Am Donnerstag, den 15. August, ist es so weit: Der “Steuerstopptag“ 2024 steht an. Er markiert jenen Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem ein durchschnittlicher österreichischer Steuerzahler rein rechnerisch für seine Jahres-Abgaben arbeitet - erst danach wirtschaftet er für die eigene Lebensführung. Exakt um 20:10 Uhr an diesem Tag hat ein typischer Arbeitnehmer genügend verdient, um alle Steuer- und Abgabenlasten für das Jahr zu decken.
Barbara Kolm, Präsidentin des Hayek Instituts, hält fest: „Der Steuerstopptag soll daran erinnern, dass Steuergeld nicht auf Bäumen wächst, sondern von der arbeitenden Bevölkerung mühsam erwirtschaftet wird. Von einer angemessenen Würdigung des Leistungsgedankens und einem entsprechend verantwortungsvollen und sparsamen Umgang mit Steuergeld ist Österreich leider noch weit entfernt. Der Vergleich mit internationalen Best Practices macht sicher, vor allem braucht es keine neuen Steuern!“
Ausmaß der Abgaben
Die prognostizierte Gesamtabgabenbelastung für 2024 beträgt 62,25%. Durchschnittlich 34,35% des echten Gehalts (entspricht den Kosten für den Arbeitgeber) fließen in die Sozialversicherung sowie wesensähnliche Abgaben, und 27,90% werden zur Bezahlung aller sonstigen Steuern und Abgaben verwendet. Ökonom Martin Gundinger, der den Steuerstopptag für das Hayek Institut berechnet hat, betont: „Die Zahlen zeigen aus meiner Sicht, dass der Mitteleinsatz für staatliche Leistungen eIizienter und einfacher werden muss, und Einsparungspotential in der Verwaltung gehoben gehört. Dies kann nur auf Druck einer gut informierten ÖIentlichkeit hin erfolgen“.
Kritik und Reaktion
Einige Kritiker argumentieren, dass der Steuerstopptag ein negatives Bild des Staates zeichnet und die Leistungen des Staates ignoriert. Martin Gundinger entgegnet mit dem Prinzip der Transparenz: „Die Bevölkerung hat ein Anrecht darauf zu wissen, wie viel vom Einkommen an den Staat geht und wofür er das Steuergeld verwendet. Ein darauf basierendes Urteil, ob die Abgabenlast gerechtfertigt ist, kann jeder für sich selbst fällen“.
Kalkulation des Steuerstopptags
Die Kalkulation des Steuerstopptags basiert auf verschiedenen Prognosen und eigenen Berechnungen. Dabei wurde ein durchschnittliches Bruttojahresgehalt von 50.554 Euro zugrunde gelegt, was folgendes Bild ergibt:
Jährliche Gesamtkosten des Arbeitgebers: EUR 65.672,39
Jahresbrutto Arbeitnehmer: EUR 50.554,00
Jahresnetto Arbeitnehmer: EUR 35.527,50
tatsächliches Jahreseinkommen nach allen Abgaben: EUR 24.790,46
Das heißt, ein monatliches Bruttogehalt von 3.611 Euro (bzw. netto knapp unter 2.500 Euro) entspricht bei 1.550 Stunden durchschnittlicher Jahresarbeitszeit einem echten Stundengehalt (also Kosten für den Arbeitgeber) von 42,37 Euro. Nach Abzug aller Abgaben ergibt sich bei derselben Arbeitszeit ein Stundengehalt von 15,99 Euro!
Aufgliederung der berechneten Abgaben
Die Sozialversicherungsbeiträge (samt wesensähnlichen Abgaben) umfassen:
- Pensionsversicherung: 17,55%
- Krankenversicherung: 5,89%
- Arbeitslosenversicherung: 4,54%
- Familienlastenausgleichsfonds: 3,00%
- Betriebliche Vorsorge: 1,18%
- Unfallversicherung: 0,85%
- Wohnbauförderung: 0,66%
- Arbeiterkammerumlage: 0,33%
- Dienstgeberzuschlag: 0,28%
- Insolvenz-Ausfallgeldgesetz: 0,08%
Die sonstigen Steuern und Abgaben beinhalten unter anderem:
- Lohnsteuer: 9,08%
- Mehrwertsteuer: 7,39%
- Kommunalsteuer: 2,31%
- Kapitalertragsteuer: 1,63%
- Mineralölsteuer: 1,30%
- Motorbezogene Versicherungssteuer: 0,90%
- Tabaksteuer: 0,83%
- CO2-Abgabe: 0,63%
- Versicherungssteuer: 0,44%
Alle verbleibenden Abgaben machen schließlich noch durchschnittlich 3,38% aus.
Nähere Informationen auf https://hayek-institut.at/steuerstopptag
Steuerstopptag im Detail
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E-Mail: martin.gundinger@hayek-institut.at
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