- 05.07.2024, 10:34:48
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Das tägliche Pendler-Leid
Pendlerinitiative und FCG kritisiweren das geplante Chaos
Utl.: Pendlerinitiative und FCG kritisiweren das geplante Chaos =
Wien (OTS) - Wer ist der größte Feind der Pendlerinnen und Pendler?
„So wie es aussieht sind die größten Feinde der Pendlerinnen und
Pendler die Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel – sonst wäre das
herrschende Chaos in der Ostregion im Wald- und Weinviertel nicht
erklärbar“, erklärt Mag. Leopold Wagner, der Pendlersprecher für Wien
und Stellvertreter der Pendlerinitiative Österreich. Nicht nur, dass
die Stammstrecke von Floridsdorf bis zum Praterstern gesperrt wird,
fährt zur gleichen Zeit keine U-4 zwischen Schottenring und
Schwedenplatz. Weitere Sperren, wie etwa die gänzliche Sperre der
Wiedner Hauptstraße und der Alserstraße innerhalb des Gürtels kommen
noch hinzu. Eine Unzahl weiterer Baustellen belastet derzeit alle,
die ihren Arbeitsplatz aufsuchen müssen. Man hat den Eindruck, dass
die Planer glauben, dass alle in Wien arbeitenden Menschen, so wie
die Schülerinnen und Schüler, zwei Monate lang frei haben.
Provinziell
Am schlimmsten trifft es die Pendlerinnen und Pendler, die mit der
Nordwestbahn in Floridsdorf stranden. Vom VOR wurde ein
Schienenersatzverkehr wie in der tiefsten Provinz geplant: Autobusse
fahren die betroffenen ÖBB-Stationen ab, ohne die Tatsache zu
berücksichtigen, dass es im 2. und 20. Bezirk genug Busverbindungen
gibt, die alternativ genutzt werden könnten. Hätte man nur ein
bisschen nachgedacht und eventuell Ortskundige gefragt, wäre
eventuell die Erkenntnis gereift, dass eine schnelle Verbindung zur
nächsten U1-Station effektiver gewesen wäre. In der Hauptverkehrszeit
dauert das VOR-„Sightseeing“ durch den 2. und 20. Bezirks nämlich
mindestens eine halbe Stunde.
Schienenersatz
Es ist leider so wie bei den meisten Planungen eines
Schienenersatzverkehrs: Eine ortsunkundige und desinteressierte
Person welche wahrscheinlich täglich mit dem Auto in die
Büroparkgarage fährt, entwirft einen realitätsfernen Fahrplan, weil
es schon immer so gemacht wurde. Aus gut informierten Kreisen ist
jedoch bekannt, dass die ÖBB seit Jahren die Wiener Verkehrsbetriebe
über diese Vorhaben informierten, jedoch dürfte das den Wiener
Verkehrsbetrieben egal gewesen sein. Sonst lässt sich die Sperre der
U4, eine der wichtigsten Querverbindungen bei Ausfall der
Stammstrecke, nicht erklären. Und natürlich wurden dann auch keine
Linien verstärkt. Die U6 und U4 haben in der Hauptverkehrszeit
Intervalle, die eher einer Verhöhnung der Reisenden entspricht,
Wartezeiten von 8 – 10 Minuten sind nicht ungewöhnlich,
entsprechendes Gedränge herrscht dann in den Garnituren. Den
Entscheidern ist das offenbarsche egal, weil sie ja sie mit dem
Dienstwagen abgeholt und am Abend wieder vor der Haustür abgesetzt
werden. „Ich lade diese Herrschaften an einem Wochentag zwischen 7:00
und 8:00 zu einer Mitreise von Floridsdorf zum Praterstern ein, damit
sie einmal der Realität ins Auge blicken können und so den
Pendleralltag kennenlernen“, so Leopold Wagner
Kooperation fehlt
„Die jahrzehntelange Vernachlässigung des öffentlichen Verkehrs in
der Ostregion, ausgelöst durch mangelnde Kooperationsbereitschaft der
Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland, müssen die
Pendlerinnen und Pendler ausbaden“, kritisiert dazu auch der Wiener
FCG-Vorsitzende Thomas Rasch. Hat Kooperationsbestrebungen früher die
SPÖ in Wien verhindert, zeichnet sich nun die FPÖ in Niederösterreich
ersatzweise damit aus. Nicht einmal eine bundesländerübergreifende
Planung ist erkennbar.
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