• 12.07.2024, 13:35:05
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„kulturMontag“ am 15. Juli: 35 Jahre „Die Simpsons“, Hitmaschine „Freischütz“ und Schauspieler Jens Harzer im Gespräch

Danach: Doku „Soundtrack of Arts 3: Picasso – Artpop – Lady Gaga“ – ab 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Utl.: Danach: Doku „Soundtrack of Arts 3: Picasso – Artpop – Lady
Gaga“ – ab 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON =

Wien (OTS) - Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“
am 15. Juli 2024 um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON widmet sich
anlässlich des 35. Geburtstags der weltbekannten
US-Zeichentrick-Familie den „Simpsons“, die anlässlich ihres
Jubiläums im Rahmen einer Ausstellung zu Gast im Kremser
Karikaturmuseum sind. Außerdem Thema: Carl Maria von Webers Oper „Der
Freischütz“, die in diesem Jahr bei den am 17. Juli beginnenden
Bregenzer Festspielen zu sehen ist. Zu einem seiner seltenen
Interviews hat Moderator Peter Schneeberger Schauspieler und
Iffland-Ring-Träger Jens Harzer getroffen. Anschließend befasst sich
der dritte Teil der Doku-Reihe „Soundtrack of Arts“ mit „Picasso –
Artpop – Lady Gaga” (23.30 Uhr) und damit einmal mehr der kreativen
wie fruchtbaren Wechselwirkung zwischen Musik und Kunst.

Eine schrecklich gelbe Familie – 35 Jahre „die Simpsons“ im
Karikaturmuseum in Krems

Sie sind gelb, hässlich, chaotisch, aber unglaublich beliebt: „Die
Simpsons“, die wohl langlebigste und erfolgreichste US-amerikanische
Zeichentrickserie. Vor 35 Jahren erblickten Homer, Marge, Bart, Lisa
und die kleine Maggie das Licht der TV-Welt und sind mit ihrem
radikalen Witz nach wie vor fixer Bestandteil der weltweiten
Serienlandschaft. Blut und Wasser muss der Comiczeichner Matt
Groening vor dem Treffen mit den einflussreichen TV-Produzenten James
L. Brooks geschwitzt haben, der von ihm einen Vorschlag für animierte
Sketche in einem beliebten Unterhaltungsformat haben wollte. In der
Not, so besagt es die Legende, erfand Groening 1987 in nur 15 Minuten
eine dysfunktionale US-Familie mit Glubschaugen und Überbiss. Seit
19. April desselben Jahres sorgen die gelben Spaßvögel aus dem
fiktiven Springfield – einem der häufigsten Ortsnamen in den USA –
für Quotenrekorde beim Sender Fox. Die Mischung aus subversivem Humor
und beißender Gesellschaftskritik war zu jener Zeit außergewöhnlich
und hat dem Fernsehen völlig neue, unkonventionelle Optionen
eröffnet. Mauerfall, das Ende der Sowjetunion, 9/11, der Aufstieg des
Internets, Smartphones, Globalisierung, Trump, Corona oder
Klimawandel – Weltgeschichte begleitet von einer TV-Animation. „Die
Simpsons“, ein Spiegel der Gesellschaft und eine Plattform voll von
Referenzen an die Popkultur. Filme wie „Shining“ oder „Der Pate“
wurden parodiert. Die Liste der Gastauftritte, der sogenannten
Cameos, ist die längste der TV-Geschichte, darunter sind Stars wie
Michael Jackson, Elizabeth Taylor, Lady Gaga oder Stephen Hawking.
Zum 35-Jahr-Jubiläum ist das Springfield-Universum erstmals mit der
Ausstellung „Hier kommt Bart“ zu Gast im Kremser Karikaturmuseum. Für
den „kulturMontag“ analysieren der Philosoph und Schriftsteller Franz
Schuh und der Kabarettist und Musiker Paul Pizzera diese schrecklich
gelbe Familie. Letzterer hat Bart Simpson als Synchronsprecher für
einige österreichische Folgen seine Stimme geliehen.

Spiel auf dem See – Hitmaschine „Freischütz“

Daunenjacken, dicke Socken und Handschuhe im Hochsommer? Was ist los
im Ländle, fragt man sich erstaunt, denn am Bodensee ist der Winter
eingezogen. Ist die schneebedeckte Landschaft Ausdruck des
Klimawandels, oder eine gelungene optische Täuschung? Widerstandslos
verfällt man hier auf der Seebühne der Bregenzer Festspiele dem
Charme des Visuellen, denn Regisseur Philipp Stölzl, der auch das
Bühnenbild für Carl Maria von Webers Hitmaschine „Der Freischütz“
verantwortet, hat das Setting auf dem Wasser in ein winterliches Dorf
verwandelt. Die Bühne ist Hauptakteur und Garant der fast 80-jährigen
Erfolgsgeschichte der Bregenzer Festspiele. Stölzl, der schon mit
Verdis „Rigoletto“ samt eines monumentalen Kopfs des Hofnarren auf
der Bühne sein Publikum verzauberte, entwirft ganz nach dem Willen
des Komponisten eine winterliche Sumpflandschaft mit kahlen Bäumen
und windschiefen Häusern, angesiedelt nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Den See zwischen der Zuschauertribüne und Bühne hat Stölzl zur
Spielfläche umfunktioniert. Auf dieser wird ab dem 17. Juli die
Wolfsschlucht zum Wolfssee: Im Zentrum befindet sich ein 1.400
Quadratmeter großes und 500.000 Liter Bodenseewasser fassendes
Becken, das mithilfe einer Wasserpumpe minutenschnell trüb und dann
wieder klar aussehen kann. Das Wasserbecken soll in der Dunkelheit
wie ein sumpfiger Infinity-Pool neben dem Bodensee wirken. Hier
verschwinden Personen, tauchen an anderer Stelle wieder auf und es
gibt Unterwasserauftritte. Die Schauerromantik geht bei Stölzls
„Freischütz“ nur im wörtlichen Sinne baden, auch Feuersbrünste gibt
es, denn schließlich ist in Webers Oper der Teufel im Spiel. Der ORF
überträgt die Oper „Der Freischütz“ am 19. Juli um 21.20 Uhr in ORF
2. Schon jetzt bringt der „kulturMontag“ erste Eindrücke der
spektakulären Produktion.

Der Herr des Rings – Jens Harzer im Gespräch

Von Hamburg bis nach Wien, von Berlin bis zu den Salzburger
Festspielen – um ihn reißen sich sämtliche Theater und
Kulturfestivals im deutschsprachigen Raum. Kein Wunder, gilt doch
Iffland-Ring-Träger Jens Harzer als einer der bedeutendsten deutschen
Schauspieler, seit Gert Voss die Bühne verlassen hat. Testamentarisch
hatte ihn Bruno Ganz 2019 zu seinem Nachfolger des Iffland-Rings
erkoren. Denn die wichtigste Schauspieler-Auszeichnung ist an
Lebenszeit gebunden. Wer ihn bekommt, trägt ihn bis zum Ende. Jens
Harzer ist seinem Kollegen ein würdiger Erbe. Eine singuläre
Erscheinung mit unverwechselbarem Ton ist der 52-jährige gebürtige
Wiesbadner, der seine Sätze erst im Sprechen zu finden scheint, als
höre er den eigenen Denkbewegungen zu. Ob Goethes „Faust“,
Shakespeares „Richard III“, Büchners „Woyzeck“ oder Dostojewskis
„Idiot“ – immer zeichnet eine starke Körperlichkeit sein Spiel aus,
in einem Wimpernschlag schafft er es vom Witz zum Wahnsinn. In
Österreich ist Jens Harzer, der mit 2025 nach 15 Jahren am Hamburger
Thalia Theater ans Berliner Ensemble wechselt, vor allem dem Publikum
der Salzburger Festspiele ein Begriff. Anfang der 2000er Jahre
spielte er in „Jedermann“ den Tod an der Seite von Peter Simonischek.
Mit Andrea Breth erarbeitete er die Bühnenversion von Dostojewskis
„Verbrechen und Strafe“, ein paar Jahre später spielte er in Dimiter
Gotscheffs Uraufführung von Peter Handkes „Immer noch Sturm“ und
überzeugte als Achill an der Seite von Sandra Hüller im
Beziehungs-Schattenboxen von Kleists „Penthesilea“. Bevor er in
diesem Sommer mit seiner Frau und einer Lesung von Botho Strauß’
jüngstem, anarchisch-archaischen Drama „Saul“ an die Salzach
zurückkehrt, macht er am Semmering Station. In luftigen Höhen beim
„Kultur.Sommer.Semmering“ verzaubert Jens Harzer mit Hölderlins
„Hyperion“ und beleuchtet damit all jene universellen Fragen nach dem
Innersten des Menschen, die uns bis heute beschäftigen. Peter
Schneeberger trifft den Ausnahme-Schauspieler zu einem seiner raren
Interviews.

Dokumentation: „Soundtrack of Arts 3: Picasso – Artpop – Lady Gaga“
(23.30 Uhr)

Im dritten Teil der Reihe „Soundtrack of Arts“ von Axel Fuhrmann
gehen die Bloggerin und Kunsthistorikerin Julia Meyer-Brehm und der
Kunsthistoriker Henry Keazor erneut der besonderen Verbindung von
bildender Kunst und Musik auf den Grund. Welche inneren oder äußeren
Umstände führen dazu, dass sich Musiker:innen aller Genres durch die
Geschichte von bildender Kunst beeinflussen und inspirieren ließen?
In zahlreichen Videoausschnitten exponieren sich wieder berühmte
Künstler:innen und Musiker:innen wie Jay-Z, Lars Eidinger, die
deutsche Hip-Hop-Formation Deichkind, der Komponist Detlev Glanert
sowie Ariana Grande und Lady Gaga. So sind die Lyrics zum Song
„Picasso Baby“ des Rappers Jay-Z ein einziges kunsthistorisches
Namedropping: von Mark Rothko über Picasso, von Jeff Koons bis zu Da
Vincis Mona Lisa. Auch für das dazugehörige Musikvideo hat sich der
Musiker etwas Ungewöhnliches einfallen lassen. Er adaptierte die
weltbekannte Performance von Marina Abramović „The Artist Is Present“
aus dem Jahr 2010 gemeinsam mit der Künstlerin.

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