Laut aktuellem Begleitkosten-Bundesländervergleich ist Oberösterreich am sozialsten. Niederösterreich hat aufgeholt.
Die 11-jährige Marie (Name geändert) leidet an einer beidseitigen Hüftfehlstellung. Für ihren ersten Krankenhausaufenthalt 2024 in einem Wiener Spital mussten ihre Eltern bereits 539,77 Euro bezahlen. Für den 2. Aufenthalt heuer fielen 466,80 Euro an. Da weitere Operationen folgen werden, summieren sich die Kosten wohl 2025 auf insgesamt 1.151,44 Euro – nur für die Begleitung ihrer Tochter.
In Österreich sind Krankenhausaufenthalte für Kinder grundsätzlich durch die Krankenversicherung gedeckt. Allerdings verrechnen alle Bundesländer separate Gebühren für die Begleitung durch eine Bezugsperson – eine Praxis, die insbesondere Familien mit schwer kranken oder chronisch erkrankten Kindern finanziell stark belastet. Während einige Bundesländer die Kosten zumindest gedeckelt haben, sind sie in anderen weiterhin hoch – besonders in Wien.
Recht auf kostenfreie Begleitung
U.a. wurde die EACH-Charta (Charta für Kinder im Krankenhaus) ins Leben gerufen. Sie wurde von der European Association for Children in Hospital (EACH) ins Leben gerufen, einer Organisation, die sich europaweit für die Rechte von Kindern im Krankenhaus einsetzt. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass Kinder im Krankenhaus das Recht haben, jederzeit von ihren Eltern oder einer anderen Bezugsperson begleitet zu werden – ohne finanzielle Belastung. Eltern sollen in die Pflege ihres Kindes aktiv einbezogen werden und ausreichend Unterstützung erhalten, um ihre Kinder bestmöglich begleiten zu können. Zwar wird diese Charta vom Gesundheitsministerium anerkannt, doch die Realität sieht anders aus: In allen Bundesländern fallen nach wie vor Gebühren an.
Um sich hier einen Überblick zu verschaffen, stellt der Verein KiB children care Bundesländer-Vergleiche an. 2025 zeigt sich: Oberösterreich ist am sozialsten, Niederösterreich - vor 2 Jahren noch negative Spitze - wurde ebenfalls sozialer und hat die Kosten reduziert. Wien hingegen bleibt Schlusslicht.
Kaum Verbesserungen
In Niederösterreich wurden die Begleitkosten auf 14 Tage begrenzt, und für die Betreuung von Kindern mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen entfallen sie nun vollständig. Zudem sind Kinder bis zum dritten Lebensjahr von den Gebühren befreit. Ab diesem Alter variieren die Kosten je nach Alter zwischen 14,43 und 43,40 Euro pro Tag. Während Oberösterreich, Salzburg, die Steiermark und das Burgenland ihre Tarife stabil hielten, kam es in Tirol und Kärnten zu einer Erhöhung um etwa 14 %, in Vorarlberg stiegen die Kosten um 5 %.
Wien: Hohe Kosten und Vorauszahlungspflicht
In Wien sind die Begleitkosten weiterhin auf 14 Tage pro Kalenderjahr begrenzt, und Kinder bis zum 3. Lebensjahr sind kostenfrei. Doch danach steigen die Kosten stark:
- 3–6 Jahre: 45,10 Euro pro Tag
- Über 14 Jahre: 96,69 Euro pro Tag
Besonders drastisch: Seit 2023 wurden die Preise um fast 20 % erhöht. Ein 14-tägiger Krankenhausaufenthalt kann Eltern somit bis knapp 1400,- Euro kosten. Bei längeren Aufenthalten, die in das nächste Kalenderjahr reichen, entstehen noch höhere Kosten.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Gebühren bereits bei der Einweisung im Voraus direkt vor Ort bezahlt werden müssen.
Opposition fordert drastische Erleichterungen bei den Begleitkosten
„Diese Regelung ist inakzeptabel. Die Kosten, die die Sozialversicherung hier übernehmen müssten, sind minimal. Familien mit chronisch kranken oder behinderten Kindern jedoch stehen ohnehin vor enormen finanziellen und emotionalen Belastungen – für sie sind diese Gebühren eine existenzielle Bedrohung“, erklärt Johanna Part, Geschäftsführerin von KiB children care. Zudem entlasten Eltern das Krankenhauspersonal und tragen zur schnelleren Genesung ihrer Kinder bei.
KiB hat daher alle wahlwerbenden Parteien im Wiener Landtag um eine Stellungnahme gebeten. Grüne, FPÖ und ÖVP sprechen sich für Erleichterungen bei den Begleitkosten aus. Von den Regierungsparteien SPÖ und NEOS gab es trotz mehrmaliger Anfragen keine Reaktion.
Der Begleitkosten-Bundesländervergleich 2025 ist hier abrufbar.
Unterstützung für Mütter und Väter - Über den Verein KiB children care
Dem gemeinnützigen Verein KiB haben über 40.000 Eltern seit der Gründung 1986 ihr Vertrauen geschenkt. Seit dem vertritt KiB konsequent die Rechte von kranken Kindern und deren Eltern. So erwirkte KiB, dass die strengen Besuchszeiten abgeschafft wurden und Kinder überhaupt im Spital von ihren Eltern begleitet werden können. Ein besonderer KiB-Erfolg war auch die Ausweitung der Pflegefreistellung auf die Begleitung eines Kindes im Krankenhaus oder zuletzt die Abschaffung der Kinderselbstbehalte im Spital. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Ungenach (OÖ) ist auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen – letztere sind auch steuerlich absetzbar.
KiB children care, Verein rund ums erkrankte Kind, ist Tag und Nacht für Eltern erreichbar: 0664 6203040
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