• 23.05.2025, 12:00:33
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Hugo Portisch Preis 2025: Verleihung an Thomas Seifert, Matthis Kattnig und das „Kurier“-Redaktionsteam von „Geschichte zum Anschauen“

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Medien gratulierten Preisträgerinnen und Preisträgern

Wien (OTS) - 

Im Jahr 2023 hat die Hugo Portisch Gesellschaft – Verein zur Auszeichnung und Förderung journalistischer Leistungen – den Hugo Portisch Preis erstmals verliehen. Heuer fand die Verleihung des Preises am Donnerstag, dem 22. Mai 2025, im ORF RadioKulturhaus statt: Mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde Reporter Thomas Seifert. Nordafrika-Spezialist Matthis Kattnig konnte sich über den Nachwuchspreis freuen. In der Kategorie Zeitgeschichte/Dokumentation nahm das „Kurier“-Redaktionsteam von „Geschichte zum Anschauen“ rund um Susanne Mauthner-Weber den Hugo Portisch Preis entgegen.

Durch die Veranstaltung führte „Kurier“-Herausgeberin und diesjährige Präsidentin der Hugo Portisch Gesellschaft Martina Salomon, für die musikalische Untermalung sorgte das Janoska Ensemble. Roger de Weck – langjähriger Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“, ehemaliger Generaldirektor der Schweizer SRG und Autor von „Das Prinzip Trotzdem. Warum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen“ – konstatierte in seiner Festrede: „Wie die Demokratie ist Journalismus der vorweggenommene Verzicht auf Perfektion, zugunsten von Versuch und Irrtum, Lernfähigkeit, kleinen Schritten nach vorn. Von der Demokratie wie vom Journalismus lässt sich sagen: Vieles läuft schlecht. Aber noch viel schlechter läuft es, wenn beide fehlen oder beschädigt werden. Und so wie die Demokratie aus der Imperfektion des Menschen das Bestmögliche macht, so leistet der Journalismus auf imperfekte Weise insgesamt hervorragende Dienste an der Demokratie – aber nicht nur, nicht immer. Indem der Hugo Portisch Preis hervorragende Journalistinnen und Journalisten auszeichnet, stärkt er den Demokratie-freundlichen Journalismus.“

In einer Videozuspielung hielt Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler fest, „In einer Zeit, in der Fakten immer öfter angezweifelt werden und Journalistinnen und Journalisten zunehmend unter Druck geraten, ist dieser Preis wichtiger denn je. Er erinnert uns daran, dass Pressefreiheit kein Selbstläufer ist. Sie muss Tag für Tag geschützt, gestärkt und gelebt werden. Es ist mir ein zentrales Anliegen, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen: für eine vielfältige, unabhängige und sichere Medienlandschaft in Österreich. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern und empfehle im Sinne Hugo Portischs: Bleiben Sie unbequem, bleiben Sie präzise und bleiben Sie dran.“

Unter den Gästen befanden sich neben Staatssekretär Alexander Pröll (in Vertretung von Bundeskanzler Dr. Christian Stocker) und ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann u. a. auch der Wiener Landtagspräsident Ernst Woller (in Vertretung des Wiener Bürgermeisters Dr. Michael Ludwig), der Bundeskanzler a.D. Dr. Wolfgang Schüssel, der Vizekanzler a.D. Mag. Werner Kogler, der Festredner der Veranstaltung und ehemalige Generaldirektor der SRG Roger de Weck, die Präsidentin der Hugo Portisch Gesellschaft Martina Salomon sowie der Vizepräsident Peter Schöber, der Ehrenpräsident der Hugo Portisch Gesellschaft und Vorstandsmitglied Heinz Nußbaumer sowie Vorstandsmitglied Gerald Grünberger (Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen), die Jurymitglieder Meret Baumann (Korrespondentin NZZ), Hans Demmel (ehemaliger Geschäftsführer von n-tv), Dr. Gert Bergmann (Geschäftsführer der NÖN), Susanne Glass (Leiterin Auslandsredaktion BR), Mag. DDr. Oliver Rathkolb (Neuzeithistoriker), Maria Scholl (APA-Chefredakteurin) und Mag. Dr. Helmut Wohnout (Generaldirektor Österreichisches Staatsarchiv), der Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen und Herausgeber der „Salzburger Nachrichten“, Maximilian Dasch, die Mediensprecherin der Grünen, Sigrid Maurer, BA, die Bundesministerin a.D. Maria Rauch-Kallat, die Informationsdirektorin von PULS 4 / PULS 24, Corinna Milborn, die kaufmännische ORF-III-Geschäftsführerin Mag. Kathrin Zierhut-Kunz, „Kurier“-Geschäftsführer Richard Grasl, der Kommunikationswissenschafter Dr. Fritz Hausjell, der ORF-Chefredakteur Johannes Bruckenberger, die ORF-Magazinchefin Lisa Totzauer, die ORF-III-Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher, der ORF-III-Kultur-Chefredakteur Peter Fässlacher, die Stiftungs- bzw. Publikumsräte Andreas Kratschmar und Ruth Strondl, der stellvertretende Chefredakteur der Tageszeitung „Die Presse“ Christian Ultsch, der Chefredakteur der „Kathpress“, Paul Wuthe, der NEOS-Abgeordnete Veit Dengler, Peter Neumann, Professor für Security Studies am Kings College London, die Preisträgerin des Hugo Portisch Preises 2024 Antonia Rados sowie die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger Thomas Seifert (Chefredakteur European Voices), Susanne Mauthner-Weber (Kurier, zusammen mit dem Kurier-Redaktionsteam „Geschichte zum Anschauen“) und Matthis Kattnig (freier Videojournalist). Zudem waren bei der feierlichen Preisverleihung Angehörige von Hugo Portisch anwesend.

Auszeichnungen in Erinnerung an einen Jahrhundertjournalisten

Staatssekretär Alexander Pröll: „Hugo Portisch hat wie kaum ein anderer das journalistische Verständnis in Österreich geprägt – mit Integrität, Weitblick und unerschütterlichem Engagement für Wahrheit und Aufklärung. Der Hugo Portisch Preis setzt diesem Vermächtnis ein lebendiges Denkmal und würdigt journalistische Exzellenz, die unsere Demokratie stärkt. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich.“

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Bereits zum dritten Mal ehrt der Hugo Portisch Preis Journalistinnen und Journalisten und deren Arbeit, die den Geist des wohl bedeutendsten Journalisten der Zweiten Republik atmen. Lebendige Erzählweisen, ohne die journalistische Distanz zu verlieren, konstante Qualität, eine breites Themenspektrum und auch Vielseitigkeit und Innovation zeichnen die diesjährigen Preisträger:innen aus. Ich gratuliere sehr herzlich.“

Martina Salomon und Peter Schöber, Präsidentin und Vizepräsident der Hugo Portisch Gesellschaft: „Qualitätsjournalismus, der ernsthaft recherchiert und verlässlich einordnet, ist in Zeiten von Deep Fakes, Manipulation via Social Media und reißerischen Clickbaits noch wichtiger geworden. Wir als Hugo Portisch Gesellschaft wollen jenen Journalismus auszeichnen, der im Sinne von Hugo Portisch erklärt statt von oben herab doziert, und der versucht, die Welt ein Stück weit verständlicher zu machen. Wir gratulieren unseren würdigen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich.“

PULS-4-Infochefin Corinna Milborn überreichte den Hauptpreis an Reporter Thomas Seifert: „Thomas Seifert ist seit mehr als 25 Jahren unermüdlich dort, wo es im Gebälk der Gegenwart kracht, mitten in den Krisen, seien es Kriege, seien es Finanzkrisen. Er beobachtet und dokumentiert ohne vorgefasste Thesen und setzt seine enorme Erfahrung ein, um aus den Informationsstücken eine Geschichte zu schreiben und eine Erklärung zu liefern. So wie Hugo Portisch uns die große Zeitenwende 1989 erklärt hat, ist Thomas Seifert an den Frontlinien der derzeitigen Zeitenwende und sorgt dafür, dass wir nicht nur wissen, was geschieht – sondern verstehen, warum.“

Die Laudatio auf den Träger des Nachwuchspreises Matthis Kattnig hielt die ehemalige Korrespondentin der ARD im Nahen Osten und nunmehrige Redaktionsleiterin Ausland und politischer Hintergrund beim Bayerischen Rundfunk Susanne Glass: „Matthis Kattnig verkörpert auf beeindruckende Weise die Werte, für die Hugo Portisch stand: Mut zur Wahrheit, unermüdlicher Einsatz für eine fundierte Berichterstattung und ein waches Auge für die Schicksale der Menschen. Er hat nicht nur durch insgesamt exzellente journalistische Qualität überzeugt, sondern auch ein wichtiges, oft übersehenes Kapitel der Geschichte ins Licht der Öffentlichkeit gerückt: Die Flucht jüdischer Menschen nach Shanghai während des Holocausts. Seine multimediale Arbeit verbunden mit hartnäckiger Recherche sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Journalismus dazu beitragen kann, Geschichte zu verstehen und die Bedeutung von Menschlichkeit in dunklen Zeiten zu unterstreichen.“

Den Preis in der Kategorie Zeitgeschichte/Dokumentation an das „Kurier“-Redaktionsteam von „Geschichte zum Anschauen“ rund um Susanne Mauthner-Weber verlieh Maximilian Dasch, Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ): „Ich gratuliere zu diesem zeitgeschichtlichen und doch zeitlosen Format, vor allem in einem historisch bedeutsamen Jahr wie diesem.“

Eine Fotoauswahl ist auf presse.ORF.at downloadbar.

Über den Hugo Portisch Preis

Die Auszeichnung im Gedenken an den unvergessenen ORF-Dokumentaristen, Buchautor und ehemaligen „Kurier“-Chefredakteur Hugo Portisch wurde von den Trägern der Hugo Portisch Gesellschaft – ORF, „Kurier“ und Österreichische Medienakademie – ins Leben gerufen und ist mit insgesamt 60.000 Euro einer der höchstdotierten Preise für Journalistinnen und Journalisten im deutschen Sprachraum.

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