Rehabilitation UND Versorgung am Lebensende
Auch am Lebensende spielen Rehabilitation und palliative Begleitung eine zunehmend wichtige Rolle. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert einen deutlich größeren Stellenwert der MTD-Berufe (Medizinisch-technischen Dienste) in der Begleitung von Patient:innen auch am Lebensende. Angesichts der demographischen Entwicklung, mit der eine deutliche Zunahme an schweren, komplexen und chronischen Erkrankungen einhergeht, ein 40 %iger Anstieg an Personen mit Palliativbedarf sowie eine Zunahme der Sterbefälle, wird es immer notwendiger, Rehabilitation und Palliative Care gemeinsam zu denken. Ein WHO Policy Brief zu diesem Thema wurde von der Arbeitsgruppe der MTD-Berufe der österreichischen Palliativgesellschaft übersetzt. https://www.hospiz.at/publikationen/policy-brief-integration-der-rehabilitation-in-hospiz-und-palliativangebote/
HOSPIZ ÖSTERREICH unterstützt die Forderung der WHO, dass im Sinne der gelebten Multiprofessionalität, angesichts des drohenden Pflegenotstandes und der regional unterschiedlichen Verfügbarkeit von Mediziner:innen weitere Berufsgruppen zentrale Positionen und Aufgaben in der Befähigung und Begleitung von schwer kranken und sterbenden Menschen einnehmen sollen.
MTD Berufe - welche sind das?
Logopädi:nnen, Ergotherapeut:innen. Diaetolog:innen, Physiotherapeut:innen, biomedizinische Analytiker:innen, Orthoptist:innen, Radiologietechnolog:innen werden unter dem Begriff Medizinisch-technische Dienste (MTD) zusammengefasst. MTD-Berufe sind nach Pflegepersonen und Mediziner:innen die drittgrößte Gruppe der Gesundheitsberufe und somit auch eine zahlenmäßig bedeutsame, aber oft nicht ausreichend genutzte Ressource. MTD-Berufe praktizieren auch in der Betreuung von hochbetagten, schwer und palliativ erkrankten Menschen einen rehabilitativen, wieder-befähigenden Ansatz. Dieser Zugang entlastet das Gesundheitssystem, reduziert unnötige Krankenhauseinweisungen und führt dazu, dass Menschen länger selbstbestimmt und selbstständig leben können und die Zeit der Pflegeabhängigkeit verkürzt wird. Das ist nicht nur ein zu berücksichtigender ökonomischer Faktor, sondern entspricht auch eindeutig den Wünschen und Bedürfnissen von Menschen mit palliativen Erkrankungen und deren An- und Zugehörigen. MTD-Berufsangehörige tragen somit einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität am Lebensende bei.
HOSPIZ ÖSTERREICH begrüßt, dass im neuen Gesetz für die gehobenen medizinisch-diagnostisch-therapeutischen Gesundheitsberufe (MTD-Gesetz 2024 - MTDG) ausdrücklich auch Aufgaben im palliativen Kontext beschrieben sind.
Palliative Care in der Grundausbildung und als Spezialisierung
Solides Grundlagenwissen zu Hospiz- und Palliative Care muss aus Sicht von HOSPIZ ÖSTERREICH ein elementarer Inhalt aller Grundausbildungen der Gesundheits- und Sozialberufe sein. Zudem müssen Spezialisierungsmöglichkeiten angeboten werden.
Deshalb begrüßt HOSPIZ ÖSTERREICH die im neuen MTD-Gesetz vorgesehene Möglichkeit der Spezialisierung der MTD-Berufsangehörigen. Als eine von drei Trägerorganisationen des Universitätslehrgangs Palliative Care an der PMU in Salzburg und einer dort eigens entwickelten Vertiefungsstufe für MTD-Berufsangehörige ist HOSPIZ ÖSTERREICH gut gerüstet für eine solche Umsetzung.
Rückfragen & Kontakt
HOSPIZ ÖSTERREICH
Catrin Neumüller
Telefon: +4369910814946
E-Mail: catrin.neumueller@hospiz.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | DVH