• 29.04.2025, 08:18:18
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Semmelweis Gesellschaft warnt: Patient:innen meiden Krankenhäuser aus Angst vor Infektionen – Händehygiene muss oberste Priorität haben

Gewissenhafte Händehygiene könnte Todesfälle durch Krankenhauskeime vermeiden und erheblichem finanziellen Schaden reduzieren. Semmelweis Gesellschaft gibt Maßnahmenempfehlungen.

Wien (OTS) - 

Am 5. Mai erinnert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut an die lebensrettende Bedeutung der Händehygiene. Die Semmelweis Gesellschaft warnt anlässlich dieses internationalen Aktionstages vor einem besorgniserregenden Trend: „Immer mehr Patient:innen berichten uns, dass sie selbst bei Routineeingriffen zögern, ins Krankenhaus zu gehen – aus Sorge vor Infektionen mit Krankenhauskeimen,“ sagt Mag. Johannes Culen, Generalsekretär der Semmelweis Foundation. Culen sieht diese Entwicklung als ein Alarmsignal, das Hinweis auf eine tiefgründige Verunsicherung gibt. „Wir beobachten, dass das Vertrauen in die Patient:innensicherheit in vielen Gesundheitseinrichtungen rapide abnimmt“, so Culen.

Gurtenpflicht“ im Krankenhaus

Händehygiene ist unser Sicherheitsgurt im Krankenhaus. Sie schützt Patient:innen, Personal und das gesamte Gesundheitssystem. So gesehen fordern wir eine „Gurtenpflicht“ im Krankenhaus“, sagt Culen.

Krankenhausinfektionen: Vermeidbare Todesfälle und Millionenschäden

Jährlich infizieren sich rund 95.000 Menschen in Österreich im Zuge medizinischer Behandlungen mit sogenannten nosokomialen Infektionen, an denen laut einer Schätzung 4.500 bis 5.000 Patient:innen versterben.[1] Häufiger Grund ist sind Hygienemängel. Besonders gefährlich sind Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern, die nach einfachen Eingriffen zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.

Vertrauen stärken – Patientensicherheit sichtbar machen

Die Expert:innen der Semmelweis Gesellschaft empfehlen, das Thema Händehygiene nicht nur in Plakatkampagnen, sondern vielmehr sichtbar im Spitalsalltag zu leben. Die Foundation unterstützt aktiv das Positionspapier der „Plattform Kampf gegen Krankenhauskeime“ und fordert u.a. die rasche Umsetzung des längst ausgearbeiteten „Masterstudiums für Krankenhaushygiene“. „Es braucht sichtbare und messbare Maßnahmen, allen voran eine konsequente Umsetzung und Kontrolle der Händedesinfektion mit alkoholischen Desinfektionsmitteln“, appelliert Culen.

Die Forderungen der Semmelweis Gesellschaft zum Internationalen Tag der Händehygiene am 5. Mai lauten:

  • Einheitliche, bundesweit verbindliche Hygienestandards

  • Stärkung und Ausbildung von Hygienefachpersonal

  • Aufklärung und stärkere Einbindung der Patient:innen in Hygieneprozesse

Über die Semmelweis Gesellschaft

Die Dr. Ignaz Semmelweis Gesellschaft ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein mit Sitz in Wien. Sie setzt sich seit 2012 für eine verbesserte Spitalshygiene, die Prävention nosokomialer Infektionen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika ein. Ihr Namensgeber, Dr. Ignaz Semmelweis, gilt als „Erfinder der Händehygiene“ und Vordenker der evidenzbasierten Medizin.

Mehr Informationen: www.semmelweis.info



[1] Positionspapier: Kampf gegen die Krankenhauskeime: https://www.austromed.org/wp-content/uploads/2020/09/Positionspapier_Plattform_KH_Keime.pdf, Stand 24.4.2025

[2] https://www.austromed.org/wp-content/uploads/2023/04/Positionspapier_Kampf-gegen-Krankenhauskeime_2023.pdf

Rückfragen & Kontakt

Mag. Johannes Culen

Generalsekretär, Semmelweis Foundation

johannes.culen@semmelweis.info | Tel: +43 676 3127607

Verena Bittner-Call

Human Touch PR

v.bittner@humantouch-pr.com | Tel: +43 650 7101373

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