- 24.09.2024, 09:21:32
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30 Tonnen Blei in Wald und Feld durch Jagd
Neue Berechnungen von Tierschutz Austria zeigen verheerende Folgen für Wildtiere und Umwelt
Rund 30 Tonnen Bleimunition bleiben jährlich durch die Jagd in den österreichischen Wäldern und auf den Feldern zurück, wie aktuelle Berechnungen von Tierschutz Austria zeigen. Diese Rückstände haben gravierende Auswirkungen auf die Tierwelt und die Umwelt. Insgesamt werden etwa 100 Tonnen Bleimunition pro Jahr in Österreich verkauft. Das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz fordert den vollständigen Ausstieg aus Bleimunition.
Blei als tödliche Gefahr für Vögel: Millionen Tiere betroffen
Die massive Verwendung von Bleimunition bedroht besonders die Vogelwelt. In der EU sind jährlich über 157 Millionen Vögel durch Bleivergiftungen gefährdet, Tausende sterben direkt an den Folgen. Wasservögel wie Enten und Schwäne verschlucken die winzigen Bleikugeln der Schrotpatronen, die sie zusammen mit Kieselsteinen zur Verdauung aufnehmen. Bereits ein einziges Schrotkügelchen (eine einzige Schrotladung hat durchschnittlich 200 Kügelchen) kann einen kleinen Wasservogel töten. Greifvögel und Aasfresser wie Adler, Geier und andere Raubvögel sind ebenfalls betroffen, da sie mit Geschoßresten kontaminierte Beutetiere oder Kadaver fressen, die von Jägerinnen und Jägern zurückgelassen wurden.
Einmal im Körper aufgenommen, gelangt das Blei schnell in den Blutkreislauf der Tiere und verursacht schwere Schäden. Krämpfe, Lähmungen, Flugunfähigkeit sowie Nervenschäden und Organversagen führen häufig zu einem qualvollen Tod. Studien zeigen, dass die Bestände von zehn Greifvogelarten in Europa heute mindestens sechs Prozent kleiner sind, als sie es ohne die Bleibelastung wären. Über 55.000 Greifvögel fehlen dadurch am Himmel Europas.
Neben den gravierenden Auswirkungen auf die Tierwelt stellt Bleimunition auch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Wildfleisch von mit Bleimunition erlegten Tieren kann stark belastet sein. Die winzigen Bleipartikel dringen tief ins Fleisch ein und können kaum entfernt werden. Beim Verzehr können sie zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen, besonders bei Kindern und Schwangeren. Bereits geringe Mengen Blei reichen aus, um das Nervensystem zu schädigen und irreversible kognitive Defizite zu verursachen.
Forderung nach einem Verbot: Bleimunition nachhaltig aus der Natur verbannen
Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, fordern Organisationen wie Tierschutz Austria und der Verein gegen Tierfabriken ein umfassendes Verbot von Bleimunition. Sie setzen sich für ein neues, einheitliches Bundesjagdgesetz ein, das den Einsatz von Bleimunition vollständig verbieten soll. Österreichs Bundesforste und alle Ökojäger:innen verwenden bereits bleifreie Munition und beweisen damit, dass eine tierschutzfreundlichere und nachhaltigere Jagdpraxis möglich ist.
Nur durch ein striktes Verbot von Bleimunition kann die Bleibelastung in der Natur effektiv verringert und die Gesundheit von Mensch und Tier langfristig geschützt werden. Tierschutz Austria ruft daher Tierfreund:innen auf, jetzt Unterstützungserklärungen für das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz auf den Gemeindeämtern oder online mittels ID Austria abzugeben. Mehr Infos auf: https://bundesjagdgesetz.at/
Rückfragen & Kontakt
Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 0699-16604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/
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