Der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) begrüßt die im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehenen Maßnahmen zur Stärkung der professionellen Pflege. Gleichzeitig fordert der Verband eine rasche und konsequente Umsetzung der geplanten Reformen, um die Versorgungssicherheit und die Arbeitsbedingungen der Gesundheits- und Pflegeberufe nachhaltig zu verbessern.
Ambulante Versorgung und interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken
Ein zentrales Anliegen ist der Ausbau der ambulanten Versorgung. Geplante Maßnahmen wie verbindliche Versorgungspfade, die Stärkung von Primärversorgungseinheiten sowie der Ausbau von Therapie- und Pflegepraxen tragen zu einer spürbaren Entlastung der Spitäler bei. Gleichzeitig muss die Stärkung der freiberuflichen Pflege weiter vorangetrieben werden, um eine niedrigschwellige Versorgung der Bevölkerung besonders im ländlichen, unterversorgten Gebieten besser zu gewährleisten.
Bessere Arbeitsbedingungen für Gesundheits- und Pflegeberufe
Die Arbeitsbelastung in Gesundheits- und Pflegeberufen ist enorm. Die im Regierungsprogramm vorgesehenen Maßnahmen zur Entbürokratisierung und Digitalisierung, die Stabilisierung von Dienstplänen sowie die Kompetenzverschiebung zugunsten qualifizierter Pflegekräfte sind dringend notwendig.
Pflege und Langzeitbetreuung weiterentwickeln
Die Bundesregierung plant eine umfassende Pflegestrategie, die der ÖGKV unterstützt. Die Stärkung mobiler und teilstationärer Pflege und der Ausbau von Kurzzeitpflegeplätzen sind wichtige Schritte zur Entlastung pflegender Angehöriger und zur Sicherstellung einer flächendeckenden, niedrigschwelligen Versorgung. Gleichzeitig muss die Qualität in der Pflege durch einheitliche Standards und optimierte Arbeitsbedingungen gesichert werden.
Fachkräfteoffensive: Mehr Personal für das Gesundheitswesen
Der anhaltende Fachkräftemangel erfordert rasche und zielgerichtete Maßnahmen. Zusätzlich zu verstärkter internationaler Anwerbung, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, setzt der ÖGKV auf Maßnahmen um den Pflegeberuf in Österreich attraktiver zu machen. Dazu gehören bessere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter, gezielte Ausbildungsprogramme und die Rückholung von ausgebildeten Fachkräften durch attraktive Angebote. Der Pflegeberuf soll durch gezielte Höherqualifizierung und bessere Karriereperspektiven aufgewertet werden. Hier fordert der ÖGKV die dringende gesetzliche Anerkennung der Advanced Nurse Practitioner (ANP). „Es geht nicht an, dass wir in Österreich eine Weiterbildung anbieten und durchführen, diese aber gesetzlich nicht abgebildet wird. Hier sind wir noch weit hinter internationalen Standards“
, sagt Elisabeth Potzmann, ÖGKV Präsidentin.
Digitalisierung als Schlüssel für eine effiziente Versorgung
Die geplante Modernisierung von ELGA sowie die Einführung eines Patienten-Summarys sind essenzielle Schritte zur Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Der ÖGKV fordert, dass die Digitalisierung konsequent zur Entlastung des Pflegepersonals genutzt wird und nicht zu zusätzlicher Bürokratie führt.
ÖGKV fordert rasche Umsetzung und nachhaltige Investitionen
Der ÖGKV appelliert an die Bundesregierung, die im Regierungsprogramm formulierten Maßnahmen zügig und nachhaltig umzusetzen. "Die Pflege und das gesamte Gesundheitssystem stehen vor großen Herausforderungen. Die geplanten Reformen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung - jetzt braucht es rasche Taten, um die Gesundheitsversorgung für die Zukunft abzusichern"
, sagt Elisabeth Potzmann.
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