollsten wäre (ohne Durchfahrung des Siedlungsgebietes / auf der Alten Bundesstraße...)“.
Projekt auch laut Deponieverordnung rechtlich höchst problematisch
Laut Deponieverordnung muss bei der Genehmigung von Deponien auf Wohnnähe, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Verkehrsanbindung sowie das kulturelle Erbe Rücksicht genommen werden. Nichts davon wurde aus Sicht der Bürgerinitiative „Keine Deponie in Strobl“ bislang ausreichend berücksichtigt. Die betroffene Fläche zählt laut dem Salzburger Geographischen Informationssystem (SAGIS) zu den besten zehn Prozent der Böden im Gemeindegebiet.
Alternativen zu einer Deponie in Strobl verfügbar und einfach umsetzbar
In der Region stehen bereits genehmigte und betriebene Deponiestandorte mit zusätzlichen Kapazitäten zur Verfügung, deren Straßeninfrastruktur auf Schwerverkehr ausgelegt ist. Dies würde eine Entlastung für die Bewohnerinnen und Bewohner von Strobl ermöglichen, ohne dabei wertvolle Grünflächen zu zerstören und Lebensqualität sowie Sicherheit im Ort zu gefährden.
Othmar Berner, Sprecher der Initiative, dazu: „Wir fordern den sofortigen Stopp des Projekts und eine grundlegende Überarbeitung der Entscheidungsgrundlagen. Es braucht klare gesetzliche Vorgaben zur Bürgerbeteiligung, verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfungen und eine nachhaltige Abfallstrategie, die Wiederverwertung statt Deponierung fördert.“
7. Juni 2025: ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ befasst sich erneut mit der geplanten Deponie
Bereits zum zweiten Mal wird das Anliegen der Bürgerinitiative in der Sendung „Bürgeranwalt“ aufgegriffen. In der aktuellen Ausgabe am 7. Juni 2025 um 18:00 Uhr auf ORF 2 wird der Fall Strobl erneut thematisiert und über den Status quo der Verfahren informiert.
Rückfragen & Kontakt
Bürgerinitiative „Keine Deponie in Strobl“, 5350 Strobl
Othmar Berner (Tel.: 0664 75020322), Ursula Piatnik (0676 6411178)
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