Er folgt Dr. Michael Rohregger nach, der nach zwei Jahren an der Spitze sein Amt vorzeitig zurücklegte.

In der Plenarversammlung der Rechtsanwaltskammer Wien in den Räumen der Sigmund Freund Privatuniversität (SFU) standen am Donnerstag Wahlen im Rahmen der Selbstverwaltung auf dem Programm. Darunter das Amt des Präsidenten der Rechtsanwaltskammer Wien. Die Möglichkeit der Briefwahl sorgte für eine höhere Wahlbeteiligung als zuletzt. Peter Csoklich wurde dabei zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt Michael Rohregger nach, der sich seit Mai 2023 der Arbeit für den Stand widmete, sich nach halber Laufzeit seiner Präsidentschaft aber entschied, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Unter seiner Leitung wurden wichtige Digitalisierungs- und Modernisierungsschritte gesetzt und die Frau in der Rechtsanwaltschaft sowie das Thema Familie und Beruf stärker in den Mittelpunkt gerückt.
Csoklich: „Neue Wege gehen – mit starker Stimme, klarer Haltung und gelebter Vielfalt“
Csoklich sieht nach der Wahl in herausfordernden Zeiten wichtige Aufgaben vor sich und betont die zentrale Bedeutung von Unabhängigkeit, Vielfalt und Zukunftsorientierung für den Berufsstand: „Der Rechtsanwaltsberuf steht an einem Wendepunkt. Es gilt, die Attraktivität unseres Berufs zu stärken, die Selbstverwaltung und Unabhängigkeit der Anwaltschaft zu sichern und den technischen Wandel – Stichwort künstliche Intelligenz – im Rechtsbereich aktiv mitzugestalten. Dabei müssen wir unsere Rolle als unabhängige Vertreter:innen der Menschen konsequent bewahren. Nur so bleibt die Anwaltschaft auch für kommende Generationen deren starke Stimme – frei und vielfältig.“
Sein besonderer Dank gilt Michael Rohregger, der während seiner Amtszeit die Rechtsanwaltskammer Wien erfolgreich geführt hat. Csoklich ist seit 1993 selbstständiger Rechtsanwalt und Gründungspartner der Kanzlei DSC Doralt Seist Csoklich. Er ist auf Gesellschafts- und Stiftungsrecht sowie Transport-, Versicherungs- und Außenwirtschaftsrecht spezialisiert. Seit 1997 ist er im Ausschuss der RAK Wien vertreten, seit 2010 auch als Delegierter beim Österreichischen Rechtsanwaltskammertag (ÖRAK). Er ist Vorsitzender des ÖRAK-Arbeitskreises für internationales Berufsrecht und damit für seine Wiener Präsidentschaft mit dem Standesrecht bestens vertraut. Der vielfach publizierte Fachautor ist Honorarprofessor an der WU Wien: https://www.dsc.at/de/team/peter-csoklich
Wichtige standespolitische Herausforderungen warten
Besonderes Anliegen von Csoklich ist es, die Servicefunktion der Kammer weiter auszubauen, mehr Kolleg:innen für die Standespolitik zu gewinnen und dabei insbesondere die Frauen in der Standesvertretung zu stärken: „Eine moderne Interessenvertretung braucht alle Stimmen. Wer die Unabhängigkeit unseres Berufs sichern will, muss bereit sein, aktiv mitzugestalten – für eine zukunftsfähige und breit aufgestellte Anwaltschaft“, sagt Csoklich abschließend.
Auf die Rechtsanwaltschaft warten wichtige standespolitische Herausforderungen: Vom Thema Nachwuchs, der Finanzierung der Pensionsvorsorge oder dem Erhalt der Unabhängigkeit des Berufsstandes bis hin zu den technischen Veränderungen im Zuge der Digitalisierung, wo der Mensch und die rechtsanwaltliche Arbeit trotzdem im Mittelpunkt bleibt. Die Attraktivität des Berufs muss gefördert werden, um Abwanderung von Jus-Absolvent:innen in andere juristische Bereiche zu verringern.
Die RAK Wien feiert 2025 ihr 175-jähriges Bestehen (Gründung 1850). Im Zentrum steht die anwaltliche Verschwiegenheitspflicht als Eckpfeiler der Klient:inneninteressen und der Einfluss von Anlassgesetzgebung auf die Arbeit des Berufsstandes. Die weiteren Präsidiumsmitglieder Dr. Eric Heinke, Mag. Bettina Knötzl, Mag. Georg Brandstetter und Mag. Nikolaus Nonhoff standen 2025 nicht zur Wahl und komplettieren das leitende Gremium.
Über die RAK Wien
Die Rechtsanwaltskammer Wien ist die Standesvertretung der in Wien niedergelassenen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. Aufgabe ist weiters die Begutachtung von Gesetzen, die Erstellung von Gutachten sowie die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten (Disziplinarrecht).
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