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Welt-Adipositas-Tag 04.03.2025: Leitfaden für faire Berichterstattung
Unser Leitfaden bietet konkrete Empfehlungen zu Sprache, Bildauswahl und Darstellung von Adipositas in den Medien
Medien sind direkt oder indirekt eine einflussreiche Informationsquelle, die das öffentliche Bewusstsein und die Wahrnehmung von Adipositas stark prägen. Die Art und Weise, wie Adipositas, Gewichtsabnahme und das Halten von Gewicht in den Medien dargestellt und beschrieben werden, hat einen großen Einfluss auf das Verständnis und die Einstellung der Öffentlichkeit zu diesen wichtigen Themen.
Adipositas ist eine chronische Erkrankung mit komplexen Ursachen - dennoch wird sie in den Medien häufig vereinfacht, dramatisiert oder stigmatisiert, wodurch negative Vorurteile verstärkt werden. Menschen mit Übergewicht oder Adipositas sind in vielen Lebensbereichen - am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen und im Gesundheitswesen - häufig mit Stigmatisierung und Diskriminierung konfrontiert.
Diese stigmatisierenden Erfahrungen können das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen und zu Depressionen, Angstzuständen, geringem Selbstwertgefühl und sogar zu Suizid führen. Leider kann die Stigmatisierung des Gewichts auch zu ungesunden Verhaltensweisen und Risikofaktoren führen, die die Adipositas verschlimmern. Daher hat die Stigmatisierung des Gewichts erhebliche Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit.
Medien haben die Verantwortung, diese Mechanismen sichtbar zu machen, das Bewusstsein dafür zu schärfen und faktenbasiert zu berichten.
Nach Auffassung der Österreichischen Adipositas Allianz, soll dieser Leitfaden Ihnen helfen, sachlich, sensibel und wissenschaftlich fundiert über Adipositas zu berichten, ohne Vorurteile zu verstärken. Die Empfehlungen gelten für alle Medien wie Print, Online, TV, Film, Soziale Medien und Werbung.
Übergewicht und Adipositas sind weltweit und auch in Österreich zunehmend verbreitet. Laut Statistik Austria und der COSI-Studie (Childhood Obesity Surveillance Initiative) leben in Österreich durchschnittlich 35 % der Erwachsenen und 16 % der Kinder mit Übergewicht sowie 15 % und 11 % mit Adipositas.
Unter Adipositas versteht man eine komplexe, chronische und fortschreitende Erkrankung
mit übermäßigem Körperfettanteil, die vielfältige Ursachen hat und keine Frage des individuellen Lebensstils ist. Eine entscheidende Rolle spielen dabei (epi)genetische, hormonelle, verhaltensbiologische (wie Ernährung und Bewegung), psychologische, kulturelle und sozioökonomische Faktoren. Adipositas geht mit einer Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes und der Lebensqualität, mit physischen und psychischen Begleiterkrankungen sowie einer verkürzten Lebenserwartung einher.
Adipositas ist ein gesamtgesellschaftliches Thema - Adipositas nur als individuelle Verantwortung darzustellen, fördert falsche Schuldzuweisungen und verkennt die strukturellen Hintergründe. Viele Einflussfaktoren liegen außerhalb der individuellen Kontrolle, weshalb auch strukturelle und politische Maßnahmen erforderlich sind. Medien können das Bewusstsein für verhältnispräventive Strategien wie Lebensmittelkennzeichnung, Werberegulierung und gesundheitsfördernde Stadtplanung schärfen, um die Adipositasprävalenz langfristig zu senken.
Den Leitfaden finden Sie unter: https://www.adipositas-austria.org/2025-03-medienleitfaden.html und www.adipositas.at unter Unterlagen.
Rückfragen & Kontakt
Österreichische Adipositas Allianz (ÖAA)
Telefon: 0650 77 0 3378
E-Mail: office@adipositas.at
Website: https://www.adipositas.at
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