FOTO-AKTION zu Regierungsverhandlungen: NPOs erinnern an Pflicht zur Umsetzung von flächendeckendem Schulessen bis 2030 und fordern Maßnahmen

Mit einer symbolträchtigen Aktion vor dem Parlamentsgebäude machen ZUKUNFT ESSEN, Österreichs Anlaufstelle für gutes Schulessen, und die Volkshilfe Österreich auf die unzureichende Verpflegungssituation in Schulen und Kindergärten aufmerksam.
Vor der Statue der Pallas Athene, dem Sinnbild für Gerechtigkeit, appellieren die Aktivist:innen an die künftige Bundesregierung: "Gerechtigkeit am Mittagstisch!"
Sie fordern, dass ein kostenloses und qualitativ hochwertiges Essen für alle Bildungseinrichtungen endlich im kommenden Regierungsprogramm verankert wird. Die Verpflegungssituation in Österreichs Schulen und Kindergärten ist vielerorts unzureichend. Trotz längst beschlossener Maßnahmen bleiben notwendige Verbesserungen aus. Die Organisationen kritisieren die Versäumnisse der vergangenen Jahre und mahnen die kommende Regierung zum Handeln.
Mit dem Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der europäischen Kindergarantie ist Österreich verpflichtet, bis 2030 allen Kindern täglich eine kostenfreie, nachhaltige und gesundheitsfördernde Schulmahlzeit zu garantieren. ZUKUNFT ESSEN und die Volkshilfe Österreich fordern daher eine rasche Umsetzung dieser Verantwortung - für mehr Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit.
„Eine:r von vier Schüler:innen zwischen 10 und 18 Jahren hat aktuell keinen Zugang zu einer warmen Mahlzeit - ein gravierender Missstand, unter dem die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Kinder leiden
“, erklärt Natalie Lehner, Geschäftsführerin von ZUKUNFT ESSEN. Die Zahlen beruhen auf einer aktuellen, repräsentativen Studie für Österreich des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN. „Um das Ziel des Nationalen Aktionsplans zu erreichen, muss das kostenlose Schulessen im Regierungsprogramm ganz weit vorn stehen und rasch mit einem strukturierten Ausbau der Infrastruktur für eine gute Verpflegung begonnen werden
”, fordert Lehner.
Langzeitstudie bestätigt positiven Effekt von Gratis-Schulessen ein Leben lang:
Zahlreiche Untersuchungen zeigen einen positiven Effekt von gesundem Schulessen auf die Konzentration von Schüler:innen. Eine Langzeitstudie aus Schweden macht die langfristigen Vorteile von Gratis-Schulessen deutlich. “Kostenloses Schulessen trägt nachweislich zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden, aber auch zu höherer Bildung und mehr Lebenseinkommen bei Kindern aus Familien mit niedrigem Einkommen bei, sie profitieren davon besonders stark
”, erklärt der Präsident der Volkshilfe Österreich Ewald Sacher.
Die Kindergarantie: Ein Versprechen, das eingelöst werden muss
Jedes fünfte Kind in Österreich ist armutsgefährdet - eine Situation, die sich durch steigende Lebenshaltungskosten weiter zuspitzt. Die Umsetzung einer kostenlosen, hochwertigen Verpflegung in Bildungseinrichtungen nach der europäischen Kindergarantie ist ein entscheidender Schritt zu mehr sozialer Gerechtigkeit.
„Der finanzielle Druck auf Familien steigt. Kein Kind sollte hungrig daneben sitzen, während andere zu Mittag essen, weil sich seine Eltern das Mittagessen der Schule nicht leisten können
“, betont Sacher. „Ein kostenfreies und gesundes Schulessen schafft ein Stück mehr Bildungsgerechtigkeit, wenn kein Kind mit knurrendem Magen im Nachmittagsunterricht oder an der Hausübung sitzt. Für uns ist das kostenfreie Essen in Schule und Kindergärten Teil der Kindergrundsicherung, die alle Familien finanziell entlastet”, führt Sacher aus.
Verpflegung mit Verantwortung: Die langfristige Bedeutung für Klimaschutz
Mit 30% der Treibhausgasemissionen ist unsere Ernährung ein Schlüsselfaktor für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten. Eine wirklich nachhaltige Verpflegung an Österreichs Bildungseinrichtungen schützt Klima und Umwelt. Gleichzeitig lernen Kinder von klein auf ein nachhaltiges Essverhalten. „Ein Kind, das heuer in die Volksschule gekommen ist, wird aller Voraussicht nach das Jahr 2100 erleben. Was wir ihm heute an Ernährungsgewohnheiten mitgeben, prägt sein Leben und unser Klima“, betont Lehner.
Ein Appell an die Politik: Jetzt handeln!
ZUKUNFT ESSEN und die Volkshilfe Österreich appellieren an die Verhandler:innen von ÖVP, SPÖ und NEOS: “Die Einführung einer kostenfreien Mahlzeit in Schulen und Kindergärten muss ein Leuchtturmprojekt der neuen Bundesregierung werden, das soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz fördert. Die Politik darf kein Kind zurücklassen. Eine gesunde Schulmahlzeit ist kein Luxus, sondern ein Recht aller Kinder und muss unabhängig vom Geldbörserl der Eltern sein“, so Lehner und der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger im Rahmen der Fotoaktion vor dem Parlament.
Fotomaterial zur Aktion verfügbar zum Download unter: https://volkshilfe-oesterreich.dracoon.app/public/download-shares/sOYcrV2Ck6MkFuKrZYHg6wq1UTZmGwpb
Weiterführende Informationen und Presseunterlagen zum Thema unter: https://gutes-schulessen.at/initiative-gute-verpflegung-in-schulen-und-kindergaerten/
Kontakt für Rückfragen:
- ZUKUNFT ESSEN, Österreichs Anlaufstelle für gutes Schulessen:
DI Natalie Lehner, Geschäftsführung
Tel: +43 681 209 338 61 / Mail: natalie.lehner@zukunft-essen.at - VOLKSHILFE ÖSTERREICH:
Erwin Berger, MAS, Pressesprecher
Tel: +43 676 8340 2215 / Mail: erwin.berger@volkshilfe.at
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