• 16.05.2025, 14:23:18
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„Niemand sollte gezwungen sein, seine Heimat zu verlassen“ – Lea Ypi hielt eine Rede an Europa über Migration am Judenplatz

https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39251 Eine Rede an Europa
2025: Lea Ypi
Wien (OTS) - 

Mit einer eindringlichen Rede über Migration, Identität und Demokratie hat die renommierte Politikwissenschaftlerin Lea Ypi am Donnerstagabend am Wiener Judenplatz das Publikum berührt und zum Nachdenken angeregt. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Reihe „Rede an Europa“ statt, die gemeinsam von den Wiener Festwochen, der ERSTE Stiftung und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) organisiert wird. Rund 450 Zuhörer:innen waren auf dem Platz versammelt und spendeten der Rede mehrfach spontanen Applaus.

Ypi sprach über die Statue des Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing am Judenplatz und nahm dessen Vermächtnis zum Ausgangspunkt ihrer Kritik an Europas Umgang mit Migration. Mit persönlichen Erfahrungen und scharfsinniger Analyse zeigte sie auf, wie eng Migrationsfragen mit den grundlegenden politischen, sozialen und moralischen Herausforderungen Europas verknüpft sind.

„Ein Migrant ist sowohl ein Weltbürger als auch weltenlos“, sagte Ypi. „Ein Migrant ist sowohl weltoffen als auch von der Welt entfremdet.“

Sie wandte sich gegen die Einteilung in „gute“ und „schlechte“ Migrant:innen und kritisierte ein System, das Reichtum bevorzugt und Schutzbedürftige systematisch ausschließt. Mit Nachdruck warnte sie vor einer Politik, die sich von den Werten der Aufklärung verabschiedet, und zog Parallelen zu den dunkelsten Kapiteln der europäischen Geschichte.

Zum Schluss appellierte Ypi an die Verantwortung Europas:

„Nicht die Verheißung, den Westen „great again“ zu machen, sondern das Bekenntnis zu Freiheit, Gleichheit und einer Welt, in der niemand gezwungen ist, sein Zuhause zu verlassen, stellt die Versprechen Europas auf das Entschiedenste auf die Probe.“

Die Rede wurde von vielen als mutiger, notwendiger Beitrag in der aktuellen Debatte über Migration, Staatsbürgerschaft und europäische Solidarität gewürdigt.

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie

Schauen Sie sich die Rede an!

Rückfragen & Kontakt

Institut für die Wissenschaften vom Menschen
Guido Gambera
E-Mail: iwm-pr@iwm.at
Website: https://www.iwm.at

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