- 18.11.2024, 10:59:03
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Parkinson durch Pestizide: Anerkennung als Berufskrankheit von Landwirten in Deutschland führt in Österreich zu Diskussionen
IBMA: Forcierung von risikoarmen Pflanzenschutzmitteln ist Gebot der Stunde.
Pestizide können das Nervensystem schädigen: In Frankreich und Italien ist das Parkinson-Syndrom bereits als Berufskrankheit von Landwirten anerkannt. In der Schweiz wird die Anerkennung diskutiert und in Deutschland werden Bauern, Winzer und Gärtner seit 20. März 2024 finanziell entschädigt, wenn ihre Erwerbsfähigkeit durch Parkinson beeinträchtigt ist und sie nachweisen können, dass sie an mindestens 100 Anwendungstagen in ihrem Berufsleben bestimmte Herbizide, Fungizide und Insektizide ausgebracht haben. Wie die Salzburger Nachrichten in ihrer heutigen Ausgabe berichten, wird nun auch in Österreich erstmals die Aufnahme als Berufskrankheit diskutiert.
Nachhaltige Lösung auch im Interesse von Landwirten forcieren
Abgesehen von den tragischen persönlichen Auswirkungen, die Folgekosten des Pestizideinsatzes müssen dann auch hier von der Allgemeinheit getragen werden. Laut der deutschen Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) belaufen sich die Schäden an Gemeingütern durch die Intensiv-Landwirtschaft auf 90 Milliarden Euro Folgekosten pro Jahr. “Dieses Geld wäre besser in die Forcierung von alternativen Verfahren und Strategien investiert, wie den biologischen Pflanzenschutz. Denn mit ihm können mehrere Probleme auf einmal gelöst werden: Schutz von Anwendern aber auch Anrainern, rückstandsärmere Lebensmittel, Biodiversität, Boden-, Wasser- und Klimaschutz” sagt Brigitte Kranz, Geschäftsführerin vom Dachverband der Bio-Pflanzenschutzmittelhersteller (IBMA).
Biologische Pflanzenschutzmittel längst bewährt
Die langjährige Erfahrung zeigt, dass sich problematische Pflanzenschutzmittel durch biologische ersetzen lassen. “Wir wenden erfolgreich Nützlinge, Mikroorganismen, Pheromone und Naturstoffe an. Sie haben sich in Sonderkulturen bewährt und finden langsam auch Eingang in den konventionellen Ackerbau”, erklärt Kranz. Nützlinge wie Raubmilben, Schlupfwespen oder Florfliegen sind beispielsweise im Pflanzenschutz in Glashauskulturen nicht mehr wegzudenken. Im Obstbau ist das Ausbringen von Pheromonen zur Verwirrung des Apfelwicklers längst Standard. Verstärktes Engagement in anwendungsorientierte Forschung und in der Beratung sind jedoch erforderlich, um biologische Lösungen und alternative Pflanzenschutzstrategien verstärkt auch für den Ackerbau bereitzustellen.
Über IBMA D/A (Dachverband der Hersteller Biologischer Pflanzenschutzmittel Deutschland / Österreich)
Der Verband vertritt die Produzenten von biologischen Pflanzenschutzmitteln und Nützlingen in Deutschland und Österreich. Die kleinen und mittelständischen Mitgliedsunternehmen stellen Nützlinge, mikrobielle Gegenspieler, Naturstoffe und Pheromone für den integrierten und ökologischen Anbau zur Verfügung. IBMA engagiert sich für moderne, nachhaltige Pflanzenschutzlösungen und setzt sich für harmonisierte und auf nachhaltige Pflanzenschutzmittel zugeschnittene Zulassungsverfahren ein. Er ist Teil des 1995 gegründeten IBMA Global mit Sitz in Brüssel.
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