• 02.08.2024, 11:44:30
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NPO-Unterstützungsfonds muss von Regierung als dauerhafte Einrichtung für Krisenfälle etabliert werden

Rechnungshofprüfung und Statistik Austria-Satellitenkonto zeigen Sparsamkeit und Wirksamkeit in der Coronakrise.

Wien (OTS) - 

Wir erinnern uns an 2020. Eine globale Pandemie bringt das tägliche Leben zum Stillstand und lässt auch viele österreichische Vereine und Freiwilligenorganisationen in eine Krise schlittern. Viele Organisationen, vor allem im Kultur- und Sportbereich standen vor dem drohenden Ende ihrer Existenz”, erinnert die Vorsitzende des Bündnis für Gemeinnützigkeit und Geschäftsführerin von SOS Kinderdorf Anne Schlack an die Lage vor der Etablierung des NPO-Unterstützungsfonds.
Erstmalig und europaweit einzigartig war die schnelle Reaktion auf diese Krise: Die Einrichtung des NPO-Unterstützungsfonds, verhandelt von den Gründungsmitgliedern des Bündnis für Gemeinnützigkeit mit Vertreter:innen der Bundesregierung. „Ohne diesen NPO-Unterstützungsfonds hätte es ein Vereinssterben in vielen Bereichen gegeben. Österreich war hier europaweit Vorbild von Effizienz durch die Bündelung aller Engagementbereiche von NPOs und von Wirksamkeit,” so Schlack weiter.

Der nun vorliegende abschließende Bericht des BMKÖS über den Fonds, die Ergebnisse der Rechnungshofprüfung und die im Juli veröffentlichte Auswertung des Satellitenkontos durch die Statistik Austria belegen diese Wirksamkeit eindeutig: Trotz Pandemie und der anfänglichen Existenzbedrohung konnten die vielen gemeinnützigen Organisationen - knapp 6 % der Beschäftigten sind im gemeinnützigen Sektor tätig – die Krise gut bewältigen und sogar im Gleichschritt mit anderen Wirtschaftssektoren weiter wachsen.

NPO-Unterstützungsfonds sorgt für Resilienz und ermöglicht Krisenbewältigung

Die zahlreichen engagierten Freiwilligen haben gerade in der Coronakrise einen essentiellen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt in Österreich geleistet und entscheidend zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung beigetragen. 840 Mio. Stunden werden jährlich aufgewendet, um Menschen zu pflegen und zu retten, um Freundschaften bei Kultur und Sport zu knüpfen, um internationale Hilfe zu leisten, um Natur und Umwelt zu schützen - ohne diesen Einsatz wäre unser Land ärmer und kälter“, betont Peter Kaiser, stellvertretender Vorsitzender des Bündnis für Gemeinnützigkeit und stv. Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. „Es muss daher auch in Zukunft sichergestellt werden, dass gemeinnützige Organisationen resilient bleiben und sicher durch kommende Krisen navigieren können und wirksam bei der Bewältigung dieser Krisen helfen können. Wir fordern daher, dass der NPO-Unterstützungsfonds dauerhaft für größere Krisenfälle von der Bundesregierung eingerichtet wird”, so Kaiser weiter.

Die Evaluierung des NPO-Fonds zeigt, wie notwendig diese umfassende (regional und über alle Sparten der Gemeinnützigkeit) Unterstützung über eine lange Zeit war und wie sinnvoll auch für die Zukunft ähnliche Instrumente für zukünftige Krisen sind. Es ist eine wichtige Aufgabe - auch für eine künftige Bundesregierung - das klar zu regeln und gut zu verankern.

NPO-Satellitenkonto belegt den großen Beitrag, den der gemeinnützige Sektor und die Freiwilligenorganisationen in Österreich jährlich leisten

Die im Juli präsentierte erste Auswertung des Satellitenkontos der Statistik Austria zeigt, dass der gemeinnützige Sektor dank Resilienz und unglaublichen Einsatzes von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen, sowie dem europaweit einmalige NPO-Unterstützungsfonds, sehr gut durch die vielen externen Krisen der letzten Jahre gekommen ist”, ergänzt Stefan Wallner, Geschäftsführer des Bündnis für Gemeinnützigkeit, „der Vergleich zu Berechnungen der Expert:innen der Wirtschaftsuniversität vor dieser Zeit zeigt einen konstanten relativen Anteil an Volkswirtschaft und Beschäftigten und damit ein gleichmäßiges, stabiles Wachstum im Gleichklang mit der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung.

Auch hier fordert das Bündnis für Gemeinnützigkeit von der Bundesregierung die dauerhafte, regelmäßige Erhebung der Sektorzahlen im Rahmen des Satellitenkontos alle drei Jahre und damit die wissenschaftliche Grundlage für die Entwicklung und Evaluierung der politischen Maßnahmen zur Stärkung der gemeinnützigen Organisationen und der Freiwilligenarbeit.

Denn die erstmalig offiziellen, amtlichen Daten der Statistik Austria belegen: Der gemeinnützige Sektor spielt eine entscheidende Rolle für den sozialen Zusammenhalt in Österreich und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Land:

  • Die volkswirtschaftliche Wertschöpfung von freiwilliger und bezahlter Arbeit in den gemeinnützigen Organisationen Österreichs liegt pro Jahr bei insgesamt rund 22 Milliarden Euro.
  • Etwa 840 Millionen Stunden werden jährlich an freiwilliger und bezahlter Arbeit im gemeinnützigen Sektor geleistet. Dieser Einsatz rettet und pflegt Menschen, knüpft Freundschaften bei Kultur und Sport, leistet internationale Hilfe, schützt Umwelt und Natur u.v.m.
  • In Österreich arbeiten tagtäglich rund 6 % der Beschäftigten mit großem Engagement im gemeinnützigen Sektor. Gemeinsam mit hunderttausenden Freiwilligen leisten sie wertvolle Arbeit für die Menschen in unserem Land und darüber hinaus.

Diese Zahlen bestätigen den großen Beitrag, den der gemeinnützige Sektor und die Freiwilligenorganisationen in Österreich jährlich leisten!

Gemeinnützige Arbeit und freiwilliges Engagement sind nicht selbstverständlich. Sie brauchen gute politische Rahmenbedingungen, um gerade in herausfordernden Zeiten wirksam sein zu können.

Rückfragen & Kontakt

Bündnis für Gemeinnützigkeit
Judith Mehofer
Kommunikation
067764784787
judith.mehofer@gemeinnuetzig.at
www.gemeinnuetzig.at

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