Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen lädt am 5. Mai zum österreichweiten Gedenken ein
Am 5. Mai jährt sich die Befreiung der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen zum 80. Mal. Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen lädt an diesem Tag mit Partner*innen österreichweit zum gemeinsamen Gedenken sowie an den historischen Ort ein.
Anlässlich des Jahrestages wird am 5. Mai in ganz Österreich ein Zeichen des Gedenkens gesetzt. Die Lichtinstallation #eachnamematters – eine Kooperation mit Ars Electronica – wird heuer in Form kurzer Videos österreichweit ausgestrahlt und soll Menschen in ihrem Alltag zum Innehalten und Erinnern bewegen. Seit 2021 hat die KZ-Gedenkstätte gemeinsam mit Ars Electronica #eachnamematters an Orte der NS-Verbrechen gezeigt, um den mehr als 90.000 Menschen, die durch diese ums Leben kamen, ihre Namen und Identität zurückzugeben. Nachdem #eachnamematters von Orten des Gedenkens mit der Projektion an den Linzer Brückenkopfgebäuden erstmals im öffentlichen Raum stattfand, sollen heuer möglichst viele Menschen angesprochen werden, um ein Bewusstsein für die Bedeutung des Tages zu schaffen.
Auch am historischen Ort wird gedacht: Um 17:00 Uhr wird am Areal der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Anwesenheit zahlreicher Partner*innen der Gedenkstätte eine Außenlager-Stele enthüllt. Beim Projekt der Außenlager-Stelen handelt es sich um die Sichtbarmachung und Verbindung der Orte von über 40 Außenlagern, die verdeutlicht, wie weitläufig das Lagersystem war. Darüber hinaus wird die Freiluftausstellung Internationale Mauthausen-Erinnerungszeichen zum ersten Mal begehbar sein. Diese zeigt Erinnerungszeichen aus den Herkunftsländern der Opfer und würdigt das weltweite Engagement für das Gedenken an die Verbrechen des KZ-Systems Mauthausen. Die Ausstellung bleibt das ganze Jahr über zugänglich.
Um 18:00 Uhr beginnt ein Konzert der Musiker Juan Francisco und David Ortiz, das ihrem Vater und Großvater, der Mauthausen-Überlebender war, gewidmet ist. Persönliche Erinnerung und musikalischer Ausdruck treten dabei in einen eindrucksvollen Dialog.
Gedenken 2025: 80 Jahre Befreiung
Zahlreiche Gedenkveranstaltungen finden an den historischen Orten statt, so am 10. Mai in Ebensee und Gusen, am 11. Mai die große Internationale Befreiungsfeier in Mauthausen (www.befreiungsfeier.at), veranstaltet durch das Mauthausen Komitee Österreich, und am 12. Mai in Melk.
Historischer Hintergrund
Das Konzentrationslager Mauthausen und seine zahlreichen Außenlager, darunter Gusen, Ebensee und Melk, bildeten einen der brutalsten Lagerkomplexe im nationalsozialistischen System. Etwa 190.000 Menschen wurden in diesem Lagersystem inhaftiert – rund 90.000 von ihnen wurden ermordet oder starben an den Haftbedingungen. Die Lager standen für Zwangsarbeit bis zum Tod, Hunger, Misshandlungen und systematische Vernichtung.
Nach der Befreiung herrschte bei vielen Überlebenden zunächst Erleichterung – doch bald folgte Unsicherheit: Wie sollte es weitergehen? Mehr als eine Million Menschen hielten sich nach dem Krieg außerhalb ihres Herkunftslandes auf. Viele konnten oder wollten nicht zurückkehren – sei es aus Angst vor erneuter politischer, religiöser oder rassischer Verfolgung. Für sie entstanden sogenannte Displaced-Persons-Camps. Das letzte dieser Camps in Österreich – in Bad Gastein – bestand bis 1957.
Rückfragen & Kontakt
KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Mauthausen Memorial
Mag.a Valerie Seufert
Leiterin Kommunikation & Veranstaltungen
Telefon: +43 1 376 3000 106
E-Mail: valerie.seufert@mauthausen-memorial.org
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