• 22.05.2025, 09:00:34
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„211 Mio. Smartphones liegen aktuell in unseren Schubladen und könnten refurbished werden - bis zu 200 EUR pro Stück realistisch“

Neue Fraunhofer Austria-Studie beziffert den Wert von Wiederaufbereitung (Refurbishment)

refurbed Co-Founder Peter Windischhofer
Wien (OTS) - 

Wie die neueste Untersuchung von Fraunhofer Austria im Auftrag von refurbed zeigt, sitzt Europa derzeit auf 642 Mio. Altgeräten (nur Smartphones!), die einem Marktwert von 6,42 Mrd. Euro entsprechen und einen Materialwert von 1,57 Mrd. Euro haben. refurbed hat sich angesehen, wie viele sich für das Refurbishment eignen, da sie durch professionelle Generalüberholung problemlos für ein zweites Leben geeignet wären. Das Ergebnis: Rund ein Drittel davon – also 211 Mio. Geräte – brächten europäischen Konsument:innen bares Geld fürs Geldbörsel! In Österreich sind es immerhin 4,4 Mio. Handys, die pro Rückverkauf bis zu 200 EUR und mehr bringen könnten.

Bereits zum dritten Mal in Folge hat das nachhaltige Scale-up refurbed bei Fraunhofer Austria eine Studie in Auftrag gegeben, die dieses Jahr das wirtschaftliche und ökologische Potenzial von Refurbishment ins Visier genommen hat. „Wir wollten beziffern, wie groß das ungenutzte Potenzial in Europa derzeit ist. Außerdem wollten wir eine Idee bekommen, wie lange sich der Wiederverkauf eines Smartphones für Konsument:innen rechnet, weil es bis zu 200 EUR bringt und ab wann ein Produkt nur noch wegen seines Materialwertes interessant ist – der natürlich um das Hundertfache geringer ist als der Marktwert“, so refurbed Co-Founder Peter Windischhofer über die neue Untersuchung. „Von den 13,7 Millionen Handys, die derzeit in Österreichs Schubladen liegen, könnten 4,4 Millionen zurückgekauft, refurbished und damit in einen zweiten Lebenszyklus überführt werden“, so Windischhofer. Und das sind allein die Zahlen derer Handys, die sich zwischen 2011 und 2023 angesammelt haben. Die Altgeräte aus 2024 sind (aus Gründen der Berechnungsseriosität) hier noch gar nicht eingerechnet.

In Europa: 20.000 Tonnen Produkte für ein zweites Leben geeignet

Wie groß genau der Einfluss unseres Umgangs mit gebrauchten Elektronikgeräten auf unsere Umwelt ist, wird in der Studie erstmals von Fraunhofer Austria beziffert: So wie wir jetzt leben, haben wir in Europa bisher fast 100.000 Tonnen E-Waste angesammelt. Bis 2030 wären es laut Berechnung bereits 140.000 Tonnen. „Wenn wir ab sofort unsere Geräte refurbished kaufen und verkaufen würden, könnten wir 20.000 Tonnen an Produkten ein zweites Leben schenken, statt sie unnötigerweise zu E-Waste zu erklären“, so Windischhofer. Und weiter: „Wenn wir zusätzlich auch noch unsere Nutzungsdauer von 2,8 Jahren auf 5,6 Jahre anheben würden, könnten wir allein mit unseren Smartphones das Wachstum des E-Waste-Stroms stark eindämmen. Das entspricht einer Einsparung von rund 25 Prozent, die im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand der Konsument:innen liegt!“

Drei Szenarien: Bis zu 3 Jahre europäische Rohstoff-Unabhängigkeit möglich

Auf Europas wirtschaftliche Autonomie würde sich ein verändertes Kaufverhalten extrem positiv auswirken: Um zu zeigen, welchen Impact ein veränderter Umgang mit Millionen alter Smartphones hätte, berechnete Fraunhofer Austria verschiedene Verhaltens-Szenarien. Betrachtet wurden dabei jene Geräte, die sich für ein Refurbishment eignen (bis 4 Jahre):

  • Szenario „Status Quo“: Auswirkung: Wenn wir weitermachen wie bisher, sitzen wir 2030 in Europa auf ca. 140.000 Tonnen E-Waste.

  • Szenario „Altbestand refurbishen“: Alle geeigneten Geräte in den Haushalten werden aufbereitet und ersetzen ein neu produziertes Produkt.
    Auswirkung: Das Refurbishment des Altbestandes würde dazu führen, dass für 2 Jahre keine neuen Smartphones für die EU produziert werden müssen. Die Menge an Altgeräten in den Haushalten könnte um ca. 25 % reduziert werden.

  • Szenario „Längere Nutzungsdauer UND Altbestand refurbishen“: Alle geeigneten Geräte in den Haushalten werden aufbereitet und ersetzen ein neu produziertes Produkt, zusätzlich verlängern wir unsere Nutzungsdauer von 2,8 Jahre auf 5,6 Jahre.
    Auswirkung: Das veränderte Nutzungsverhalten („doppelte Nutzungsdauer“) plus das Refurbishment des Altbestands würde zu einer Autarkie der EU gegenüber Smartphone-Lieferanten von 3 Jahren führen.

„Wenn wir alle unsere Smartphones länger nutzen und refurbished kaufen und rückkaufen würden, könnten wir in Europa drei (!) Jahre lang unseren Bedarf decken, ohne Rohstoffe für Smartphones aus China, Russland & Co. zu brauchen. Das ist so, als ob Sie die nächsten drei Jahre keine Lebensmittel mehr kaufen müssten, weil Sie alles zu Hause haben“, resümiert Windischhofer. Durch konsequentes Refurbishment und Verlängerung der Nutzungsdauer könnten in den nächsten 3 Jahren allein in der EU außerdem ca. 24 Mio. Tonnen CO2 eingespart und der (virtuelle) Wasserverbrauch um 8,5 Mrd. Kubikmeter reduziert werden, so die Ergebnisse der Studie.

Rechenmodell erneut durch GUTcert extern verifiziert

In der diesjährigen Studie lag der Fokus auf den benötigten Ressourcen für Smartphones. Drei neue Kennzahlen wurden in das bestehende Rechenmodell integriert und am 19. 02. 2025 erfolgreich gemäß den Anforderungen der ISO 14040/44 erneut von der renommierten Zertifizierungsgesellschaft GUTcert verifiziert. „Uns ist wichtig, dass diese Ergebnisse unabhängig überprüft werden können und damit eine objektive Relevanz haben“, so Windischhofer über das Prozedere. Der Hauptstudienautor der Fraunhofer Austria Research GmbH war auch in diesem Jahr Paul Rudorf, der gemeinsam mit seinen Kollegen Stephan Martineau und Sascha Thöny die umfassende Analyse zum Potenzial ungenutzter Smartphones in europäischen Haushalten durchführte. Sein Fazit: „Das Refurbishment von Smartphones bietet enormes Potenzial für die europäische Kreislaufwirtschaft. Smartphones, die als Elektroschrott enden würden, werden in den Kreislauf zurückgeführt. Das reduziert E-Waste und verringert den Bedarf von kritischen Rohstoffen. Außerdem trägt Refurbishment dazu bei, die Umweltbelastung durch Rohstoffabbau und Produktion zu minimieren und eine erschwingliche Alternative für Konsument:innen zu schaffen. Refurbishment spielt somit eine Schlüsselrolle, um die Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie zu fördern“, fasst der Projektverantwortliche die Ergebnisse der Studie zusammen.

Goldene Refurbishment-Regel: Wann eignet sich ein gebrauchtes Smartphone für die Erneuerung und wann bringt es am meisten Geld?

„Ähnlich wie wir es bei Gebrauchtwagen kennen, gibt es einen starken Wertverfall, sobald das Gerät das erste Mal verwendet wird. Dieser hat jedoch nichts mit der Produktqualität an sich zu tun und ist von Marke zu Marke verschieden“, weiß Windischhofer. „Und natürlich hat der Zustand des Geräts und seine individuelle Ausstattung einen großen Einfluss auf den Rückkaufpreis.“ Dennoch zeigt die Erfahrung des nachhaltigen Online-Marktplatzes, dass sich einige Regeln für Konsument:innen ableiten lassen:

  1. Als generelle Faustregel gilt, dass Smartphones mindestens vier Jahre nach der Anschaffung für das Refurbishment geeignet sind. Nach ziemlich genau drei Jahren sinkt der Rückkaufwert auf unter 20 Prozent vom Neupreis.

  2. Ein zerkratztes Display oder eine schwach gewordene Batterie sind – auch wenn das eigenartig klingt – die optimale Voraussetzung für einen Rückkauf, da diese Komponenten von Professionist:innen generell gut erneuert werden können.

  3. Äußere „Schönheitsfehler“ sind generell nie ein Hindernisgrund, auch wenn sie preissenkend wirken, da optische Beeinträchtigungen von vielen refurbed-Kund:innen sogar freiwillig gewählt werden, um wie neu funktionierende Geräte zu einem Spitzenpreis erwerben zu können.

  4. Gut zu wissen: Die Rückgabe des Altgerätes über refurbed gibt den Konsument:innen übrigens die Garantie, dass eine zertifizierte Datenlöschung stattfindet, bevor das Gerät in den Wiederverkauf gelangt. „Das ist einer der vielen Qualitätsansprüche, die wir an unsere Refurbisher:innen stellen und auch regelmäßig überprüfen“, so Windischhofer.

Wer wissen will, was sein individuelles Gerät wert ist, kann dies in wenigen Minuten online abfragen, zum Beispiel auf https://www.refurbed.at/verkaufen/

Graphiken und weiteres Material finden Sie in dieser Dropbox.

Über refurbed

refurbed ist der am schnellsten wachsende Online-Marktplatz für refurbished Produkte in der gesamten DACH-Region. 2017 von Peter Windischhofer, Kilian Kaminski und Jürgen Riedl in Wien gegründet, beschäftigt refurbed rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Plattform bietet vollständig erneuerte elektronische Geräte bis zu 40% günstiger und mit mindestens zwölf Monaten Garantie an. Durch das Refurbishment wird 83% weniger CO2 als bei der Herstellung eines Neugeräts ausgestoßen. Mittlerweile umfasst das Sortiment auf dem Marktplatz rund 25.000 Produkte – von Smartphones, Laptops und Tablets über Haushaltsgeräte bis zu E-Bikes und Wintersportzubehör. Aktuell ist refurbed in 11 Ländern präsent, darunter Österreich, Deutschland, Schweden, Italien, Irland, Niederlande und Dänemark und seit Juni 2024 auch in Belgien, Finnland, Portugal und Tschechien. Die Mission von refurbed ist es, durch die Schaffung weiterer Lebenszyklen für bestehende Produkte den Konsum nachhaltig zu verändern. Weitere Informationen: www.refurbed.at

Rückfragen & Kontakt

Himmelhoch Text, PR & Event
Mag. Claudia Resch
Telefon: +43 676 775 18 44
E-Mail: claudia.resch@himmelhoch.at
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