StoP wächst weiter
Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Mit 1. Mai 2025 ist das Gewaltpräventionsprojekt StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt an 45 österreichischen Standorten aktiv – davon zwölf in Wien. Auch in jedem der acht anderen Bundesländer ist StoP mit Standorten vertreten. Damit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht: 15 neue Standorte seit Juni 2024, zwei weitere sind in Planung. An den Standorten engagieren sich die StoP-Koordinator*innen in der generellen Gewaltprävention aber auch spezifisch in der Jugend- und Männerarbeit, um präventiv auf allen Ebenen zu wirken.
Starke Nachbarschaften für starken Zusammenhalt!
Um das Schweigen zu brechen, muss Veränderung in unseren Gemeinschaften beginnen. Der Ansatz von StoP zeigt, wie häusliche Gewalt verhindert werden kann – durch Bewusstseinsbildung, solidarische Nachbarschaften und die Sensibilisierung der Allgemeinbevölkerung. Damit jede Person Gewalt in ihrem Umfeld erkennen und entschlossen handeln kann. Denn Gewalt ist präsent. Die alarmierenden Ergebnisse der EU-weit durchgeführten Studie über geschlechtsspezifische Gewalt zeigen, dass eine von drei Frauen in der EU im Laufe ihres Lebens körperliche Gewalt, Drohungen und/oder sexualisierte Gewalt erlebte; bei fast einer von fünf Frauen ist der Täter ein Intimpartner. Die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt ist hoch, da patriarchale Strukturen Betroffene zum Schweigen bringen und Scham die Inanspruchnahme von Unterstützungsstrukturen erschweren kann.
Wissen weitergeben, Wirkung stärken
Im März 2025 fand erneut eine StoP-Ausbildung in Wien statt: Drei Tage lang wurden neue Koordinator*innen aus den verschiedenen Bundesländern geschult, um das StoP-Konzept an ihre Standorte zu bringen. Mit dabei waren die Initiatorin des Konzepts, Sabine Stövesand, sowie StoP-Österreich-Koordinatorin Christina Kopf. Mit den Koordinator*innen sorgen sie dafür, dass das Projekt lokal verankert und nachhaltig weitergetragen wird.
Für eine EU ohne Partnergewalt
StoP schafft Räume, in denen Betroffene von Gewalt Unterstützung finden und Täter zur Verantwortung gezogen werden. 2006 in Deutschland entwickelt und im Jahr 2019 nach Österreich ausgeweitet, ist das Modell heute in mehr als 60 Stadtteilen aktiv. In den letzten zwei Jahren wurde StoP auch in Frankreich, Belgien, Tschechien und Rumänien etabliert. Mit der Entwicklung einer internationalen StoP-Toolbox und eines Schulungskonzepts wird der Ansatz nun EU-weit skaliert. Gleichzeitig wurden lokale Akteur*innen ausgebildet, um die nachhaltige Umsetzung in den Partnerländern sicherzustellen. Die StoP-Toolbox ist das Ergebnis dieses transnationalen Engagements.
Gemeinsam aktiv werden – die StoP-Toolbox
StoP stattet Gemeinschaften mit Wissen und Strategien aus, um Gewalt in intimen Beziehungen frühzeitig zu erkennen und präventiv zu handeln. Die StoP-Toolbox ist eine innovative Online-Ressource und bietet praxisnahe Anleitungen dazu,
wie sicherere und solidarischere Nachbarschaften für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen geschaffen werden können, und
welche einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen jeder Einzelne ergreifen kann, um aktiv gegen Gewalt zu werden und gemeinschaftlich Veränderung zu erwirken.
Mit StoP wird Zivilcourage gestärkt und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert – für ein sicheres Miteinander.
Entdecken Sie die Toolbox: https://stop-toolbox.eu/
Über StoP
Mit dem von der Europäischen Union finanzierten Projekt StoP! Community Matters (2023–2025) wurde das erfolgreiche, gemeinwesenorientierte Gewaltpräventionsprojekt StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt europaweit ausgeweitet. Partnerorganisationen aus sechs EU-Ländern arbeiten zusammen, um bewährte Praktiken auszutauschen und einen praxisnahen, schrittweisen Ansatz bereitzustellen, der Gemeinschaften dabei unterstützt, nachhaltige Lösungen gegen Gewalt zu entwickeln – für sicherere und solidarischere Nachbarschaften.
Projektteam
Das StoP-Projekt wird in Europa dank der Kollaboration eines internationalen und interdisziplinären Projektteams umgesetzt:
Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), Projektkoordination, Österreich
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) - Department Soziale Arbeit, Deutschland
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) – Design Department, Deutschland
Association for Liberty and Equality of Gender - A.L.E.G, Romania
Garance ASBL, Belgium
SC Psytel, France
Rosa Centrum Pro Zeny ZS, Czech Republic
WWP EN, the European Network for the Work with Perpetrators of Domestic Violence, Germany
WAVE, Women Against Violence Europe, Austria
Rückfragen & Kontakt
StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt
Christina Kopf
+43 (0) 699 198 823 63
christina.kopf@stop-partnergewalt.at
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