Student:innen und Apotheker:innen einig: Neue Technologien als Chance nützen – Empathie und persönliche Beratung nicht ersetzbar

Wie Künstliche Intelligenz (KI) die Aufgaben in einer Apotheke verändern wird und wie der Beruf Pharmazeut:in zukunftsfit gemacht werden kann, diskutierten bei einer Podiumsdiskussion des Österreichischen Apothekerverbands Pharmazie-Studierende und Apotheker:innen. „Wir müssen die technischen Möglichkeiten der KI für die Apotheken nutzbar machen, uns zugleich aber Menschlichkeit, Empathie und Präsenz bewahren, damit wir Menschen nicht ersetzbar werden“, so Alexander Hartl, 2. Vizepräsident des Österreichischen Apothekerverbands. Moderiert wurde die Veranstaltung „The future is now. Das Berufsbild Apotheker:in fit für die Zukunft machen. Ein Austausch der Generationen“ vom Gesundheitspublizisten Martin Rümmele.
Es sei nicht die Frage, „ob“, sondern „wie“ KI in Apotheken genutzt wird – so der allgemeine Tenor am Podium und im Publikum. Das größte Potenzial wird in der Kontrolle von Lagerbeständen, bei Bestellungen, im Medikamentenmanagement und bei der Bewältigung bürokratischer Aufgaben gesehen. „Künstliche Intelligenz wird den Alltag in der Apotheke ganz sicher verändern. Sie wird die persönliche Beratung aber nicht ablösen, sondern uns im Gegenteil mehr Zeit für Kundengespräche ermöglichen“, ist Stefanie Mayer, Pharmazie-Studierende an der Universität Wien im letzten Semester, überzeugt. Andreas Juffmann, Absolvent der PMU Salzburg und derzeit im Aspirantenjahr tätig, attestiert der KI eine „sehr steile Lernkurve“: „Der Faktor ‚Mensch‘ ist wichtig, denn die KI kann nicht lächeln. Aber sie wird es lernen.“ Es sei daher besonders wichtig, schon in der Ausbildung an den Universitäten auf die neuen Herausforderungen einzugehen. Neben dem Wahlfach „Soziale Kompetenz“ wäre etwa das Fach „Digitale Kompetenz“ eine sinnvolle Ergänzung.
Wert von Empathie und persönlicher Beratung muss Gesellschaft beantworten
Der 2. Vizepräsident des Apothekerverbands zeigt sich ebenfalls von den Möglichkeiten „Künstlicher Intelligenz“ beeindruckt, sieht aber auch deren Grenzen: „Wir können jetzt die Fertigkeiten der KI gut nutzen, wobei es eine der Aufgaben des Apothekerverbands ist, Tools zu screenen und zu bewerten, in welchen Bereichen sie uns in der Praxis unterstützen kann. Dabei ist für mich jedenfalls klar: Der Mensch berät und nicht die KI und das muss auch so bleiben. Beratung braucht Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, nicht-verbale Kommunikation zu verstehen und darauf einzugehen. Der Faktor Mensch lässt sich im Gesundheitsbereich sicher nicht ersetzen. Wie weit die technologische Unterstützung gehen soll, ist natürlich eine gesellschaftliche Diskussion, die wir führen müssen.“
Auf die Herausforderungen von „ChatGPT“ und „Dr. Google“ in der Kundenberatung verweist Maryam Amiri, Apothekerin in Wien. „Wir müssen mit fachlicher Kompetenz und Menschlichkeit in Gesprächen überzeugen, dass wir Apothekerinnen und Apotheker besser sind als Online-Dienste“, so Amiri.
Apotheke ist Arbeitsplatz der Zukunft
Dass die Apotheke ein „Arbeitsplatz der Zukunft“ ist, zeige das Faktum, dass etwa 80 Prozent der Absolvent:innen eines Pharmaziestudiums den Beruf Apotheker:in wählen, so Hartl. Amiri wünscht sich für alle Student:innen die Möglichkeit, schon während des Studiums Einblicke in den Apotheken-Alltag gewinnen zu können und nicht erst im Aspirantenjahr. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit der KI für die Patientinnen und Patienten arbeiten zu dürfen“, so Mayer. Und ihr zukünftiger Berufskollege Juffmann ergänzt: „Alles, was für die Menschen bequem ist, wird sich durchsetzen. Die KI ist eine Chance für uns.“
Österreichischer Apothekerverband setzt Austausch mit Generationen fort
2023 startete der Österreichische Apothekerverband eine Recruiting-Kampagne für Pharmazie-Studierende sowie für Pharmazeutisch-kaufmännische Assistent:innen und informierte im öffentlichen Raum, in Kino und TV, auf Social Media und in Zielgruppen-Medien über Ausbildung und Beruf. 2024 wurde die Initiative fortgesetzt und mit dem Talk-Format „Apo+Theke“ der direkte und persönliche Austausch zwischen Pharmazie-Studierenden, Wissenschaft und erfahrenen Apotheker:innen eröffnet. Heuer stehen das Berufsbild Apotheker:in im Wandel der Zeit und die Herausforderungen durch die KI im Mittelpunkt der Gespräche. Ziel ist es, Pharmazeut:innen fit für die Zukunft zu machen und die Apotheke als attraktiven Arbeitsplatz und wichtigen Grundpfeiler in der Gesundheitsversorgung abzusichern.
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Über den Österreichischen Apothekerverband
Der Österreichische Apothekerverband ist die freiwillige Interessenvertretung der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker in Österreich. Nahezu 95 Prozent der Apothekeninhaber sind Mitglieder des Apothekerverbandes, der sie in politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und fachlichen Belangen nach innen und nach außen vertritt. Im Fokus der Verbandstätigkeit steht die Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft der Apotheken, damit diese ihre Aufgaben für die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung bestmöglich erfüllen können. Als verantwortungsvoller und essenzieller Akteur im österreichischen Gesundheitssystem gestaltet der Apothekerverband die Zukunft der Apotheken – im Sinne seiner mehr als 1.400 Mitglieder – aktiv mit und rückt deren große Bedeutung für Österreich ins Bewusstsein von Politik und Bevölkerung.
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