- 17.07.2024, 06:00:19
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Bildungsminister Polaschek: Neue Lehrpläne für Österreichische Gebärdensprache
Bundesminister Martin Polaschek bringt die Österreichische Gebärdensprache ins Regelschulsystem.
Utl.: Bundesminister Martin Polaschek bringt die Österreichische
Gebärdensprache ins Regelschulsystem. =
Wien (OTS) - Mit der eben verordneten Lehrplannovelle wird auch die
Österreichische Gebärdensprache als Sprache in den Lehrplänen an
AHS-Oberstufen verankert.
Diese Schulen können in Zukunft ÖGS-Unterricht allen Schülerinnen und
Schülern – unabhängig von ihrem Hörstatuts – auch als Alternative zur
Zweite Lebende Fremdsprache/Latein bzw. Zweite Lebende
Fremdsprache/Griechisch (jeweils 4-jährig) sowie als
Wahlpflichtgegenstand (3-jährig) anbieten. Schülerinnen und Schüler
können somit auch im Fach ÖGS die Matura ablegen.
Der neue Lehrplan wurde gemeinsam mit Expertinnen und Experten und
dem österreichischen Gehörlosen-Bund (ÖGLB) erarbeitet und tritt ab
dem Schuljahr 2024/25 in Kraft.
Martin Polaschek, Bildungsminister: „Wir verankern die
Österreichische Gebärdensprache fix im Regelschulwesen. Schulen haben
somit die Möglichkeit die Gebärdensprache als Zweite Lebende
Fremdsprache anzubieten. Damit gelingt ein wichtiger Schritt in
Richtung mehr Inklusion in unserem Schulsystem. Zudem ist es ein
klares Zeichen der Wertschätzung und des Respekts für alle rund 9.000
gehörlosen Menschen in Österreich. Ich bin davon überzeugt, dass wir
so die Österreichische Gebärdensprache noch mehr vor den Vorhang
holen und in unserer Gesellschaft sichtbarer machen.“
Helena Jarmer, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes:
„Die Einführung des neuen Lehrplans in der Oberstufe markiert einen
ersten wichtigen Schritt zur Anerkennung der Österreichischen
Gebärdensprache (ÖGS) in der Bildungspolitik. Weitere Maßnahmen
müssen folgen, um unser langfristiges Ziel zu erreichen: Eine
inklusive Gesellschaft, in der alle Schülerinnen und Schüler gleiche
Chancen haben.“
Romana Deckenbacher, Abgeordnete zum Nationalrat: „Die Aufnahme der
Österreichischen Gebärdensprache I und II in die Lehrpläne der
allgemeinbildenden höheren Schulen ist von großer gesellschaftlicher
Bedeutung. Dadurch wird Inklusion an Schulen verstärkt gelebt. Davon
profitieren sowohl gehörlose und hörbeeinträchtigte als auch hörende
Schülerinnen und Schüler!“
Sibylle Hamann, Abgeordnete zum Nationalrat: „Mit diesem Lehrplan
wird ÖGS erstmals mit anderen Erst- und Fremdsprachen gleichgestellt.
Egal ob Schüler:innen hörend oder gehörlos sind - künftig werden sie
ÖGS auch als Maturafach wählen können. Das ist ein großer Schritt in
Richtung Wertschätzung und Sichtbarkeit der Gebärdensprache. Auf den
alle Menschen, die Gebärdensprache lernen wollen, jahrzehntelang
gewartet haben!“
Auch der Begutachtungszeitraum der sonderpädagogischen Lehrpläne ist
bereits vorbei. Die eingebrachten Stellungsnehmen werden aktuell
gesichtet, bewertet und auch eingearbeitet. Für gehörlose und
gehörbeeinträchtigte Schülerinnen und Schüler wird mit der Verordnung
der neuen sonderpädagogischen Lehrpläne zukünftig ÖGS als
verbindliche Übung verankert werden.
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