• 24.07.2024, 10:25:09
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ÖH ad Eurostudent: Österreichs Hochschulen sind traurige Spitzenreiter der Ungleichheit

Daten des “Eurostudent Research Project” zeigen, es braucht dringend ein Umdenken in der Bildungspolitik, vor allem mit Blick auf die Finanzierung.

Wien (OTS) - 

Um Österreichs Situation im EU-Vergleich zu analysieren, liegt nur die Studierenden-Sozialerhebung 2019 vor, da eine Erhebung aus dem Jahr 2023 noch immer nicht existiert. Sicher ist: Österreichs Studierende werden älter. Durchschnittlich sind sie 27,1 Jahre alt, die Hälfte ist älter als 25. Älter sind bei Studienbeginn vor allem diejenigen, die aus nicht Akademiker_innenfamilien kommen und Studierende, die mehr als 20h pro Woche arbeiten.  Mehr als die Hälfte der Studierenden gibt an, während des gesamten Studiums zu arbeiten, 13% geben an, teilweise berufstätig zu sein.

“Die Situation der Studierenden wird prekärer, die Studierenden in Österreich arbeiten mehr und sind älter als noch vor ein paar Jahren. Es sind vor allem Kinder, die nicht aus Akademiker_innenfamilien kommen, die unter diesen Bedingungen leiden. Denn wer neben dem Studium arbeitet, braucht tendenziell länger um einen Abschluss zu erreichen. Dazu kommt eine Doppel- und Dreifachbelastung von berufstätigen Studierenden durch die Regelungen der Studienbeihilfe, von Toleranzsemestern bis zu Mindestanzahl an ECTS.  Studieren und Arbeiten wird immer mehr zum Standard, so kann es nicht weitergehen”, kritisiert Sarah Rossmann aus dem Vorsitzteam der ÖH. 

Studierende können sich das Studium ohne Arbeit zunehmend nicht leisten. “Drei Viertel aller Studierenden mit 20h Job können sich ihr Studium ohne diesen nicht leisten. Mit dem Studienaufwand sind viele dann mit 45-50 Stunden Wochen konfrontiert - das muss sich ändern! Es braucht Beihilfen die tatsächlich existenzsichernd sind, damit wirklich jede_r Zugang zu unseren Hochschulen hat. Doch nicht nur die fehlgeschlagene Beihilfenpolitik, sondern auch strukturelle Benachteiligungen ab dem Kindesalter machen Österreichs Hochschulen exklusiv. So sind zum Beispiel Migrant_innen zweiter Generation an Österreichs Hochschulen unterrepräsentiert", so Nina Mathies aus dem Vorsitzteam der ÖH. 

Die Studie zeigt außerdem: im Vergleich zu anderen europäischen Ländern berichten österreichische Studierende öfter an ihrer Hochschule, aufgrund von bestimmten Merkmalen diskriminiert zu werden. 30% geben an, an Österreichs Hochschulen diskriminiert zu werden (EU-Schnitt 22%). Am häufigsten wird von Diskriminierungserfahrung aufgrund von Geschlecht, Herkunft und Bildungsgrad der Eltern berichtet. “Es ist erschreckend, dass Österreich im Bereich der Diskriminierung auch bei Hochschulen zu den Spitzenreitern gehört. Unsere Politik hat verabsäumt, wichtige Maßnahmen zu ergreifen, damit unsere Hochschulen zu einem diskriminierungsfreien Raum werden. Bereits seit Jahren fordert die ÖH mit Nachdruck, dass sowohl die Politik als auch die Hochschulen selbst mehr Engagement im Kampf gegen Diskriminierung zeigen”, meint Simon Neuhold aus dem Vorsitzteam der ÖH abschließend.



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ÖH - Österreichische HochschülerInnenschaft
Samuel Hafner
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
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