Internationales Freiwilligenengagement darf kein Privileg der Wenigen bleiben, sondern muss eine Chance der Vielen werden
Österreich ist ein Land der Freiwilligen. Über 49% der Österreicher:innen leisten ab ihrem 15. Lebensjahr in unterschiedlicher Form Freiwilligenarbeit. Mehrheitlich sind diese Freiwilligen innerhalb Österreichs tätig. Internationale Freiwilligeneinsätze, auch Nord-Südeinsätze, sind dagegen ein Privileg der Wenigen - es fehlt an sozialer Durchmischung. Dem gegenüber stehen Süd-Nordeinsätze, die in Österreich gar stark unterrepräsentiert bis weitestgehend unbekannt sind. Eine Praxis die in Deutschland allerdings bereits seit Jahren gelebte Realität ist. Wir fordern eine nachhaltige und ausreichende Finanzierung von internationalen Freiwilligeneinsätzen - ob im Bereich Inklusion oder Diversität der Freiwilligeneinsätze - es gibt noch viel zu tun!
Unsere Forderungen:
Freiwillige allen Alters
Jede:r Einzelne ist wertvoll. Wertschätzung und Zusammenhalt sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Im Sinne des active aging, eines lebenslangen Lernens, fordern wir internationale Freiwilligeneinsätze für alle Altersgruppen zu ermöglichen. Aktuell werden in Österreich besonders Freiwilligeneinsätze junger Erwachsener gefördert, etwa durch die Unterstützung mit Familienbeihilfe. Eine entsprechende Regelung für ältere Freiwillige gibt es nicht. Wir fordern die Freiwilligeneinsätze Erwachsener (Senior Experts) mit einem entsprechenden Versicherungspaket zu unterstützen - Freiwilligeneinsätze sind kein Jugendthema allein!
Süd-Nord-Einsätze
Freiwillige und Rückkehrer:innen von internationalen Freiwilligeneinsätzen wirken mit ihrem Engagement nicht nur an ihrer Einsatzstelle vor Ort, sondern auch in die österreichische Gesellschaft rück. Sie sind daher weit über die Landesgrenzen hinweg Botschafter:innen der Mitmenschlichkeit. Internationale Freiwilligeneinsätze sind nach wie vor weitestgehend auf finanziell gut abgesicherte Menschen beschränkt. Wir fordern daher mehr Mittel für die Austrian Development Agency, um Freiwilligeneinsätze für neue Zielgruppen zu öffnen und endlich auch Süd-Nord Einsätze zu ermöglichen. Eine Praxis die in Deutschland bereits seit 10 Jahren Normalität ist. Wir fordern zudem mehr Mittel im Bereich der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Inland. Qualitätsvolle Arbeit muss ausfinanziert sein!
Visaerleichterungen für Drittstaatsangehörige
Das Freiwilligengesetz regelt freiwilliges Engagement für Österreicher:innen im Inland sowie im Ausland. Nicht geregelt ist freiwilliges Engagement im umgekehrten Fall - für Süd-Nordeinsätze. Drittstaatsangehörige sind mit einer Reihe von Visabestimmungen konfrontiert, die kaum bis wenig Spielraum für solche Süd-Nordeinsätze geben. Wir fordern angepasste Visaregelungen für Freiwilligenarbeit durch Drittstaatsangehörige in Österreich, die sich als Freiwillige bei einer österreichischen Freiwilligenorganisation engagieren möchten. Als Vorbild und zur Orientierung einer solchen Visaregelung könnten Ausbildungs- und Studentenvisa herangezogen werden.
Persönliche Assistenz im Ausland
Wer eine persönliche Assistenz benötigt und einen Internationalen Freiwilligeneinsatz machen möchte, sieht sich gleich mit mehreren Hürden konfrontiert - nicht nur vor Ort, sondern auch finanziell. Um inklusive Freiwilligeneinsätze zu ermöglichen, muss finanzielle Unterstützung für persönliche Assistenz auch für den Freiwilligendienst im Ausland gewährleistet werden. Es braucht eine nachhaltige und vor allem eine an dem individuellen Unterstützungsbedarf orientierte Förderung. Nur so können inklusive Einsätze gleichberechtigt ermöglicht werden!
Die Zukunft der Freiwilligenarbeit ist:
Auf Augenhöhe. Inklusiv. International.
Rückfragen & Kontakt
WeltWegWeiser - Servicestelle für Internationale Freiwilligeneinsätze
Julia Wendy, BA
Telefon: +43 (0) 676 6079596
E-Mail: julia.wendy@weltwegweiser.at
Website: www.weltwegweiser.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | JEW