• 08.08.2024, 12:27:02
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„Regierungsprogramm“ der Ärztekammer bringt keine großen Würfe

Während die Pflegereform voranschreitet, pocht die ÖÄK darauf, das bestehende System zu stützen. Im Bildungsbereich sollen sogar erfolgreiche Lösungen verdrängt werden.

Wien (OTS) - 

Grundsätzlich freuen sich der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) und der Berufsverband Kinderkrankenpflege (BKKÖ), dass ein Thema, das von der Pflege schon jahrelang bearbeitet wird, nun auch bei der Ärztekammer angekommen ist. Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und das ab dem Volksschulalter ist ein wichtiger Faktor, um Kosten im Gesundheitssystem zu sparen und die Lebensqualität zu verbessern. „Wir stimmen damit überein, dass der Grundstein dafür nicht früh genug gelegt werden kann“, sagt ÖGKV Präsidentin Elisabeth Potzmann. 


Allerdings ist es so, dass dafür seit Jahren in Österreich, das Berufsbild der „School Nurse“ aufgebaut wird. Ein Konzept, das international gelebt und in Wien bereits sehr erfolgreich in Schulen und Kindergärten implementiert wurde.  Die Tätigkeiten von School Nurses bestehen in einer Vielzahl von Aufgaben, die sie täglich vor Ort umsetzen. Dazu gehören zum Beispiel Erstversorgung von Kindern und Jugendlichen in Notfällen, Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Krankheiten, Eingliederung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen in den Kindergarten- und Schulalltag, Entwicklung von Gesundheitskompetenzen im Rahmen der Gesundheitsbildung und -beratung, Unterstützung bei der Prävention- und Informationsarbeit zu Gesundheitsthemen, uvm. Details dazu können im Paper des School Nurse Think Tanks nachgelesen werden (Ideenkatalog). „Aus der wissenschaftlichen Begleitevaluierung des Wiener Pilotprojekt wissen wir, dass durch die Anwesenheit der School Nurse die Belastung im Schulalltag für Kinder, Pädagog:innen und Eltern unmittelbar und signifikant sinkt“, sagt Michaela Bilir vom BKKÖ.


Einer österreichweiten Ausrollung des Projekts steht bisher nur im Wege, das sich Bildung, Gesundheit und Länder nicht über die Finanzierung einigen können. 


„Gesundheitskompetenz entsteht dadurch, dass sie täglich gelebt und nicht nur punktuell unterrichtet wird. Wie erklärt die Politik den Eltern, dass diese Unterstützung an einer Zuständigkeitsdiskussion scheitert?“, fragt sich Potzmann.


Generell hat am „Regierungsprogramm“ der ÖÄK die mangelnde Innovation überrascht, da es hauptsächlich darauf abzielt, an den bestehenden Strukturen festzuhalten und auf veränderte Anforderungen mit alten Rezepten zu reagieren. Es braucht nachhaltige Reformen und grundlegende Strukturänderungen, statt mehr vom selben.
 

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