Eine Auseinandersetzung mit kultureller Bildung und sozialer Gerechtigkeit

Die Fachhochschule Kärnten wird vom 22. bis 24. Oktober 2024 eine der mutigsten Veranstaltungen des Jahres präsentieren: die Antirassistischen Hip-Hop-Tage. Im UMF (Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) Wohnheim in Görtschach der Kinderfreunde Kärnten wird unter dem Motto „Gerechtigkeit ist Wahrheit in Aktion“ kulturelle Bildung zum Katalysator für soziale Veränderung. Mit einem Mix aus Tanz, Rap, Streetart, Workshops, Vorträgen und Diskussionen fordert dieses Event heraus, bestehende Barrieren zu durchbrechen und unbequeme Wahrheiten ans Licht zu bringen. Mutig und unverblümt - ein Highlight, das als Ziel hat die Gesellschaft aufzurütteln.
Görtschach, 9. Oktober 2024 - Was ist der Wert von sozialer Arbeit in einer Welt, die von
Ungerechtigkeit, Rassismus und Diskriminierung durchdrungen ist? Ousman Conteh, Tänzer, Aktivist und Mitglied der gefeierten Band Seeed, die weltberühmte Streetart-Künstlerin Hera und noch etliche andere Persönlichkeiten werden das gemeinsam mit Katrin Feldermann vom Studiengang Soziale Arbeit der Fachhochschule Kärnten auf die Probe stellen.
Gemeinsam schaffen sie eine Plattform, die keine Tabus kennt. Tanz, Rap, Streetart, Diskussionen,Workshops, Theorie und Wissenschaft prallen aufeinander. Katrin Feldermann, Projektleiterin des Events, betont: „Mein Engagement als Akademikerin und Aktivistin ist tief in der Überzeugung verwurzelt, dass soziale Arbeit strukturelle Ungleichheiten bekämpfen muss. Mit den Antirassistischen Hip-Hop-Tagen setze ich ein Zeichen für Vielfalt, Brückenbau und den Mut, künstlerische und soziale Barrieren zu durchbrechen.“
Warum die Antirassistischen Hip-Hop-Tage?
Warum Hip-Hop und Streetart? Weil diese Kulturen nicht mit der Mehrheitsgesellschaft kuscheln. Sie fordern heraus. Sie zwingen uns, hinzusehen. Während viele oft die provokanten Inhalte der Straße als problematisch brandmarken, legt diese Veranstaltung den Finger auf die wahre Wunde: Rassismus und Ungleichheit. Hier wird nichts geschönt. Stattdessen fragen wir: Wie sind wir hierhergekommen? Und was tun wir jetzt, um es zu ändern? Unter dem Dach des Mottos „Gerechtigkeit ist Wahrheit in Aktion“ (Benjamin Disraeli) öffnen wir die Tür zu einer notwendigen Reflexion.
Kulturelle Bildung als Symbol der Transformation
Diese Veranstaltung ist keine Kuscheldecke für den intellektuellen Wohlfühlraum. Sie fordert auf, Stellung zu beziehen - mit allen möglichen Kunstelementen als Vehikel der Wahrheit. Rap, das Herzstück dieser Bewegung, ist der raue Spiegel, der uns die soziale Ungleichheit vor Augen hält. Während viele die harte Sprache des Straßenrap verurteilen, bietet diese Plattform die Gelegenheit, das soziokulturelle Phänomen hinter den Worten zu verstehen.
Hera Streetart und Landesrätin Sara Schaar: Kulturelle Bildung und Verantwortung im Kampf gegen Ungerechtigkeit
Doch es bleibt an diesen Tagen nicht nur bei Hip-Hop und Tanz. Hera, die weltbekannte Streetart-Künstlerin, wird mit Kindern aus der Geflüchteten-Unterkunft in Görtschach die Fassade desHauptgebäudes neugestalten - ein Ort, der einst von Gewalt geprägt war. Kunst macht diese Geschichte sichtbar und wandelt den Raum in ein Symbol der Transformation. „Hera ist für mich eine persönliche Muse“, sagt Katrin Feldermann. „Ihr künstlerisches Schaffen zeigt uns die Kraft der Kunst, Perspektiven zu verändern und Wandel zu fördern.“
Sara Schaar, Landesrätin für Integration und Gesellschaft, ergänzt: „Unsere Verantwortung ist es, aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung vorzugehen.“
Aktivierung durch Workshops und Dialog
In den Workshops, Diskussionen und Tanzsessions werden die Teilnehmenden nicht nur über diese Themen reden - sie werden sie fühlen, erleben, durchdringen. Dieses dreitägige Programm zwingt uns, die weitreichenden Verflechtungen zwischen Kultur und Diskriminierung zu hinterfragen. Es geht nicht nur darum, was Rassismus ist, sondern wie er uns geformt hat und weiterhin formt. Und vor allem: Was können wir als Gesellschaft tun, um systematische Ungerechtigkeiten zu durchbrechen? Gemeinsames Handeln und der Mut zur Veränderung sind das, was diese Tage antreibt. Die Studierenden der Sozialen Arbeit und alle, die den Mut haben, sich dieser radikalen Reflexion zu stellen, werden gefordert. Es ist ein Aufruf an alle, die bereit sind, ihre Komfortzone zu verlassen und sich den unbequemen Wahrheiten zu stellen.
Neue Impulse und Einblicke durch die Antirassistischen Hip-Hop-Tage 2024
Reinhold Eckhardt, Geschäftsführer der Kinderfreunde Kärnten: „Seit 10 Jahren unterstützen wir geflüchtete Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Trotz schwieriger Bedingungen gelingt ihnen das häufiger als vermutet - dank unserer engagierten Mitarbeiter*innen. Die Antirassistischen Hip-Hop-Tage 2024 bieten neue Impulse und geben den Studierenden Einblicke in ein herausforderndes Berufsfeld, das sie motivieren soll, sich auch in ihrem Arbeitsalltag diesen Aufgaben zu stellen.“
Programm: Theorie, Praxis und Dialog
Inputs zu Theorie und Praxis, Gruppenarbeiten, Tanz - und immer wieder der offene Dialog. Hier wird auseinandergenommen, hinterfragt und transformiert. Kulturelle Bildung, Wissenschaft und Haltung kommen zusammen, um unsere Gesellschaft zu einem Ort zu machen, der nicht länger auf Diskriminierung und Ausgrenzung beruht, sondern auf Solidarität und Gerechtigkeit.
Gemeinsam Grenzen sprengen!
Tauchen Sie ein in das dreitägige Programm der Antirassistischen Hip-Hop-Tage 2024, das Sie aus Ihrer Komfortzone holen wird.
Wo: UMF Wohnheim der Kinderfreunde Kärnten, Görtschach 23, 9170 Ferlach
Wann: 22. bis 24. Oktober 2024
Eintritt: frei - eine Anmeldung an k.feldermann@fh-kaernten.at ist jedoch erforderlich.
Sichern Sie sich Ihre Plätze und erleben Sie, wie Kunst und Engagement aufeinandertreffen, um echte Veränderungen zu bewirken.
Rückfragen & Kontakt
Fachhochschule Kärnten
Dr*in Katrin Feldermann
Telefon: +43 590500-7308
E-Mail: k.feldermann@fh-kaernten.at
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