- 05.08.2024, 13:23:54
- /
- OTS0077
Equal Pension Day 2024: Frauen sind öfter und viel stärker von Altersarmut betroffen als Männer
ÖGB: Arbeitsbedingungen und Einkommen von Frauen müssen endlich verbessert werden!
„Auch im Jahr 2024 bekommen Frauen noch immer deutlich weniger Pension als Männer“, kritisiert Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, anlässlich des Equal Pension Day am 6. August. Zur Beseitigung der massiven Pensionsunterschiede braucht es neben einer besseren und längeren Anrechnung der Kindererziehungszeiten einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag. „Nur so haben Frauen echte Wahlfreiheit, können höhere Pensionsansprüche erwerben und sich selbst vor Altersarmut schützen“, so Schumann weiter: „Es braucht endlich eine Frauenpolitik, die die Probleme der Frauen im Land ernst nimmt, anstatt sie links liegen zu lassen.“
Stattdessen würde der Pensionslücke mit Zynismus begegnet. „Anders können wir es uns nicht erklären, wie Agenda Austria solche Berechnungen aufstellt”, verweist Schumann auf die Ausführungen von Montagvormittag, wonach die LÜcke im Pensionsvermögen deutlich geringer ausfällt, wenn man die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer der Frauen multipliziert. „Die Lebensrealität schaut für die Frauen im Land anders aus”, so die Gewerkschafterin weiter.
Während Männer 14 Mal pro Jahr eine monatliche Durchschnittspension von 2.300 Euro beziehen, sind es bei Frauen nur 1.378 Euro im Monat. „Das sind nicht nur um 40,1 Prozent weniger Pension. Das bedeutet auch, dass für viele Frauen Altersarmut vorprogrammiert ist“, warnt ÖGB-Pensionist:innenvorsitzende Monika Kemperle und verweist darauf, dass der Equal Pension Day in Vorarlberg überhaupt schon am 12. Juli ist und die Differenz dort dementsprechend 46,9 Prozent ausmacht. Wien hat mit 29 Prozent den niedrigsten Gender Pension Gap und mit dem 15. September den spätesten Equal Pension Day Österreichs.
Einer der Hauptgründe, warum Frauen deutlich niedrigere Pensionen haben, sei auch, dass sie „vielfach keine Möglichkeit haben, Vollzeit arbeiten zu gehen. Einerseits werden immer weniger Vollzeitjobs angeboten, andererseits leisten Frauen nach wie vor den Großteil an unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege von Angehörigen. Gleichzeitig gibt es nach wie vor zu wenig Kinderbetreuungsplätze“, verweist die ÖGB-Vizepräsidentin auf die aktuelle Zeitverwendungsstudie (https://shorturl.at/8Td3x).
„Während das gesetzliche Pensionsantrittsalter bis 2033 auf 65 steigt, geht schon jetzt rund jede dritte Frau nicht aus einer Erwerbstätigkeit direkt in Pension. Ein großer Teil der Betriebe bietet somit keine alternsgerechten Jobs, in denen Frauen bis zur Pension arbeiten können – von Gesundheitsangeboten erst gar nicht zu sprechen. Ein Obstkorb ist jedenfalls zu wenig“, schließt Gewerkschafterin Schumann.
Rückfragen & Kontakt
ÖGB Kommunikation
Martin Mandl
0660 5212646
martin.mandl@oegb.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NGB