- 19.03.2025, 12:53:02
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Studie zeigt: Lehrkräfte begrüßen Handyverbot – Smartphones aber auch als Lernmittel genutzt
Heute wurde das Handyverbot für die ersten acht Schulstufen offiziell beschlossen. Laut einer Umfrage im November/Dezember unter 949 Lehrkräften befürwortet die Mehrheit das Verbot. Offen bleibt die konkrete Umsetzung an Schulen, die eine Balance finden muss zwischen dem Verbot und sinnvollen Ausnahmen, etwa um Smartphones für praxisnahe Digital- und Medienbildung zu nutzen.
Die besagte Umfrage des Österreichischen Bundesverlags (öbv) in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) zeigte, dass 44 Prozent ein Handyverbot an Schulen klar, weitere 30 Prozent „eher“ befürworten. Die Zustimmung ist besonders hoch an den vom Verbot am stärksten betroffenen Pflichtschulen (Volksschule, Mittelschule), während Lehrkräfte an höheren Schulen das Thema differenzierter sehen. Digitale Bildung und die Rolle von Smartphones als Teil moderner Medienkompetenz bleiben zentrale Themen - insbesondere, weil nicht alle Schulen über die notwendige technische Ausstattung verfügen, um praxisnahe digitale Bildung ohne Smartphones zu ermöglichen.
Smartphones werden auch zum Lernen genutzt
Denn die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass das Smartphone für viele Schüler*innen in höheren Schulstufen ein beliebtes Lernmittel ist. Während für die Volksschule nur 17 Prozent der Lehrkräfte angaben, dass ihre Schüler*innen „oft“ oder „manchmal” Smartphones zum Lernen verwenden, liegt dieser Anteil in der Mittelschule mit 37 Prozent bereits deutlich höher. An AHS und BMHS sind es sogar 62 bzw. 70 Prozent der Lehrkräfte, deren Schüler*innen das Smartphone „oft“ oder „manchmal” zum Lernen verwenden.
Balance zwischen Handyverbot und praxisnaher digitale Medienbildung
Dabei zeigt sich, dass Lehrkräfte, die den pädagogischen Nutzen digitaler Medien durch Schüler*innen positiv bewerten, sich seltener ein Smartphone-Verbot wünschen. “Unsere Ergebnisse legen nahe, dass abgesehen vom Schultyp für die Nutzung von Smartphones im Unterricht insbesondere die Wahrnehmung von Handys als Lernhilfe entscheidend ist. Sehen Lehrkräfte und Schüler*innen einen Nutzen darin, dann setzen sie diese im Unterricht auch ein”
, erklärt Christoph Helm, Leiter der Abteilung für Bildungsforschung an der Linz School of Education (JKU).
„Es sollte nicht darum gehen, Handys komplett aus den Schulen zu verbannen, sondern sinnvolle Regeln zu schaffen. Gerade dort, wo keine Tablets oder Laptops zur Verfügung stehen, können Smartphones gezielt für den Unterricht genutzt werden. Die Verordnung gibt einen Rahmen vor, aber die Frage bleibt: Wie können Schulen Technologie verantwortungsvoll in den Unterricht integrieren?“
betont Philipp Nussböck, Geschäftsführer des öbv.
Den vollständigen Bericht finden Sie im Newsroom.
Über den öbv: Der Österreichische Bundesverlag ist ein österreichischer Verlag mit Ausrichtung auf Lehre und Pädagogik, der bereits 1772 von Maria Theresia als Schulbuchverlag gegründet wurde und seit 2007 Teil der Stuttgarter Klett Gruppe ist. Die Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien für alle Schulformen - gedruckt und digital - stehen im Fokus des Unternehmens. Aktuell bietet der öbv rund 3.000 Einzeltitel innerhalb und außerhalb der Schulbuchaktion an und ist damit einer der größten Bildungsanbieter in Österreich.
Über die School of Education der JKU: Die Linz School of Education ist Teil der Johannes Kepler Universität Linz. Seit 2016 wird dort fakultätsübergreifend an der Pädagog*innenbildung in neuen Strukturen geforscht und gearbeitet. Die Linz School of Education setzt sich das Ziel, die fortschreitende Digitalisierung und den sinnvollen Einsatz von Technologie zu nutzen und den Mehrwert dieser Möglichkeiten zu erarbeiten. Zudem erforscht die School Einflussfaktoren im Kontext des Lehrens und Lernens, beispielsweise im Hinblick auf Bildungsgerechtigkeit, Lernerfolg und Wohlbefinden in der Schule, sowie Digitalisierung und Auswirkungen der Pandemie.
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